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Nachricht vom 26.03.2020
Region
Frühlingswald geöffnet - Rudelbildung nur bei Hirschen erlaubt
In Zeiten von Corona bieten die Wälder eine wunderbare Möglichkeit, rauszukommen und durchzuatmen. „Wir freuen uns, dass unsere Wälder noch geöffnet sind und die Menschen sich hier erholen und entspannen können. Aber auch im Wald gilt strikt die Regel, körperliche Distanz zu halten“, betont Förster und Waldpädagoge Gerhard Willms vom Forstamt Dierdorf. Rudelbildungen seien derzeit nur im Tierreich in Ordnung.
Bunte Teppiche von Frühblühern wie das Scharbockskraut erwecken den Frühlingswald zum Leben. Foto: Landesforsten Rheinland-Pfalz / Ingrid Lamour. Region. Menschen, die allein unterwegs sind, sind herzlich willkommen. Ebenso wenn sie den Wald mit Mitgliedern des eigenen Haushalts besuchen oder mit einer einzigen Person, die nicht zum eigenen Haushalt gehört. Bei letzterer gilt ein Mindestabstand von 1,5 Metern. Auch im Wald sind derzeit keine Wandergruppen zugelassen, außer Eltern mit ihren Kindern.

Lauftreffs und gemeinsames Radfahren mit mehr als zwei Personen aus unterschiedlichen Haushalten sind nicht erlaubt. Auch der bewährte Hundespaziergang in der Gruppe muss ausfallen. Wenn die Hundeliebhaber zu zweit spazieren möchten, müssen zumindest die Zweibeiner Abstand halten. Dass Grillpartys trotz des Frühlingswetters verboten sind, versteht sich fast von selbst. Grill- und Zeltplätze sind bis auf Weiteres geschlossen.

Ein farbenprächtiges Naturschauspiel, aber auch Sturmschäden
„In unseren Laubwäldern strahlen derzeit viele bunte Blumen, die zunächst vereinzelt und jetzt als ganze bunte Teppiche den Waldboden bedecken“, schwärmt der Forstmann. Buschwindröschen, Lerchensporn und Scharbockskraut blühen in Weiß, Lila und Gelb über dem braunen Laub des Vorjahres. Die Frühblüher nutzen das Sonnenlicht, welches jetzt noch ungehindert durch die kahlen Baumkronen strahlt. Wenn die Laubbäume ihre Blätter austreiben, wird es am Waldboden wieder schattig und die Blütezeit der meisten Waldblumen ist schnell vorbei.

Auch ein Blick nach oben in die Baumkronen ist dieser Tage beim Waldspaziergang notwendig. Die starken Stürme der vergangenen Monate, wie zuletzt Orkantief Sabine, haben den durch den Klimawandel geschwächten Wald hart getroffen. Die Aufräumarbeiten der Sturmschäden, die an vielen einzelnen Stellen eingetreten sind, dauern weiter an. Gut sichtbar sind Schäden, wie umgestürzte Bäume, die teilweise noch die Waldwege blockieren. Gefahren lauern aber auch in den oberen Waldetagen durch abgebrochene Kronenteile und Starkäste. „Bei angebrochenen oder teilweise entwurzelten Bäumen ist Vorsicht geboten, hier sollte man lieber einen weiten Bogen laufen. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Beseitigung der Sturmschäden, um so für die Sicherheit der Waldbesucher zu sorgen“, sagt Gerhard Willms

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