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Nachricht vom 01.03.2021
Politik
Inklusionsarbeit muss Prinzip werden
Zusätzliche Aktivitäten zur Inklusionsarbeit haben Stadtbürgermeister Stefan Leukel und Citymanagerin Timea Zimmer mit Mario Habrecht und Ralf Deelsma von der Gemeinnützigen Gesellschaft für Behindertenarbeit mbH (kurz: GFB) erörtert.
V.l.n.r.: Stadtbürgermeister Stefan Leukel, Einrichtungsleiter der Wohnstätte Nisterpfad in Hachenburg Ralf Deelsma, Geschäftsführer der GFB Mario Habrecht und Citymanagerin Timea Zimmer. Foto: privatHachenburg. Besprochen wurden geplante Erweiterungen baulicher Art durch die GFB und die weitere inhaltliche Zusammenarbeit.

Für die GFB gilt der Grundsatz, dass alle Menschen, unabhängig von einer Behinderung und dem Alter, entwicklungs- und lernfähig sind und ein Recht auf die Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse haben. Um eben diese Wünsche von Menschen mit Beeinträchtigungen bei der Stadtplanung besser einbeziehen zu können, unterhielten sich Stadtbürgermeister Stefan Leukel und Citymanagerin Timea Zimmer in einem Gespräch mit dem Geschäftsführer der GFB, Mario Habrecht, sowie Ralf Deelsma (Einrichtungsleiter der Wohnstätte Nisterpfad in Hachenburg) über die Möglichkeiten zur Förderung der Inklusionsarbeit in der Stadt Hachenburg.

Für Stefan Leukel bedeutet Inklusion, dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehört. „Wenn alle Menschen dabei sein können, ist es normal, verschieden zu sein. Und alle haben etwas davon: Wenn es zum Beispiel weniger Treppen gibt, können Menschen mit Kinderwagen, ältere Menschen und Menschen mit einer Beeinträchtigung viel besser dabei sein. In einer inklusiven Welt sind alle Menschen offen für andere Ideen.“

Bereits im Rahmen einer Sozialraumanalyse von der Hochschule Koblenz im Auftrag der Caritas wurden erste Optimierungsvorschläge im Bereich der Barrierefreiheit in der Stadt dargelegt. Darauf aufbauend möchte die Stadt bei gemeinsamen Stadtspaziergängen mit Bewohnern der Wohnstätte Nisterpfad weitere Aufschlüsse für Verbesserungspotential erlangen. Besonders gefiel Stefan Leukel der Vorschlag von Mario Habrecht für ein Inklusionscafé: „Ein generationsübergreifendes Inklusionscafé würde die soziale und gemeinnützige Arbeit in der Stadt bestens ergänzen. In Zusammenarbeit mit den städtischen Familienzentren und Kitas wäre es zudem ein idealer Treffpunkt, um die Thematik der Inklusion schon im kleinsten Alter zu fördern.“

Das Ziel der GFB ist die Schaffung von dezentralen, familiennahen Wohn- und Förderangeboten für Menschen aller Behinderungsstufen im Westerwaldkreis. So verfügt die Institution zurzeit über drei Wohnstätten in den Gemeinden Westerburg, Rennerod und Hachenburg, letztere vertreten im Nisterpfad mit einem Angebot von 32 Plätzen. Zusätzlich werden im teilstationären Bereich weitere 42 Plätze in der Tagesförderstätte in Hachenburg angeboten. Ambulante Hilfen im Bereich des Betreuten Wohnens und des Persönlichen Budgets komplettieren das Angebot der GFB.

Aufgrund des stetig steigenden Bedarfs an Wohnplätzen in der Region Westerwald wird neben der bestehenden Tagesförderstätte „Auf dem Gleichen“ eine neue Wohnstätte mit weiteren 16 Plätzen entstehen. Das Grundstück ist bereits im Besitz des Vereins für Behindertenarbeit, welcher als alleiniger Gesellschafter der GFB das Bauvorhaben realisieren wird. Darüber hinaus ist zu einem späteren Zeitpunkt die Realisierung von bis zu sechs barrierefreien Appartements auf dem gegenüberliegenden Grundstück „Auf dem Gleichen 12“ vorgesehen, die an Menschen mit entsprechendem ambulanten Hilfebedarf vermietet werden sollen.

Stefan Leukel begrüßt das Vorhaben der GFB und bedankt sich zum Ende für das aufschlussreiche und interessante Gespräch: „Die Zusammenarbeit mit der GFB fördert nicht nur die Inklusionsarbeit der Stadt, sie hilft auch die eigene Aufmerksamkeit für das Thema Inklusion zu stärken.“ (PM)
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