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Nachricht vom 13.07.2020
Region
Neue Feuerwehrfahrzeuge kommen bedarfsgerecht zum Einsatz
Seit Juni hat die Feuerwehr der Verbandsgemeinde (VG) Montabaur vier neue Fahrzeuge in ihrem Bestand. Für die Standorte in Neuhäusel und Montabaur wurde je ein Mannschaftstransportwagen angeschafft, Nentershausen und Montabaur bekamen je ein Mehrzweckfahrzeug im Gesamtwert von etwa 480.000 Euro. Der VG-Rat hat die Anschaffung im Herbst 2017 beschlossen. Großer Wert wurde darauf gelegt, dass die Fahrzeuge möglichst vielfältig genutzt werden können.
Hans-Joachim Klimke (links) und Jens Weinriefer, Wehrleitung Montabaur, führen die neuen Fahrzeuge, hier die Grundausstattung in den Mannschaftstransportwagen, gerne vor. „Eine solch große Anschaffungsmaßnahme habe ich bislang noch nicht erlebt“, sagt Klimke, der seit 50 Jahren bei der Feuerwehr ist. Fotos: VG MontabaurMontabaur. Die Mannschaftstransportwagen sind, so sagt es schon der Name, für den Transport der Feuerwehrleute gedacht. Das kann ein Einsatz sein, eine Fahrt zu einer Übung oder der Transport der Jugend-Feuerwehren zu Wettkämpfen. Zusätzlich können die Wagen als kleines mobiles Büro für Einsatzbesprechungen genutzt werden. Je sechs Personen finden in den Autos Platz, dazu kommt im hinteren Bereich noch ein Stauraum, in dem wichtige Gerätschaften, die im Ernstfall gebraucht werden, mitgeführt werden können.

„Das ist eine Anschaffung, die mir sehr am Herzen gelegen hat“, sagt Jens Weinriefer, Wehrleiter der Verbandsgemeindefeuerwehr Montabaur. „In der Vergangenheit war es oft nicht einfach, die freiwilligen Helfer zum Einsatzort zu transportieren. Mit den Mannschaftswagen entspannt sich die Situation doch sehr bei den Stützpunktfeuerwehren.“

Und auch bei den Mehrzweckfahrzeugen wurde schon bei der Anschaffung eine möglichst breite Vielseitigkeit diskutiert. „Da waren die Vorstellungen schon unterschiedlich“, erinnert sich Andree Stein, Erster Beigeordneter und Brandschutzdezernent der VG, „doch das Endergebnis zählt.“ Die großen Fahrzeuge unterscheiden sich vor allem in der Nutzlast und im Antrieb. Das Montabaurer Fahrzeug hat einen Allrad-Antrieb und ist in Kooperation mit dem Westerwaldkreis angeschafft worden. Mit der Kooperation sind alle Beteiligten sehr zufrieden, denn sie ist kosten- und raumsparend.

Die Herausforderungen an die Feuerwehren sind in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Ihre Hilfe wird nicht nur bei Bränden gebraucht, sondern auch bei Verkehrseinsätzen, bei Unwettern oder Hochwasser. Das setzt Flexibilität voraus, denn jeder Einsatz erfordert individuelle Maßnahmen. Das wurde bei der Planung der Mehrzweckfahrzeuge berücksichtigt: Neben einer Grundausstattung, zu der Blitzleuchten, Kehr- und Räumgeräte und Lichtmaste zum Ausleuchten zählt, gibt es fahrbare Container und Gitterboxen, die in Windeseile ausgewechselt sind.

Gibt es beispielsweise einen Unwetter-Einsatz, so kommt der Container ins Auto, der mit Tauchpumpen, Wassersauger, Wathosen und Gummistiefeln ausgestattet ist. Für Verkehrseinsätze kommt der Container mit Ölbindemitteln und Verkehrswarngeräten zusätzlich mit einem Tank, der Kraftstoffe aufnehmen kann, auf das Auto. Es gibt auch einen 4.000-Liter-Wasser-Behälter, der in vier Minuten gefüllt und in der gleichen Zeit auch wieder leergepumpt wird. Das klingt für den Laien zunächst banal und wenig hilfreich. Doch Weinriefer erklärt: „Bei dem Großbrand in Diez Anfang Juni war das Fahrzeug zum Wassertransport eingesetzt. Innerhalb von knapp zwei Tagen hat es über 100.000 Liter Wasser befördert.“ Und leider werden die Feuerwehrleute auch immer wieder zu Einsätzen zu der ICE-Strecke gerufen. Dann sind stromerzeugende Geräte zur Be- und Ausleuchtung sowie ein Zusatz-Aufsatz zum Aufgleisen unbedingt vonnöten.

Weinriefer bedankt sich vor allem bei dem Verbandsgemeinderat von Montabaur, der dem Feuerwehrbedarfsplan einstimmig zugestimmt hat. Er sieht darin die Wertschätzung in der Arbeit der ehrenamtlichen Brandschützer, die letztlich der Allgemeinheit zugutekommt. (PM)
   
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