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Nachricht vom 20.09.2020
Region
Mit abgebrochenen Schraubenziehern fing alles an
Zu einem besonderen Dienstjubiläum konnte Thomas Weidenfeller, Ortsbürgermeister von Nentershausen, jüngst Christoph Stradl gratulieren: Der 53-Jährige kann im September 2020 auf ein Vierteljahrhundert als festangestellter Gemeindearbeiter in Nentershausen zurückblicken.
Unter anderem mit einer Dankesurkunde bedankte sich Ortsbürgermeister Thomas Weidenfeller (von links) bei Christoph Stradl für 25 Jahre Dienst als hauptamtlicher Gemeindearbeiter in Nentershausen. Tobias Keul gratulierte als zweiter Gemeindearbeiter ebenfalls seinem Kollegen zum Dienstjubiläum. Foto: OG Nentershausen/EgenolfNentershausen. Der in seinem Heimatort bei der Firma Artur Steinebach ausgebildete, gelernte Bauschlosser kam seinerzeit über einen Umweg in Diensten der Ortsgemeinde: 1994 war der damalige Gemeindearbeiter Lothar Born erkrankt, so dass die Westerwaldgemeinde nach Aushilfen suchte. Christoph Stradl erklärte sich damals als einer von mehreren Nentershäusern bereit, um die zahlreichen Gemeindeanlagen am Friedhof, im Eisbachtalstadion oder in den Gemeindestraßen zu pflegen. Als dann schließlich im Folgejahr die Stelle eines hauptamtlichen Gemeindearbeiters ausgeschrieben wurde, bewarb sich Christoph Stradl und bekam den Zuschlag.

Die Startvoraussetzungen waren aber keine Guten, wie der Gemeindearbeiter nach 25 Jahren mit einem Augenzwinkern zurückblickt: „Mit zwei 13er-Schlüsseln, zwei abgebrochenen Schraubenziehern und jede Mengen Spachteln habe ich seinerzeit angefangen.“ All das war 1995 gemeinsam mit einem kleinen Schlepper samt Mähwerk in zwei unbeheizten Garagen auf dem Gelände der alten Turnhalle, dem heutigen Bürgerhaus, untergebracht. „Werkzeuge für Reparaturen und notwendige Arbeiten mussten von ortsansässigen Firmen geliehen werden“, erklärt Christoph Stradl rückblickend.

Ein Vierteljahrhundert später ist all das Geschichte, denn die Ortsgemeinde Nentershausen hat in dieser Zeit kräftig in den eigenen Bauhof investiert. 1999 entstand in der Lahnstraße der heutige Gemeindebauhof, der über die Jahre hinweg unter anderem mit einer Salzhalle und einem Carport baulich erweitert wurde. Doch nicht nur in Steine, sondern auch in die Ausstattung wurde in den zurückliegenden 25 Jahre investiert: Neben einem Multifunktionsgerät, einem Pritschenwagen, zwei Rasentraktoren, zwei Anhängern und einem Radlader, dessen endgültige Anschaffung derzeit ansteht, gehören mittlerweile über 100 Gerätschaften zum Inventar des Nentershäuser Gemeindebauhofs, zu dessen Vorarbeiter Christoph Stradl im September 2016 bestellt wurde.

Sein handwerkliches Wissen und Geschick als Gemeindearbeiter stellt der 53-Jährige unterdessen nicht nur während seiner Arbeit zur Verfügung: Beispielsweise auch am Bau der Grillhütte im Jahr 1997 hatte er ehrenamtlich großen Anteil. Darüber hinaus ist er in der Freiwilligen Feuerwehr seiner Heimatgemeinde sehr aktiv. Seit 2004 leitet Christoph Stradl außerdem mit seinem großen technischen und feuerwehrspezifischen Detailwissen die in Nentershausen ansässige Pumpenwerkstatt der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Montabaur. (PM)
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