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Nachricht vom 11.08.2021    

Akute Rückenschmerzen versus chronische Rückenschmerzen

Volksleiden Rückenschmerzen – rund 61 Prozent der deutschen Bevölkerung leidet an schmerzhaften Beschwerden im Rücken- und Nackenbereich.(1) Dabei gibt es nicht die eine Art von Rückenschmerzen, stattdessen unterscheiden sie sich je nach Lage und Ursache. Auch der Verlauf ist relevant: Handelt es sich um akute Rückenschmerzen oder um chronische? Der Gang zum Arzt ist meist der erste Schritt, um das herauszufinden.

Was ist der Unterschied zwischen akuten Rückenschmerzen und chronischen? Der Artikel gibt Antworten. Foto Quelle: Pixabay.com

Der Unterschied: Chronische und akute Rückenschmerzen
Grundsätzlich gibt es eine Reihe von Klassifikationen, in die sich Rückenschmerzen einordnen lassen. Dazu zählen etwa die Lokalisation (Bereich, der Probleme bereitet) oder die Ätiologie (Ursache). Außerdem spielt die Dauer der Beschwerden eine Rolle, vor allem für den Unterschied zwischen chronischen und akuten Rückenschmerzen. Von akuten Rückenschmerzen sprechen Mediziner, wenn die Beschwerden erstmalig für maximal sechs Wochen oder aber erneut nach einem längeren, symptomfreien Zeitabstand von mindestens sechs Monaten auftreten. Die Symptome verschwinden in der Regel wieder nach einigen Wochen. Besteht der Schmerzzustand mindestens sechs Wochen und maximal drei Monaten, nennt man diese Phase subakut. Chronische Rückenschmerzen dagegen bestehen mindestens sechs Monate durchgängig – also ohne schmerzfreie Phase zwischendurch.(2) Eine akute oder subakute Phase kann sich aber auch zu chronischen Rückenschmerzen entwickeln.

Egal, um welche Phase es sich handelt — Betroffene sollten einen Arzt aufsuchen und sich dort Tipps zur Hilfe und Vorbeugung bei Rückenschmerzen holen. Meist ist der erste Ansprechpartner der Hausarzt (Allgemeinmediziner). Dieser wird Patienten bei Bedarf an einen Spezialisten überweisen.

Wo tut’s denn weh? Die Lokalisation von Rückenschmerzen
Rückenschmerzen beschreiben eine Bandbreite von Beschwerden, schließlich ist der Rücken ein großer Bereich. Mögliche Beschwerden treten beispielsweise im oberen Rücken, also zum Beispiel in der Nackenregion auf. Häufig strahlen die Schmerzen in Arme, Schultern oder den Hinterkopf aus. Eine falsche Körperhaltung oder psychischer Stress gelten mitunter als Ursache für diese Art der akuten oder chronischen Rückenschmerzen.

Darüber hinaus treten Beschwerden auch im mittleren Rücken auf – oft auf Höhe der Brustwirbelsäule. Sie sind meist auf Funktionsstörungen der Gelenke oder größerer Muskelgruppen zurückzuführen. Die häufigsten Rückenschmerzen kommen allerdings im Bereich des unteren Rückens vor, da die Lendenwirbelsäule besonders anfällig für Schädigungen oder Verletzungen ist. Verantwortlich dafür können unter Umständen ein Bandscheibenvorfall oder eine überanstrengte Muskulatur sein.

Die Ursachen von chronischen und akuten Rückenschmerzen
Mediziner unterteilen akute und chronische Rückenschmerzen hinsichtlich der Ursachen in unspezifische und spezifische Beschwerden. Bei den nicht-spezifischen Schmerzen lässt sich kein eindeutiger Grund feststellen und ihnen liegt auch keine Krankheit zugrunde.

Im Gegensatz dazu gibt es bei spezifischen Rückenschmerzen eine Ursache in Form einer Erkrankung oder einer Veränderung des Bewegungsapparats. Mögliche Gründe sind dann zum Beispiel:

• Muskelverspannungen aufgrund von Fehlhaltungen oder einseitigen Belastungen
• Wirbelblockade durch ruckartige Bewegung (beispielsweise beim Sport)
• Bandscheibenvorfall vor allem am unteren Rücken durch langes Sitzen und schweres Heben
• Wirbelsäulenverschleiß aufgrund von Arthrose (außerordentliche Abnutzung der Gelenke meist im Alter)
• Verformungen der Wirbelsäule wie etwa eine einseitige Verkrümmung (Skoliose)

Meist führen diese Ursachen zu chronischen Rückenschmerzen. Akute Rückenschmerzen haben oft eher harmlose Ursachen. So kann der sogenannte „Hexenschuss“ im Bereich der Lendenwirbelsäule zu plötzlich auftretenden Beschwerden führen. Dieser tritt häufig zum Beispiel aufgrund von Muskelverspannungen oder Gelenksblockaden auf. Die Schmerzen können etwa mit Medikamenten, Massagen, Kälteauflagen (gegen die akuten Schmerzen) sowie anschließenden Wärmebehandlungen zur Entspannung der Muskeln (in der subakuten Phase) behandelt werden.

Die Diagnose: Wer hilft bei chronischen und akuten Rückenschmerzen?
Erster Ansprechpartner ist immer der Allgemeinmediziner. Dieser kann vor allem bei akuten Rückenschmerzen schnelle Hilfestellung geben, da Patienten einen Termin beim Hausarzt normalerweise zeitnah erhalten. Wer dagegen gleich zum Spezialisten möchte — wie etwa zu einem Orthopäden — der muss sich wahrscheinlich auf lange Wartezeiten einstellen.

Der Hausarzt wird zunächst eine Patientenbefragung durchführen (Anamnese). Bei leichten Beschwerden kann er dann insbesondere Schmerzmittel und eine Wärmetherapie mit Pflastern oder Auflagen verschreiben. Bei schwerwiegenden akuten Rückenschmerzen überweist der Allgemeinmediziner den Betroffenen an einen Experten. Das ist unter anderem der Orthopäde (Behandlung des Bewegungsapparats), der Neurologe (Fokus auf dem Nervensystem) oder Rheumatologe (bei Autoimmunerkrankungen oder chronisch-entzündlichen Rückenschmerzen).

Zusätzlich zu einem Arzt macht die Überweisung zu einem Physiotherapeuten (auch Krankengymnastik genannt) Sinn. Dieser kann nicht nur etwa durch gezielte Massagen Linderung verschaffen, sondern auch Übungen zur Behandlung sowie Prävention für Zuhause zeigen. Wichtig ist dann, dass diese Maßnahmen konsequent durchgeführt werden, um einen langfristigen Erfolg zu erzielen und vor allem chronische Rückenschmerzen zu lindern. (prm)

Agentur Artikel

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(1) Robert Koch-Institut: Journal of Health Monitoring. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung
/GBEDownloadsJ/JoHM_S3_2021_Rueckenschmerz_Nackenschmerz.pdf?__blob=publicationFile#:~:text=61%2C3%20%25%20der%20Menschen%20in,
ner%20mit%2056%2C4%20%25. (10.08.2021).
(2) MVZ Gelenk-Klinik: Rückenschmerzen: Ursachen, Diagnose,
Rückenübungen und Therapie.
URL: https://gelenk-klinik.de/wirbelsaeule/rueckenschmerzen-richtig-erkennen-und-behandeln.html#arten (10.08.2021).



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