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Nachricht vom 18.07.2020
Wirtschaft
So wird Nagelpilz richtig behandelt
Wer eine Veränderung an den eigenen Nägeln bemerkt, sollte einen genaueren Blick darauf werfen und nicht versuchen, die Nägel in Schuhen zu verstecken. Wenn sich die Farbe ins Weißliche oder Bräunliche verändert und der betroffene Nagel seinen Glanz verliert, könnte es sich um Nagelpilz handeln. Nagelpilz ist ein Befall der Nägel mit einem Pilzerreger, hauptsächlich mit Fadenpilzen. Da die Infektion sehr hartnäckig ist und nicht von selbst heilen kann, sollte sie schnellstmöglich behandelt werden.
Fotoquelle: pixabay.comWie kommt es zu einer Nagelpilzinfektion?
Neben den Fadenpilzen können auch Schimmel- oder Hefepilze für Nagelpilz verantwortlich sein. Diese Erreger sind aber deutlich seltener der Auslöser. Das Keratin der Nägel ist die Nahrung der Pilze. So wird der betroffene Nagel von den Parasiten nach und nach durchdrungen. Wer die Erkrankung nicht behandelt, riskiert den vollständigen Verlust des Nagels.

Die Nägel der Füße sind zu 80% betroffen. An den Fingernägeln ist eine Infektion weniger häufig. Der Grund für den Befall der Zehennägel ist das feucht-warme Klima in luftundurchlässigen Schuhen. Pilze lieben Wärme und Feuchtigkeit, da das die idealen Wachstumsbedingungen sind.

Nagelpilz ist eine ansteckende Erkrankung und wird am häufigsten an Orten übertragen, an denen barfuß gelaufen wird. Beispiele hierfür sind Schwimmbäder, Saunen, Hotelzimmer oder Umkleidekabinen. Die Pilzsporen sitzen auf den Hautschuppen der erkrankten Menschen und können auf Böden Tage bis Wochen überleben! Daher an dieser Stelle der Hinweis: an öffentlichen Orten immer Socken oder Badeschuhe tragen.

Man steckt sich auf zwei verschiedene Weisen an. Entweder indirekt durch infizierte Böden und Gegenstände oder direkt über den Kontakt mit einer infizierten Person. Wenn im eigenen Haushalt eine Nagelpilzinfektion vorliegt, sollte darauf geachtet werden, dass jeder sein eigenes Handtuch und Nagelpflegeset verwendet, da man sich sonst leicht anstecken kann.

Symptome und Risikofaktoren von Nagelpilz
Um einen Nagelpilz schnell und effektiv behandeln zu können ist es wichtig, die Anfangssymptome zu erkennen. Zunächst kommt er zu einer Farbänderung des Nagels und zum Glanzverlust. Die Farbe verändert sich in braun, gelb oder weiß. Meistens beginnt die Infektion am Nagelrand und arbeitet sich weiter bis zur Nagelwurzel.

Im fortgeschrittenen Stadium fängt der Nagel an sich zu verdicken und verhornt immer mehr, bis er langsam beginnt sich vom Nagelbett abzuheben. Er kann auch bröckelig werden und sich im Endstadium unbehandelt komplett ablösen. Durch die Verdickung kann es zu Problemen beim Gehen in Schuhen und zu starken Schmerzen kommen. Eine weitere Folge einer Nichtbehandlung kann die Nagelbettentzündung sein. Das Nagelbett schmerzt dann stark und ist gerötet.

Wer eine falsche Nagelpflege betreibt und die Haut durch z.B. einen Nagelknipser leicht verletzt, gibt dem Nagelpilzerreger die perfekte Eingangspforte, um sich einzunisten.

Eine unbehandelte Fußpilzinfektion kann auf längere Frist bis zu den Nägeln wandern und dort zu Nagelpilz führen. Daher sollte auch mit Fußpilz nicht zu leichtfertig umgegangen werden. Wer Fußpilz erkennt, sollte ihn mit geeigneten Cremes oder Lösungen schnellstens behandeln. Dafür sind verschiedene verschreibungsfreie Mittel in der Apotheke erhältlich.

Diabetiker und Raucher mit Durchblutungsstörungen, Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, aber auch die Altersklasse ab 65 Jahren sind anfälliger für eine Nagelpilzinfektion. In diesen Fällen sollte die Behandlung immer von einem Arzt begleitet werden.

So sieht die richtige Behandlung aus
Da eine Infektion mit Nagelpilz nicht von selbst heilen kann, sollte sie mit den entsprechenden Mitteln behandelt werden. So können auch Schmerzen und ein Totalverlust des Nagels vermieden werden. Das Wichtigste bei einer Nagelpilz Behandlung ist, sie kontinuierlich und konsequent durchzuführen. Nur dann kann man den lästigen Begleiter auch wieder loswerden.

Es gibt verschiedene rezeptfreie Medikamente zur äußerlichen Behandlung in der Apotheke. Diese können im Anfangsstadium der Krankheit angewendet werden. Neben wasserlöslichen und wasserfesten Anti-Pilz-Nagellacken gibt es auch eine antimykotische (pilzabtötende) Creme. Auf der Webseite otcberatung.de sind Vor- und Nachteile der diversen Produkte zusammengefasst.

Wenn mehr als zwei Nägel, die Nagelwurzel oder über die Hälfte einer Nagelplatte betroffen sind, sollte man einen Arzt aufsuchen. Auch wenn der Nagelpilz schon ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat, kann es nötig sein, den Pilz von innen heraus zu behandeln. Für die innerliche Behandlung sind Tabletten oder Kapseln mit den Wirkstoffen Terbinafin, Fluconazol oder Itraconazol im Handel. Diese Medikamente sind alle verschreibungspflichtig, das bedeutet nur mit Rezept vom Arzt in der Apotheke erhältlich.

Die Behandlung ist zwar langwierig und dauert zwischen 6 und 12 Monate, führt bei konsequenter Durchführung aber immer zum Erfolg. Der erkrankte Nagel muss vollständig neu nachwachsen und das dauert bei Fußnägeln eine Weile. (prm)
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