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Nachricht vom 29.02.2020
Region
Jugend forscht: Originelle Ideen aus dem Westerwald
Lässt sich Grasschnitt als Antriebsmittel für Autos nutzen? Wie sieht umweltfreundlicher Plastik-Ersatz aus? Oder wie können wir klimaneutral wohnen? Das sind nur einige der Fragen, mit denen sich Kinder und Jugendliche im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend forscht“ auseinandergesetzt haben.
Textilfarben ohne Chemie stellten Maya Steiger, Eva Berres und Sophie von Koblinski her. Fotos: Sascha Ditscher/evmHöhr-Grenzhausen. Beim Regionalwettbewerb Koblenz, der erstmals im Gymnasium im Kannenbäckerland in Höhr-Grenzhausen stattfand, präsentierten die Schüler ihre teilweise erstaunlichen Ergebnisse. Wettbewerbspate Christian Schröder von der Energieversorgung Mittelrhein (evm) zeigte sich sehr beeindruckt: „Was wir heute gesehen haben, ist bemerkenswert. Für uns gibt es deshalb nur Gewinner.“

Insgesamt 122 Schüler aus der Region rund um Koblenz bewiesen mit ihren 75 Projekten echten Forschergeist. Besonders hoch im Kurs standen diesmal Arbeiten rund um den Klimaschutz. Wettbewerbsleiter Martin Zimmermann vom Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur: „Die Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Erhalt unserer Lebensgrundlagen beschäftigen sehr viele Schüler. Im Rahmen von „Jugend forscht“ zeigen sie, dass sie nicht nur Probleme sehen, sondern an Lösungen arbeiten möchten.“

Das Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur war dabei besonders erfolgreich: Mit vier Projekten landeten Schüler dieser Schule auf dem Siegertreppchen. Julian Hoidn aus Niederelbert und Matthias Dennebaum aus Dernbach lösten sogar das Ticket für den Landeswettbewerb von „Schüler experimentieren“: Sie gewannen den Regionalwettbewerb in der Kategorie Chemie mit ihrer Forschung über Biogasanlagen. Die beiden Gymnasiasten wollten herausfinden, ob gärender Mist dazu verwendet werden kann, dass es als alternativer Antrieb für Fahrzeuge dienen kann. Die notwendige Anlage bauten sie aus einem Kolben, in dem sie Gas gewinnen, um es dann in elektrische Energie umzuwandeln.

Julian Ernst aus Montabaur nannte sein Projekt „Braunkohle 2.0“ und ging dabei der Frage nach, ob die Energie, die viele beim Training im Fitnessstudio erzeugen, verwendet werden kann – beispielsweise, um Handys zu laden oder Fernseher zu betreiben. Der Lohn für die Arbeit des 18-Jährigen: Platz drei bei „Jugend forscht“ im Bereich Physik.

Für alle, die bei „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ in den unterschiedlichen Fachgebieten einen ersten Platz erreichen konnten, geht es nun auf Landesebene weiter. Am 31. März startet der Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ bei der BASF in Ludwigshafen, während die Jüngeren am 7./8. Mai bei Böhringer in Ingelheim zum Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ reisen. Wettbewerbspate Christian Schröder drückt allen Siegern die Daumen für den Landeswettbewerb. „Aus unserer Region haben es ja schon viele bis zum Bundeswettbewerb geschafft“, so Schröder. Die evm ist seit nunmehr 20 Jahren als Patenunternehmen von „Jugend forscht“ aktiv und unterstützt den Wettbewerb finanziell, logistisch und personell. Darüber hinaus informierten Mitarbeiter über die Ausbildungsmöglichkeiten beim Koblenzer Energieversorger.

Die Siegerliste Jugend forscht (jeweils 1. Platz)
Arbeitswelt: Michael Stahl (18), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz: „Entwicklung eines Datenbanksystems für naturwissenschaftliche Sammlungen an Schulen“

Biologie: Nico Noisten (16), Wiedtal-Gymnasium Neustadt: „Nährlösungen für Pflanzen asu Bioabfall“

Chemie: Maria Zorina (17), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz: „Waschnüsse – umweltfreundlich, oder?

Mathematik: Yannik Spitzley (19) aus Müstermaifeld, Universität Bonn: „Untersuchung von Lösungen der Erdos-Straus-Vermutung und verwandten Fragestellungen“

Physik: Marie Konopka (18), Bischöfliches Cusanus-Gymnasium Koblenz: „Die Funktionsweise der Rettungsdecke – eine strahlenphysikalische Untersuchung“

Technik: David Vogt (22), Landesbertrieb LBB Koblenz: „Zukünftiges Wohnen braucht mehr Klimaneutralität – dafür steht usefive“

Schüler experimentieren (jeweils 1. Platz)
Arbeitswelt: Katharina Schoen (11) und Lucy Felderhoff (11), St.-Stephanus-Realschule plus Nachtsheim: „Makkaroni-Nudeln – eine Alternative zu Plastikstrohhalmen“

Biologie: Ben Hoffmann (12), Tim Brede (13), Marc-Andre Theisen (13), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz: „Climate Saviour“. Außerdem: Damian Schughart (14), Maya Vollmers (13), Gymnasium im Kannenbäckerland Höhr-Grenzhausen: „Der Becher der Natur – wie ist er herstellbar?“

Chemie: Julian Hoidn (13), Matthias Dennebaum (12), Mons-Tabor-Gymnasium Montabaur: „Forschung über Biogasanlage“

Mathematik: Fabian Mader (11), Bischöfliches Cusanus-Gymnasium Koblenz: „Mathematische Untersuchung des Kartenspiels Set/Trifix“

Physik: Hendrik Bibow (12), Max-von-Laue-Gymnasium: „Wärmeleitfähigkeit und Hausschuhe – eine Elternempfehlung auf dem Prüfstand“

Technik: Jonathan Baschek (11), Bischöfliches Cusanus-Gymnasium Koblenz: „Umweltfreundlicher Plastikersatz? Produkte mit Bienenwachs!“ (PM)
   
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