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Nachricht vom 30.01.2020
Region
Es liegt Curry-Duft in der Neuwieder Luft vom 31. Januar bis 2. Februar
Viele Menschen nutzten am Freitag den Feierabend und das frühlingshaft milde Wetter zu einem Bummel über das Currywurst-Festival-Gelände. Anbieter haben sich auch beim 14. Mal viel Neues einfallen lassen. Von ganz mild bis feurig scharf, von Wildbratwurst bis veganer Variante, tausende kreative Soßen, diverse Beilagen, Suppen und Eintöpfe rund um die Wurst machen die Entscheidung schwer. Die Auswahl an Spezialitäten ist so gewaltig, dass man bei jedem Besuch nur wenige Delikatessen kosten kann.
Fotos: Helmi Tischler-Venter
Video: Wolfgang TischlerNeuwied. Paare teilen sich immer gern eine Portion, um viele Würste vergleichen zu können Der Trend, möglichst viele unterschiedliche Köstlichkeiten zu probieren, lässt sich auch als Geschäftsidee umsetzen: Zwei Wurststücke mit einer Soße der Wahl zum Preis von 1 Euro ist ein attraktives Angebot. Auch ein Kombi-Teller mit zwei Wurstsorten und mehreren Soßen wird offeriert und ein freundlicher Metzger teilt Brötchen und Wurst millimetergenau mit scharfem Messer.

Ganz Hartgesottene greifen zu einer extrascharfen Curry-Wurst mit dem bezeichnenden Namen „Ultimativer Knickschuss“ oder gar „Extrem-Sensemann“, Rachenfeuer, zu dem es automatisch eine Tüte Kakao als Soforthilfe zum Feuerlöschen gibt. Der Imbiss „Mondschein“ verkauft Currywurst in sieben Schärfegraden. Nach Genuss der siebten sieht man Sterne. „Pimp your Wurst“ lautet die Aufforderung an einem weiteren Stand mit scharfen Sachen. Sein Schild zeigt anschaulich, wie die fünf Schärfegrade sich auswirken können. Der Verkäufer gibt nicht einfach die schärfsten Speisen aus, er warnt und berät jeden Gast. Die Schärfe wird nach Scoville gemessen. Der Wert gibt die Anzahl der Wassertropfen an, die einen Tropfen Schärfe neutralisieren. Zum Vergleich: Tabascosauce hat meist zwischen 2.500 und 8.500 Scoville. 500.000 Scoville sind teuflisch scharf und nur etwas für Menschen, die jeden Tag sehr scharfes Essen zu sich nehmen. Es geht noch schärfer und gefährlicher, „Highway to Hell“ macht seinem Namen alle Ehre.

Bio-zertifizierte „Bunte Bentheimer“ sind zu Wurst verarbeitet ein Genuss. Die über 40 Anbieter kommen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus den Nachbarländern: Elsässer Wildwürstchen gibt es traditionell beim Currywurst-Festival und beim Französischen Markt frisch gegrillt oder eingeschweißt zum Mitnehmen. „Wilde Currywurst“ aus Wildfleisch aus dem Taunus wird beworben als „fettarm, lactosefrei, glutenfrei und hundert Prozent natürlich“. Der Gaumentest zeigt: auch sehr schmackhaft.

Belgische Rostbratwurst konkurriert mit Blutwurstgrillern und Rinderbratwurst um Passionsfrucht-Currysoße oder Mango-Ananas-Currysoße und Pflaumen-Senf-Chutney. Krakauer steht neben Rindswurst und Bratwurst mehrfach zur Auswahl, dazu Jägersoße, Soße ungarische Art oder Schaschliksoße, insgesamt 50 Arten, die Wurst zu essen. Bolognesesoße oder Pizzasoße verweisen nach Bella Italia. Mit „Currywurst rund um die Welt“ gelingt einem Anbieter der weltweite Rundumschlag. Die Soßenbezeichnungen sind oft kreativ gewählt: Wilde Hilde, Schwarzer Ritter oder Hamburger Kiez verführen zum Kosten.

Manche Besucher eilen direkt zu dem ihnen bereits vertrauten Genuss, zum Beispiel Trüffel-Champagner-Currywurst. Auch immer wieder lecker und begehrt ist „Taj Mahal“, ein indisches Kichererbsencurry mit Lammbratwurst. Mexikanisch kommt der Eintopf „Speedy Gonzales“ daher. Beim Veggie-Werk verkauft man vegane Curry-Gerichte. Schwäbische Spezialitäten gibt es an anderer Stelle. Und die ganz normale Currywurst mit Ketchup-Soße gibt es auch noch.

Suchtfaktors Currysoßen bestehen aus rustikalen rheinischen Zutaten wie Meenzer Handkäs-Curry mit Musik oder exquisiten Kompositionen, zum Beispiel Tonka-Brombeer-Kaffee-Currysoße. Fein geht es auch im Gastronomiezelt zu, das Sitzplätze und edle Getränke in passenden Gläsern anbietet.

Für den Markt gilt: Plastikgeschirr ist out, Pappe und Holz sind in. Als Beilagen zu den diversen Würsten und Soßen bietet man Toastbrot, Brötchen, Reis, Pommes frites, Wedges und feine frisch frittierte Kartoffelchips an.

Das Stadtmarketing zeigt seine Kreativität mit einer Extra-Wurst in Form einer großen Fotowand mit Currywurstschale, in der sich jeder als Teil einer Currywurst in Szene setzen kann. Für die Kinder ist ein riesiger Drache zugegen, der statt Feuer Kinder ausspeit, die sich auf die steile Rutsche im Innern des Monsters getraut haben.

Die Neuwieder Curry-Attraktionen sind noch am Samstag (11 bis 20 Uhr) und Sonntag (11 bis 19 Uhr) genießbar. htv


Impressionen vom Currywurstfestival 2020


       
       
       
       
       
       
       
       
       
 
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