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Nachricht vom 08.11.2020
Vereine
Fledermäuse sind faszinierend
Sie sind die einzigen aktiv fliegenden Säugetiere. Sie fliegen mit den Händen und „sehen“ mit den Ohren. Sie machen jede Nacht zum Tage. Fledermäuse sind besondere Säugetiere, die auf uns oftmals fremd wirken. Als Kulturfolger kommen sie uns manchmal sehr nahe. Denn in Deutschland leben sie, meist unbemerkt, mit uns unter einem Dach.
Katharina Kindgen vom NABU Montabaur, die Christoph Kopper vom Campingpark Hofgut-Schönerlen eine Fledermausplakette im Rahmen des Projektes „Fledermäuse willkommen“ verleiht. Foto: Marc KopperHoller. Doch seit Mitte des letzten Jahrhunderts haben die „Fledis“ sehr starke Bestandseinbrüche erlebt. Besonders der Einsatz von Insektiziden, der Verlust von geeigneten Quartieren, die Verarmung der Landwirtschaft und auch das Verschwinden von Nahrungsinsekten lässt das Leben der faszinierenden Tiere zu einem echten Überlebenskampf werden. Insbesondere spezialisierten Arten wie der Kleinen Hufeisennase wurde dieser Zustand zum Verhängnis. Ehemals eine der häufigsten Fledermäuse im Land, ist sie heute in Rheinland-Pfalz ausgestorben. Zu den vielen der ohnehin schwierigen Faktoren, die die Fledis bedrohen, kommen noch der ständig wachsende Straßenverkehr und leider auch der Ausbau der Windenergie hinzu.

Dank des intensiven Einsatzes des meist ehrenamtlichen Fledermausschutzes, ist es inzwischen für viele Menschen ein besonderes Ereignis, Fledermäuse einmal hautnah zu erleben. Doch noch immer fehlt es vielerorts an der Akzeptanz, die heimlichen Untermieter auch am eigenen Haus zu dulden.

Im Jahresverlauf nutzen sie eine Vielzahl unterschiedlicher Quartiere, zum Beispiel in Dachböden oder Spalten an Häusern, in Baumhöhlen, Stollen oder Bunkern. In der Regel sind Fledermäuse von Ende März bis Ende November aktiv. So lange, wie sie Nahrung finden. Danach halten sie Winterschlaf. Dazu wandern mache Arten wie Zugvögel bis zu 2000 Kilometer.

Die Fledermausweibchen schließen sich im Sommer zu sogenannten Wochenstuben zusammen, in denen die Jungtiere geboren werden. Artabhängig bekommen Weibchen meist nur ein Junges, selten Zwillinge, die dann nach acht Wochen Aufzucht selbstständig sind.

Achtung: Augen auf, denn jetzt ist Fortpflanzungszeit. Jetzt treffen die Geschlechter zusammen und die Weibchen werden begattet. Die Männchen einiger Arten locken die „Damen“ mit Balzrufen an und fliegen oft stundenlang ihr Balzterritorium ab. Manchmal können sogar wir Menschen das hören oder sehen.

Es gibt vielfältige Möglichkeiten Fledermäusen zu helfen! Sind auch bei Ihnen schon Fledermäuse zu Gast? Infos dazu erteilt: Katharina Kindgen, Umweltbildungsreferentin NABU Montabaur, Telefon: 02602-970134 oder Katharina.Kindgen@NABU-RLP.de. (PM)
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