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Nachricht vom 04.03.2020
Politik
Ärztemangel im ländlichen Raum trifft auch immer mehr Diabetiker
Jenny Groß MdL traf sich kürzlich mit der ehemaligen Chefärztin der Inneren Medizin am Evangelischen Krankenhaus Dierdorf/Selters (KHDS), Dr. med. Ognjenka Popovic. Anlass des Gesprächs war die Auszeichnung der Diakonie von Dr. med. Popovic mit dem goldenen Kronenkreuzes des Krankenhauses in Dierdorf/Selters sowie die diversen Unterredungen und Anfragen von betroffenen Bürgerinnen und Bürgern an die Abgeordnete zum Thema Diabetes.
Dr. Popovic und Jenny Groß. Foto: privatMontabaur. Da Jenny Groß bereits als erfahrene Lehrerin mit betroffenen Schülerinnen und Schülern und deren Eltern sowie dem Verein der Zuckerkids zu tun hatte und hat, war es ihr eine Freude, die anerkannte Diabetologin einzuladen.

Montabaur. Dr. Popovic, die selbst Fachärztin unter anderem für Diabetologie ist, gab spannende Einblicke in aktuelle Entwicklungen im Bereich der Versorgung Betroffener bezüglich der zur Verfügung stehenden Hilfsmittel, aber auch auf dem Gebiet einer eventuell eines Tages möglichen Desensibilisierung. Sie selbst wirkt in diversen internationalen Gremien aktiv mit und bezeichnete Diabetes als Krankheit, die sich in Zukunft immer weiter ausbreite, wenn sich die Gewohnheiten in der Gesellschaft nicht änderten. Hier beklagte sie unter anderem die Macht der Lobbyisten der Lebensmittelbranche.

Bezüglich der Versorgung von Patienten im ländlichen Raum machte Dr. Popovic klar, dass der Ärztemangel dazu führe, dass die Kliniken teilweise auffangen müssten, was die Praxen vor Ort auch aufgrund der zeitlichen Belastung durch eine intensive Beratung nicht mehr leisten könnten. Die Beseitigung dieses Missstandes liegt der Westerwälder Landtagsabgeordneten Jenny Groß ohnehin am Herzen: „Die Prämie für die Niederlassung beziehungsweise Praxisübernahme als Hausarzt in Rheinland-Pfalz wurde erst kürzlich deutlich gesenkt und macht unser Land damit unattraktiver für Allgemeinmediziner. Das ist in der aktuellen Lage ein Teufelskreis, den wir schnellstmöglich wieder verlassen müssen, um unseren Bürgerinnen und Bürgern eine bestmögliche Versorgung bieten zu können.“

Jenny Groß und Dr. Popovic vereinbarten, im Gespräch zu bleiben und sich mit von Diabetes Betroffenen zu treffen, auch um die umfangreichen Hilfsangebote des KHDS publik zu machen. Jenny Groß bedankte sich herzlich für diese Bereitschaft und das große Engagement, auch im Ruhestand für die Sache zu arbeiten. (PM)
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