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Nachricht vom 17.01.2021
Politik
Schulen der Verbandsgemeinde Rennerod erhalten IPads
Der Digitalpakt Schule hat auch in der Verbandsgemeinde Rennerod Früchte getragen: Von den bereitgestellten Zusatzmitteln des Bundes in Höhe von insgesamt 500 Millionen Euro entfielen auf Rheinland-Pfalz 24,1 Millionen Euro.
(v.l.n.r.): Dominic Schmitt, Schulleiterin Antje Hentrich, Bürgermeister Gerrit Müller. Foto: Kerstin Guckert
Rennerod. Der Anteil für die Schulen in der Verbandsgemeinde Rennerod beträgt rund 72.770 Euro. Damit konnten 225 Tablets (IPad) inklusive Schutzhüllen über den Rahmenvertrag des Landes bereitgestellt werden und auf alle Schulen in Trägerschaft der Verbandsgemeinde aufgeteilt werden. Diese Tablets werden von den Schulen kostenlos an bedürftige Schüler ausgeliehen.

Herr Dominic Schmitt, Koordinator für digitale Bildung, hatte im Vorfeld an der Realschule plus in Rennerod die umfangreiche Aufgabe übernommen, bei allen Schülern oder deren Eltern abzufragen, inwieweit die Familien zuhause bereits digital aufgestellt und wo noch Verbesserungen notwendig sind. Mit den verfügbaren IPads konnten nun alle Schüler, deren Eltern einen Bedarf angemeldet haben, kostenlos ein Tablet ausleihen.

Zwischenzeitlich sind die Tablets an der Realschule plus in Rennerod auch bereits voll im Einsatz. Dank der sehr schnellen Einrichtung der IPads durch die Firma Lan-Security in Rennerod, die die unterschiedlichen Lernprogramme zeitnah innerhalb von zwei Tagen nach Lieferung der Tablets aufgespielt hat, können diese von den Schülerinnen und Schülern der Realschule plus vollumfänglich genutzt werden.

Die Lehrer wurden im Rahmen eines Studientages im Vorfeld für die verschiedenen genutzten Programme fortgebildet. So werden an der Realschule plus in Rennerod momentan „Sdui“ und „BigBlueButton“ eingesetzt. Dabei bietet die Kommunikations- und Organisationsapp Sdui vor allem eine digitale Vernetzung der 560 Schülerinnen und Schüler und 46 Lehrkräfte. Die Plattform, die auch eine Übersetzungsfunktion bietet, schafft somit einen mobilen Kommunikationskanal mit allen Beteiligten, vor allem auch mit den Eltern. Das Programm BigBlueButton, das vom Land Rheinland-Pfalz angeschafft wurde, ermöglicht über Videokonferenzen die Durchführung unterrichtsähnlicher Situationen über Präsentationen, Live-Notizen und die integrierte digitale Tafel.

Zum Neustart des Digitalunterrichts nach den Weihnachtsferien gab und gibt es noch verschiedene Schwierigkeiten, unter anderem durch die zeitweise Überlastung der Programme durch extrem hohen Datenverkehr oder zu Jahresbeginn durch einen Hackerangriff. Hierauf hat die Realschule plus Hoher Westerwald reagiert und stellt nun die Wochenpläne und Arbeitsmaterialien auf der Homepage zur Verfügung. Der Austausch zwischen den Lehrern mit ihren Schülern und den Eltern erfolgt weiterhin über Sdui oder die Dienstmail der Lehrer. Eine Schwierigkeit hierbei ist jedoch, dass leider bisher immer noch circa 15 Prozent der Eltern nicht in Sdui angemeldet sind und dadurch die Informationen nur analog oder verzögert erhalten. Außerdem wurden der Verbandsgemeinde Rennerod weitere 42 Tablets aus Landesmitteln zugesagt, allerdings bisher noch nicht geliefert.

Laut Schulleiterin Antje Hentrich ist vor allem auch die psychische Belastung nicht zu vernachlässigen, die sich für viele Schülerinnen und Schüler durch die besondere und ungewohnte Situation des Homeschoolings ergibt. „Hier zeigt sich momentan extrem, wie enorm wichtig die Arbeit der Schulsozialarbeiterin Elisabeth Hief für die Kinder und Jugendliche ist“, stellt Hentrich klar und erklärt weiter: „Selbst guter digitaler Unterricht kann den Präsenzunterricht nicht ersetzen.“

Bürgermeister Gerrit Müller hob hervor, dass die Umsetzung des Digitalpakts der Bundesregierung für den Bereich der Verbandsgemeinde Rennerod voll im Gange ist. Aus diesem Zuschusspaket des Bundes erhält die Verbandsgemeinde verteilt auf die nächsten 5 Jahre insgesamt 508.800 Euro, die nochmals mit Eigenmitteln der Verbandsgemeinde auf die Gesamtsumme von 565.100 Euro aufgestockt werden. Die Mittel des Digitalpakts sind zweckgebunden für die digitale Grundausstattung der Schulen mit WLAN und die Netzinfrastruktur in den Gebäuden sowie digitalen Tafeln (Whiteboards). Die Grundschulen in Elsoff, Hellenhahn-Schellenberg, Irmtraut und Nister-Möhrendorf sind bereits alle mit WLAN ausgestattet. An der Grundschule Rennerod sowie der Realschule plus Rennerod als größten Schulgebäuden sind die Aufträge für die WLAN-Ausstattung vergeben und die Arbeiten laufen nach Plan. Allein hierfür werden rund 153.000 Euro aufgewendet. „Die Verbandsgemeinde Rennerod hat bereits in den letzten Jahren einen sechsstelligen Betrag in digitale Tafeln an ihren Schulen investiert. Mit dem Digitalpakt der Bundesregierung wird die begonnene Digitalisierung der Schulen weiter fortgesetzt. Mein Appell an die Verantwortlichen in Bund und Land ist, das Engagement der Kommunen für moderne Bildungsmöglichkeiten der Schüler/-innen und der Lehrkräfte mittels eines Digitalpakts 2 in Zukunft weiter zu unterstützen“, so Bürgermeister Müller abschließend. (PM)
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