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Nachricht vom 11.07.2020
Politik
Negativtrend Steingarten
Gepflegte Rasenflächen, bunt blühende Beete und hübsch in Form gestutzte Hecken sind in vielen Gärten immer seltener zu sehen. Denn statt auf Pflanzen setzen Hausbesitzer vermehrt auf Steine und Schotterbeete im Vorgarten oder Hinterhof. Verbandsgemeindeverwaltung informiert kritisch über die trendige Gartengestaltung mit Schotter.
So ein Steingarten ist ökologisch tot. Foto: Helmi Tischler-VenterHachenburg/Region. Dieser Trend hin zu scheinbar pflegeleichten Steingärten mit einem vermeintlich sauberen Garten ist allerdings oftmals mit Nachteilen für das Kleinklima und die Tierwelt verbunden. So wirken Steingärten wie Wärmespeicher, halten die Hitze und kühlen selbst in der Nacht nicht entsprechend aus. Die Wasserverdunstung durch die Gartenpflanzen sorgt hingegen für nächtliche Abkühlung und ein angenehmeres Kleinklima.

Zusätzlich leidet das direkte Wohnumfeld von Steingärten dadurch, dass weniger Staub gebunden und Lärm gedämpft wird. Der Nachteil für die Tierwelt ist darin zu sehen, dass in Steingärten Tiere wie Vögel, Käfer oder Schmetterlinge meist nicht überleben. Sie finden dort oftmals weder Nahrungsquellen noch Brut- oder Unterschlupfmöglichkeiten. Der Trend beeinträchtigt selbst die Bewohner des Erdreichs, da durch die Verwendung von Vlies- oder Folienabdeckung unter den Schotterbeeten das Bodenleben deutlich abnimmt. Verbandsgemeindeverwaltung empfiehlt daher, auf Steingärten möglichst zu verzichten und einem naturnahen Garten den Vorrang zu geben.

Im Hinblick auf das derzeit in vielen Medien diskutierte „Insekten- oder Bienensterben“ sollte zudem auf sämtliche Pestizide verzichtet werden. (PM)
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