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Nachricht vom 07.02.2021
Politik
Caroline Albert-Woll (SPD): Sorge um das politische Ehrenamt
Wir haben die Kandidierenden für den neuen Landtag gebeten, sich anhand von Fragen vorzustellen. Caroline Albert-Woll (SPD) liegt vor allem Bildungsgerechtigkeit am Herzen. Für welche Themen sich die Kandidatin außerdem einsetzt? Das und mehr beantwortet sie in unserem Steckbrief.
Caroline Albert-Woll (SPD) (Foto: Kandidatin) Wofür haben Sie sich bisher politisch engagiert – und wieso?
Mir ist wichtig, dass alle Zugang zu guter Bildung haben und dass niemand aufgrund seiner Herkunft von vornherein schlechtere Chancen hat. Deshalb habe ich mich vor 25 Jahren gegen Studiengebühren, für die Ganztagsschule und in den letzten Jahren u.a. für Grundbildungsangebote eingesetzt. Ich bin der Überzeugung, dass bestmögliche Bildung uns ermöglicht, selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Was muss sich in Rheinland-Pfalz dringend verändern?
Ich bin der Meinung, wir sind auf einem guten Weg. Wir müssen es schaffen, den ländlichen Raum zu erhalten als Ort, an dem wir auch in Zukunft gerne leben und arbeiten wollen. Z.B. durch den Ausbau des ÖPNV und des Radwegenetzes, bezahlbaren Wohnraum, den Erhalt und Ausbau der flächendeckenden Bildungsangebote und der digitalen Infrastruktur.

Was wollen Sie konkret im Wahlkreis verändern? Wie wollen Sie vorgehen?
Ich sehe in meiner unmittelbaren Nachbarschaft, dass Menschen, die kein eigenes Auto besitzen oder nicht mehr mobil sind, auf unsere Unterstützung angewiesen sind. Ich bin sicher, dass ich als Landtagsabgeordnete in diesem Bereich gemeinsam mit den Bürger/innen und Partner/innen aus der Zivilgesellschaft Möglichkeiten haben werde, dieses Thema anzugehen. Mit Sorge beobachte ich auch, wie das politische Ehrenamt zunehmend an Attraktivität verliert – nicht nur in meinem Wahlkreis. Ich würde mich dafür einsetzen, dem, z.B. in Kooperation mit Schulen und der Jugendpflege und gemeinsam mit anderen Parteien und Akteur/innen entgegenzuwirken, weil unser demokratisches Gemeinwesen auf jeder Ebene mit Leben gefüllt sein muss, um Hass und Hetze kraftvoll entgegentreten zu können.

Deshalb sind Sie in die Partei eingetreten, für die Sie als Kandidatin antreten:
Die SPD ist die älteste Partei Deutschlands, entstanden aus der Idee, den vielen weniger Privilegierten eine politische Stimme zu verschaffen und deren Lebensbedingungen zu verbessern. Sie hat für das Frauenwahlrecht gekämpft und sie hat sich mutig gegen den Nationalsozialismus gestellt. Sie ist die Partei überzeugter Europäer/innen.

Worüber können Sie lachen?
Gut gemachte Satire.

Was löst bei Ihnen Frust aus oder macht Sie sogar wütend?
Wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religion und/oder Hautfarbe missachtet, verfolgt, verhaftet und schlimmstenfalls ermordet werden. Leider passiert das weltweit jeden Tag und das Gefühl, nicht viel dagegen ausrichten zu können, ist sehr frustrierend.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne mal lesen?
„Corona-Pandemie weltweit besiegt“

Deshalb sollten die WählerInnen mir Ihre Stimme geben:
Weil ich einen kooperativen Politikstil pflegen möchte, der im Dialog mit Bürger/innen wichtige Themen für den Wahlkreis voranbringt, ohne beliebig zu sein, nämlich mit der Idee eines sozialen Rheinland-Pfalz.

Caroline Albert-Woll im Profil
Wohnort: 56410 Montabaur-Horressen
Geburtsdatum: 20. Januar 1976
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder

Ausbildung und Beruf:
1995 Abitur am Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium (Völklingen),
1998-2003 Freie Mitarbeiterin der Pressestelle der Handwerkskammer Koblenz, 2003 Akad. Grad Magistra Artium Universität Koblenz-Landau, 2011 Akad. Grad Master of Arts, postgradual (Erwachsenenbildung, Technische Universität Kaiserslautern),
seit 2003 Dozentin in der Erwachsenenbildung (bei div. Projekten und Trägern auf Landes- und Bundesebene), 2007- 2015 Projektleiterin Grundbildung,
2015-2018 zunächst Fachbereichsleiterin, dann pädagogische Leiterin der VHS Neuwied, seit 2018 Leiterin der VHS der Verbandsgemeinde Montabaur,
seit 2019 Lehrbeauftragte an der Universität Koblenz-Landau

Politischer Werdegang:
2000 Eintritt in die SPD, 1999-2004 Verschiedene Funktionen in der Hochschulpolitik, u.a. StuPa-Präsidentin (Fraktion Juso-HSG), Vorsitzende der Juso-HSG Uni Koblenz, Mitglied im Bundesvorstand der Juso-HSG; stv. Vorsitzende der Jusos Koblenz und der Jusos Rheinland, 2015-2018 Mitglied des Ortbeirates Montabaur-Horressen

Gesellschaftliches Engagement und Vereinsaktivitäten:
Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Mitglied im Landesvorstand des Verbandes der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V., Mitglied im Schulelternbeirat des Mons-Tabor-Gymnasiums

Hobbys:
Wandern, Literatur zur Zeitgeschichte, Kunst und Kultur

Drei Lieblingsorte im Wahlkreis:
Weil ich gerne wandere: rund um den Montabaurer Stadtwald (mit Köppelhütte und b-05), rund um Sessenbach, rund um den Malberg

Vorbilder:
Alle Frauen, die sich in der Vergangenheit für ihre Rechte eingesetzt haben und die mir damit ermöglicht haben, heute ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen. Alle Menschen, die sich dem Nationalsozialismus entgegengesetzt haben und alle, die weltweit, oft ohne Rücksicht auf ihr eigenes Wohlergehen, für Menschenrechte kämpfen.

(Fragen: D.-D. Pirker)
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