WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 23.07.2020
Region
„RescueGroup Westerwald e.V.“ rettet künftig Leben in der VG Bad Marienberg
Ab 1. August erfolgt die offizielle Beauftragung der „RescueGroup Westerwald e.V.“ (RGW) zum First- Responder in der VG Bad Marienberg, nachdem der Verbandsgemeinderat Bad Marienberg bereits am 29. Juni die Genehmigung erteilt hat. Die „RescueGroup Westerwald e.V.“ stellt somit ab August, als erste private Hilfsorganisation in Rheinland-Pfalz eine notfallmedizinische Erstversorgung in einer Verbandsgemeinde sicher.
Leitungsgruppe der RGW First-Responder-Einheit. Von l.n.r: Yannik Eul, Fabian Peter, Steven Lindlein, Stefanie Gerner und Dr. med. Matthias Grübl. Foto: privatBad Marienberg. Der Verein gründete sich 2018 als Kernbereich der Höhen- und Tiefenrettung, sowie der allgemeinen Notfallmedizin und setzte sich stets zum Ziel, den notfallmedizinischen Sektor weiter auszubauen. Zurzeit verfügt der Verein über 35 aktive Mitglieder/innen, die zu 90 Prozent meistens die Qualifikation zum Rettungssanitäter/ in besitzen, oder als Notfallsanitäter/in, oder gar als Notarzt ausgebildet sind. Durch die örtliche Nähe zum Notfallort kann die Zeit zwischen dem Eintreten des medizinischen Notfalls und dem Eintreffen des herbeigerufenen Rettungsdienstes (der so genannte therapiefreie Intervall) erheblich verkürzt werden – dies rettet letztendlich Leben!

Der öffentlich-rechtliche Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz hat die Verpflichtung, innerhalb von 15 Minuten am Notfallort zu erscheinen. Eine Zeit, die gerade im ländlichen Raum wie im Westerwald nicht oft einzuhalten ist. Der Faktor Zeit spielt gerade im akuten Notfall eine übergeordnete Rolle. Im Falle einer erforderlichen Reanimation, zum Beispiel bei einem plötzlichen Herztod, sinkt die Überlebenschance eines Patienten um rund 10 Prozent pro Minute, in denen er nicht reanimiert wird. Die First-Reponder kommen also immer dann zum Einsatz, wenn sie den Notfallort schneller als der Rettungsdienst erreichen können, aber auch für den Fall, wenn der nächste Rettungswagen (RTW) sich noch in einem anderen Einsatz befindet.

Die medizinischen Hilfeleistungsaufgaben der First-Responder liegen hauptsächlich in der Beherrschung von akut lebensbedrohlichen Situationen durch eine schnelle und qualifizierte Einleitung von Erstmaßnahmen, zum Beispiel bei schweren äußeren Blutungen, oder Herz- und Atemstillstand und Bewusstlosigkeit. Die Mitglieder der First-Responder-Gruppe besitzen einen Dienstausweis und sind an einer einheitlichen Bekleidung erkennbar. Im Falle eines Einsatzes rücken die First Responder in der Regel mit ihrem Privat-PKW, ausgestattet mit medizinischem Equipment, zur Einsatzstelle aus. Der Leitungsdienst besitzt einen Einsatzwagen, dieser ist komplett mit erweitertem notwendigem medizinischem Gerät ausgestattet, unter anderem mit einem Defibrillator, sowie einem EKG-Gerät. Die First-Responder in Bad Marienberg werden durch die integrierte Leitstelle des DRK in Montabaur alarmiert, die unter der bekannten Notrufnummer 112 erreicht werden kann.

Große Unterstützung findet der Verein durch Dr. med. Matthias Grübl. Er ist Hausarzt in Neunkhausen sowie Leitender Notarzt des Westerwald-Kreises. Er selbst ist seit Gründung des Vereins Mitglied in der Rescue-Group Westerwald und unterstützt diese als Ärztlicher Leiter. Auch er fährt im Falle eines First-Responder-Einsatzes ehrenamtlich zum Notfallort, um Menschen schnellstmöglich ärztliche Hilfe zukommen zu lassen.

Die Mitglieder/innen der „RescueGroup Westerwald. e.V.“ betrachten sich nicht als Konkurrenz zu anderen Hilfsorganisationen, sondern als sinnvolle Unterstützung der Rettungskette in akuten Notfällen. „Wir helfen nicht nur dem Patienten, sondern auch dem Rettungsdienst vor Ort“, so Fabian Peter, der 1. Vorsitzende der RGW. Denn auch falls der ehrenamtliche First-Responder einmal zugleich mit dem Rettungsdienst beim Notfallort eintrifft, kann meist jede helfende Hand, gerade in brenzligen Situationen, gebraucht werden. „Wir sind nur ein Teil der Rettungskette, niemand von uns will sich als „Held“ profilieren oder dem Rettungsdienst „die Arbeit wegnehmen. Wir arbeiten für das Leben der Patienten – nicht für den Profit“, so die Meinung des Vorstands. Der Vereinsvorstand legt großen Wert darauf, dass die Arbeit absolut zu 100 Prozent ehrenamtlich verrichtet wird.

Zudem erhält der Verein keinerlei finanzielle Beteiligung, weder von staatlicher, noch von privater Seite, daher sieht der Verein sich als gemeinnützige Hilfsorganisation. Um die bedeutungsvolle Arbeit allzeit zu gewährleisten, auch jederzeit die neuesten Geräte anzuschaffen, um stetig qualifiziert Leben zu retten, sind die First- Responder auf Spenden angewiesen. „Was ist Ihnen Ihr Leben wert?“, so lautet das Motto der Spendenaktion. Schließlich ist niemand dagegen gefeit, selbst urplötzlich einen akuten Notfall zu erleiden. Darum ist bei der Sparkasse Westerwald-Sieg ein Spendenkonto eingerichtet: IBAN DE76 5735 1030 0055 0240 95; BIC MALADE51AKI. Da dem Verein die Gemeinnützigkeit vom Finanzamt zuerkannt wurde, erhalten alle Spender/innen auf Wunsch selbstverständlich eine Spendenquittung. Als Verwendungszweck bitte „Rettet die Retter“ sowie Name und Anschrift angeben.

Wer Lust und Laune hat, Teil einer wichtigen, sozialen Aufgabe zu sein, der kann sich jederzeit mit Fabian Peter, dem 1. Vorsitzenden der First-Responder, E-Mail fabian.peter@rescue-group.de oder jedes andere Mitglied des Vorstands in Verbindung setzen. Weitere Ansprechpartner aus der Leitungsgruppe des Vereins und die First- Responder-Einheit sind Yannik Eul und Steven Lindlein, beide Leiter First Responder-Einheit, Stefanie Gerner, stellvertretende Leiterin der First-Responder-Einheit, sowie Dr. med. Matthias Grübl,(Ärztlicher Leiter der RescueGroup).

Das Einsatzgebiet der First-Responder Bad Marienberg befindet sich innerhalb aller Ortschaften der Verbandsgemeinde Bad Marienberg. wear
     
Nachricht vom 23.07.2020 www.ww-kurier.de