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Nachricht vom 30.09.2021    

Schwerpunktgemeinde Mörlen startet in den Prozess der Dorfmoderation

Die Ortsgemeinde Mörlen wurde im März 2020 für die Dauer von acht Jahren als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt im Rahmen der Dorferneuerung anerkannt. Im Mai 2020 hat Mörlen die Förderbewilligung für die Informations-, Bildungs- und Beratungsarbeit zur Dorfmoderation, sowie für die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes erhalten. Coronabedingt konnte aber bisher noch nicht in den Prozess eingestiegen werden.

Symbolbild

Mörlen. Die Dorferneuerung ist eine integrale strukturpolitische Aufgabe zur Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum. Mit dem rheinland-pfälzischen Dorferneuerungsprogramm soll eine nachhaltige und zukunftsbeständige Entwicklung des Dorfes unterstützt werden. Die Dorferneuerung ist dabei ganzheitlich orientiert, sie umfasst alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche.

Die Dorfmoderation stellt im Prozess der Dorfentwicklung die Weichen für die Durchführung konkreter Dorferneuerungsmaßnahmen. Durch die intensive Einbeziehung der Dorfbevölkerung und wichtiger Akteure vor Ort kann ein bedarfsgerechtes und gemeinsam getragenes Zukunftsprogramm zum Erhalt und zur Steigerung der Lebensqualität im Dorf entwickelt werden.

Um für alle Generationen ein langfristig lebenswertes Dorf zu schaffen und dieses zu stärken, wird eine integrierte Strategie verfolgt, die sowohl bauliche, infrastrukturelle und gestalterische als auch sozio-kulturelle Aufwertungsmaßnahmen umfasst. Es sollen daher Handlungs- und Lösungsmöglichkeiten insbesondere zur Inwertsetzung der vorhandenen Potentiale (Standortgunst, öffentliche Einrichtungen, Landschaft), zur funktionalen Stärkung und Belebung des alten Ortskerns (Gebäudenutzung, Attraktivierung von Ortsbild und Wohnumfeld) sowie im Bereich der Daseinsvorsorge gesucht werden.

Mörlen hat in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich in die Erhaltung und Modernisierung der öffentlichen Infrastrukturen investiert (darunter die energetische Sanierung des Bürgerhauses). Demgegenüber steht ein erheblicher Sanierungsbedarf innerhalb des privaten Bausektors. Der Ortskern wird massiv durch marode Bausubstanz beeinträchtigt, sodass die positive Außenwirkung der gemeindlichen Einrichtungen durch Fehlentwicklungen im Ortskern konterkariert wird.

Die Ortsgemeinde hat mit der Ausweisung eines Sanierungsgebietes nach Baugesetzbuch bereits durch städtebauliche Ordnungsinstrumente Möglichkeiten zur Gegensteuerung geschaffen. Auf dieser Basis sollen nunmehr geeignete Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung des Ortskerns im Sinne einer gestalterisch und funktional lebendigen Dorfmitte ergriffen werden.

Gesichtspunkte des demografischen Wandels, wie Überalterung und rückläufige Kinderzahlen, sind in Mörlen bisher zwar noch nicht so stark ausgeprägt wie in anderen Ortsgemeinden, dennoch sollten diese Aspekte bereits jetzt vorausschauend thematisiert werden.



Da der Wohn- und Lebensraum am besten von denjenigen, die im Ort leben, gestaltet werden kann, hat der Gemeinderat von Mörlen beschlossen, die Dorfbevölkerung im Rahmen der Dorfmoderation erneut in den Prozess der Dorfentwicklung einzubeziehen. Von den Menschen vor Ort gehen Impulse zur Verbesserung der Lebensqualität aus, da sie sich mit ihrer Heimat identifizieren und sich dort wohl fühlen wollen. Zur gemeinsamen Gestaltung der Dorfentwicklung geht es in der Dorfmoderation daher um eine umfassende Beteiligung und Einbeziehung der Dorfbevölkerung in allen Altersgruppen sowie von Vereinen und örtlichen Gruppen.

Im Rahmen von Dorfgesprächen soll Kritik geäußert sowie positive Visionen, aber auch konkrete Maßnahmenvorschläge und Projekte für eine lebenswerte Zukunft entwickelt werden. Außerdem werden auch altersspezifische Workshops mit Kindern, Jugendlichen und der Generation 60+ durchgeführt.

Dieser rund einjährige Moderationsprozess zur Planung der Zukunftsentwicklung von Mörlen wird durch das Büro RU-PLAN Redlin + Renz aus Dreikirchen begleitet und vom Land Rheinland-Pfalz mit 15.000 Euro gefördert. Im Anschluss wird das vorhandene Dorferneuerungskonzept aus dem Jahr 1991 fortgeschrieben. Auch dies wird vom Land mit einer Förderung in Höhe von 10.000 Euro bezuschusst. Auch für Privatpersonen gibt es Fördermöglichkeiten im Rahmen der Dorferneuerung.

Unter dem Leitspruch – „Gemeinsam Zukunft gestalten" – startet die Dorfmoderation mit dem „Dorfgespräch", um die Bevölkerung über den Prozess der Dorfentwicklung zu informieren und über Fördermöglichkeiten aufzuklären sowie erste Wünsche und Ideen zu sammeln. Die Bürgerversammlung findet am Montag, den 4. Oktober um 19 Uhr im Bürgerhaus statt. Ortsbürgermeister Thomas Ax und der Gemeinderat laden alle Mörlener von Jung bis Alt ganz herzlich zu dieser Auftaktveranstaltung ein, die unter den Auflagen der zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen Corona-Verordnung durchgeführt wird. (PM)



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