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Nachricht vom 28.02.2021
Region
Ilona Fritz verabschiedet sich mit bewegendem Gottesdienst
Mit einem liebevollen Gottesdienst haben sich Pfarrerin Ilona Fritz und die Evangelische Willkommensgemeinde Freirachdorf-Roßbach voneinander verabschiedet.
Ilona Fritz während der Aussegnung durch Dekan Axel Wengenroth. Fotos: Peter BongardFreirachdorf/Roßbach. Ein Gottesdienst, der Raum für beides gelassen hat: die Traurigkeit über das Ende einer wertvollen, gemeinsamen Geschichte und die Hoffnung auf ein gutes, neues Kapitel.

Sechseinhalb Jahre hat die Pfarrerin die Gemeinde geprägt. Mehr noch: Sie hat Freirachdorf und Roßbach zur Willkommensgemeinde zusammengeführt – zu einer Kirchengemeinde, die gemeinsam auf dem Weg ist. „Wie gerne würde ich heute mit der Gelassenheit hier stehen, die aus der Zeile ,jedem Anfang wohnt ein Zauber inne‘ spricht“, sagt sie und nimmt Bezug auf ein Gedicht Hermann Hesses, das sie während des Gottesdienstes zitiert. Aber der Abschied fällt ihr schwer: wegen der vielen Erinnerungen an die zurückliegenden Jahre; die zahlreichen Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten; die gemeinsamen Reisen; das enge Miteinander.

Aber auch wegen der offenen Enden, die sie in der Gemeinde zurücklässt. Denn der Vereinigungsprozess geht weiter: Denn spätestens 2022 schließen sich die Willkommensgemeinde Freirachdorf-Roßbach mit Wahlrod und Höchstenbach zu einer Gesamtkirchengemeinde zusammen. Für Ilona Fritz bedeutet Neuanfang unterdessen: Ein neuer Start als Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Prüm.

Trotz des Abschiedsschmerzes bricht sie mit einem guten Gefühl in Richtung Eifel auf. In ihrer letzten Predigt in der Roßbacher Kirche bezieht sie sich auf den Römerbrief: „Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus“, heißt es dort im fünften Kapitel. Für sie ist das eine Mut machende Zusage: „Jesus hat unsere Unzulänglichkeiten versöhnt. Wir sollen nicht perfekte, sondern liebende Menschen sein.“ Das Wasser fließt weiter, sagt sie, und Gott ist die Kraftquelle, die blühen lässt. „Deshalb nehme ich nun demütig gelassen Abschied und hoffe, dass Gott auch aus Unzulänglichkeiten und losen Enden Gutes wachsen lassen kann – sowohl im Westerwald als auch in der Eifel.“

Die Westerwälder sind dankbar für die zurückliegenden Jahre mit Ilona Fritz: Dekan Axel Wengenroth lobt ihr Engagement, das weit über das Pfarramt hinausging. Ilona Fritz war unter anderem Mitglied im Dekanatssynodalvorstand des Evangelischen Dekanats und Stellvertretende Dekanin des ehemaligen Dekanats Selters. „Die Beziehung zu ihren Mitmenschen ist und war ihr stets wichtig“, hob der Dekan während des Gottesdienstes hervor.

Um der Liebe wegen zieht sie nun in die Schneeeifel: Dort will sie gemeinsam mit ihrem Mann nun bleiben. „Haltet sie nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu ihrer Reise gegeben“, sagt Axel Wengenroth der Gemeinde. Die verabschiedet sich nicht nur mit dankbaren Worten, sondern auch musikalisch von Ilona Fritz: Susanne Kempf, Claudia Geppert und Victoria Künstler singen und spielen zum Abschied „Lead me Lord“ und „Geh mit Gott.“ Ein Abschiedswunsch, der Hoffnung auf einen zauberhaften Neuanfang macht. (bon)
 
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