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Nachricht vom 15.05.2020
Kultur
„Hand in Hand“ - Kunst im Krankenhaus zeigt: Die Sprache der Hände
Händehygiene ist in Zeichen von Corona das A und O. Bereits unter „normalen Lebensumständen“ essentiell ist Händehygiene gerade in Corona-Zeiten eine ganz wesentliche, zentrale Basismaßnahme, um das Infektionsrisiko zu verhindern und einzudämmen. Pünktlich zum Tag der Händehygiene am 5. Mai startete im St. Vincenz eine thematisch passende Ausstellung, die den Focus explicit auf Hände in Arbeitssituationen richtet: „Die Sprache der Hände - Begegnungen in Diez“.
Vertreterinnen des Projekts Juwel, rechts im Bild Sibylle Rosam. Fotos: privatLimburg. Unter diesem Oberthema präsentiert das berufsintegrative Projekt JUWEL der Gesellschaft zur Förderung Beruflicher Integration (GFBI) Bernd und Maximilian Sorger GbR einen Teil seiner Fotoausstellung zum Thema im St. Vincenz Krankenhaus Limburg.

Am Anfang stand ein Karton, bis oben hin gefüllt mit Kameras und dem dazugehörigen Equipment. Dieser erreichte Anfang 2019 das Projekt JUWEL über Alea Horst, eine sozial engagierte Fotografin aus Altendiez. Die großzügige Spende sollte natürlich sinnvoll eingesetzt werden - so war der Plan für ein Fotoprojekt geboren. Die jugendlichen Teilnehmer besuchten verschiedenste Betriebe aller Art in Diez und fotografierten die Hände der Mitarbeiter während ihrer Arbeit. Hierbei konnten die jungen Menschen eine Menge lernen: erste Hemmschwellen abbauen, ihre Selbstpräsentation verbessern und so manche sozialen Kompetenzen schärfen. Angenehmer Nebeneffekt für das berufsintegrative Projekt: Innerhalb des Kunstprojekts konnten die Teilnehmenden direkten Kontakt mit ansässigen Firmen aufnehmen.

Die besten Fotografien wurden auf großformatige Holzrahmen gedruckt und werden nun bis zum Sommer im Eingangsbereich des St. Vincenz ausgestellt. Zu sehen sind Hände während ihrer Arbeit, beispielsweise beim Schweißen, Verglasen, Reparieren oder auch während einer Schaffenspause. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wurde auf eine feierliche Eröffnung im Rahmen einer Vernissage mit einer breiten Öffentlichkeit verzichtet. Das gesamte Kunstprojekt war erstmals im November 2019 im Haus Eberhard in Diez zu sehen.

Das berufsintegrative Projekt Juwel ist eine etablierte Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene, die nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz suchen. Beauftragt von den Jobcentern Rhein-Lahn und Westerwald sowie der Agentur für Arbeit Montabaur bietet das Projekt den Teilnehmer/innen ganzheitliche Unterstützung zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. An den drei Standorten Diez, Bad Ems und Montabaur gestalten multidisziplinäre Teams aus Pädagogen, Sozialarbeitern, Fachanleitern, Beratern, Trainern und Fahrern vielfältige, bedarfs- und zielgruppengerechte Projekte für die jungen Erwachsenen. Zum Angebot gehören beispielsweise Unterstützung bei der Suche nach Praktikums-, Arbeits- und Ausbildungsstellen, Hilfe beim Verfassen von Bewerbungsschreiben, Beratung und Begleitung in allen Lebenslagen sowie die Vermittlung zu öffentlichen Stellen. Gefördert wird das Projekt durch den Europäischen Sozialfonds und das Land Rheinland-Pfalz.

Bei Juwel ist der Name Programm: nämlich Ausdruck der besonderen Wertschätzung sowohl in Bezug auf die Teilnehmenden, als auch in Bezug auf die am Projekt beteiligten Akteure. Vielleicht deswegen, weil im Leben eben auch alles nur Hand in Hand geht…(PM)
       
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