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Nachricht vom 25.07.2021    

Metzgerei Fries in Eitelborn: Traditionelles Handwerk seit über 100 Jahren

Ja, es gibt sie noch, eine Metzgerei, die sich ganz dem traditionellen Handwerk verschrieben hat und sich dem Trend der Wurst- und Fleischindustrie entgegenstellt. Scheinbar mit Erfolg, denn die Metzgerei Fries in Eitelborn hat seit Jahrzehnten einen treuen Kundenstamm, der die Qualität der Fleischwaren zu schätzen weiß.

Christoph Fries und seine Frau Petra führen den Familienbetrieb seit 1983. (Fotos: Christoph Fries / Wolfgang Rabsch)

Eitelborn. Qualität spricht sich auch herum, so ist erklärbar, dass die Metzgerei Fries auch Kunden aus der weiteren Umgebung von Eitelborn zu ihren Kunden zählt.
Viele Menschen verabscheuen Massentierhaltung und die damit verbundene nicht artgerechte Haltung der Tiere und die Tiertransporte. Im Gespräch mit dem WW-Kurier beschreibt Metzgermeister Christoph Fries, dass er großen Wert auf das Tier-Wohl legt, dazu gehört auch die Schlachtung, die aber möglichst schonend durchgeführt werden soll.

Handwerk von der Pike auf erlernt, inzwischen in dritter Generation

Christoph Fries berichtet, dass sein Großvater Johann Fries die Metzgerei Fries 1919 gegründet hat. Vorrausgegangen war eine achtjähriger "Tippelei" des Opas, die traditionelle Wanderschaft eines Handwerksgesellen, in der er viel Erfahrung, Tipps und Kniffs zu seinen Fähigkeiten hinzu erlernen konnte. Sein Wissen wurde sein gut gehütetes Betriebsgeheimnis, was über die Jahre hinaus in handwerklicher Sicht zum Erfolg der Metzgerei führte.

1958 trat sein Sohn Hans Werner Fries mit seiner Ehefrau Helga die Nachfolge der Metzgerei an. Zeitgleich geschah die Eintragung in die Handwerksrolle und die Metzgerei Fries war ab da auch Mitglied in der zuständigen Innung.

Christoph Fries: „1983 legte ich meine Gesellenprüfung ab, 1985 folgte die Meisterprüfung für das Fleischerhandwerk. 1994 übernahm ich gemeinsam mit meiner Ehefrau Petra den väterlichen Betrieb. Mit dem Kauf unserer Produkte entscheiden sich unsere Kunden bewusst für regional erzeugte Lebensmittel. Das heißt: Erhaltung unserer Natur, artgerechte Tierhaltung, schonende Schlachtung und Verarbeitung. Keine langen Transportwege und absolute Frische sind garantiert. Wir verkaufen und verarbeiten nur Fleisch von Tieren, die auf exzellenten und ausgesuchten Bauernhöfen gezüchtet wurden.“

"Dies", so betont der Fachmann, "geschieht alles ohne Beigaben von Zusatzstoffen, wie Leistungsförderer und Tierarzneimittel. Das Fleisch der geschlachteten Tiere wird je nach Fleischart zur richtigen Reifung im Kühlhaus abgehangen. Die Schweinehälften werden vom Bauer Raimund Gail aus Kollig angeliefert. Die Schweine werden auf Stroh gehalten und nicht auf Spaltböden, sie werden von Gail und seinen Söhnen im eigenen Schlachthaus geschlachtet und persönlich ausgeliefert. Das Rindfleisch kommt von verschiedenen Landwirten im Westerwald, Hunsrück, Rhein-Lahn, Rheingau-Taunus, Taunus und Limburg.“



Schonender Tiertransport bis zur Schlachtung
In Niederwallmenach existiert ein hochmoderner Schlachtbetrieb mit höchsten Anforderungen an Hygiene und Technik, um eine erstklassige Fleischqualität zu erreichen. Seit Jahren beobachtet man eine Entwicklung in Europa, dass kleine und mittlere Schlachtstätten schließen und sich die Schlachtung immer mehr auf große Schlachthöfe zentralisiert. Unter der Firmenphilosophie "Aus der Region. Für die Region" wurden die liefernden Landwirte mit Richtlinien vertraglich in das Konzept mit eingebunden.

Die Tiere, die zu über 90 Prozent vom Landwirt selbst angeliefert werden, erreichen den Betrieb fast ausschließlich innerhalb einer Stunde, und haben somit den schonendsten Tiertransport. Somit entsteht eine 100-prozentige Versorgung.
Christoph Fries: „So wird sichergestellt, dass unser Fleisch nicht quer durch Europa gefahren wird. Dies kann kaum noch jemand in der Fleisch- und Wurstproduktion von sich behaupten. Das ist die Grundlage für unsere hochqualitative Wurstherstellung. Mit aktuell vier Mitarbeitern trägt die Fleischerei Fries aktiv zur Zukunft unserer Region bei.“

Beim Rundgang durch die Metzgerei konnte sich der WW-Kurier selbst davon überzeugen, dass dort ein Betrieb besteht, der seinem Handwerk alle Ehre macht. Es bleibt zu hoffen, dass beim Verbraucher sich der Wunsch nach mehr Qualität, anstatt Quantität durchsetzt, und dafür bereit ist, etwas mehr an der Ladentheke zu zahlen.

Ganz zum Schluss erwähnte Christoph Fries beiläufig: „Den Johanniter Helfern im Katastrophengebiet, spendete die Metzgerei Fries 30 Liter Linsensuppe, 120 Siedewürstchen und 30 Dosen Leberwurst und Blutwurst. Die Helfer in Sinzig müssen ja bei Kräften bleiben.“ (Wolfgang Rabsch)



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