WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 09.01.2020
Wirtschaft
Sommer- oder Winterreifen: Welche Reifenart passt zu mir?
Die Wahl zwischen Sommer- und Winterbereifung ist nur teilweise optional. Es ist zwar nicht sinnvoll, jedoch durchaus legal das ganze Jahr über mit Winterreifen auf dem Auto zu fahren. Sommerreifen im Winter zu verwenden ist jedoch nicht nur fahrlässig, sondern auch strafbar.
Sommerreifen, Winterreifen oder Ganzjahresreifen? Auf die richtige und passende Reifenwahl kommt es an. (Foto: Pixabay)Vorteile von Sommerreifen
Sommerreifen haben beim Fahren auf trockenen, warmen Straßen zahlreiche Vorteile. Diese sind:

• Leiser Lauf
• Hohe Beschleunigung und Endgeschwindigkeit
• Gute Stabilität in Kurven
• Satter Grip auf Asphalt
• Geringe Reibung
• Niedriger Kraftstoffverbrauch

Diese Vorteile werden durch zwei Eigenschaften von Sommerreifen ermöglicht. Sie haben eine besonders weiche Gummimischung und sie haben ein vergleichsweise flaches Profil. Sommerreifen werden zudem in einer großen Vielfalt hergestellt. Damit kann ein Fahrer aus zahlreichen Modellen für sein Fahrzeug wählen. Vor allem die Reifen-Felgen-Kombination ist im Sommer sehr wichtig. Sie unterstützen die Optik eines Autos: Breite Niederquerschnittsreifen auf schicken Aluminium- oder Carbon-Felgen sind nicht nur ein optisches Tuning. Sie verbessern auch die Fahreigenschaften eines Autos.

Vorteile von Winterreifen
Winterreifen haben gegenüber den Sommerreifen einen unterschiedlichen Ansatz. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, das Auto bei jedem Wetter kontrollierbar und sicher zu halten. Die Fahreigenschaften, vor allem bei Beschleunigung und Endgeschwindigkeit, spielen bei der Auslegung von Winterreifen eine nebensächliche Rolle. Viel wichtiger ist es, dass ein Auto auch bei Schneematsch und Vereisung noch sicher und kontrollierbar zu fahren bleibt. Dies wird bei Winterreifen durch eine genau gegenteilige Auslegung gegenüber den Sommerreifen erreicht: Statt möglichst wenig Reibung zu erzeugen, bieten die Winterreifen durch tiefe, grobstöllige Profile eine möglichst große Reibkraft. Damit verbeißen sie sich auch auf glatten und rutschigen Straßen in jeden verfügbaren Widerstand und halten das Auto damit fahrbereit. Spätestens bei diesen Grenzsituationen würde eine Sommerbereifung das Auto unfahrbar machen. Doch Sommerreifen verlieren auch ohne Eis und Schnee einen Großteil ihrer Funktion.

Kritische Temperaturgrenze für Sommerreifen
Die kritische Grenze der Außentemperatur liegt für Sommerreifen bei ca. sieben Grad über Null. Ab dieser Temperatur beginnt die normalerweise sehr weiche Gummimischung von Sommerreifen damit, hart zu werden. Ein harter Reifen erzeugt noch weniger Reibung - der Grip auf der Straße geht aber ebenfalls verloren. Je kälter es wird, desto gefährlicher wird die Fahrt mit den Sommerreifen. Sie können bei Kälte dann auch bei gänzlich trockenen oder nur leicht feuchten Straßen beginnen zu rutschen. Das macht das Fahren mit Sommerreifen im Winter so gefährlich.

Nachteile von Winterreifen im Sommer
Umgekehrt ist es auch nicht optimal, im Sommer mit Winterbereifung herum zu fahren. So, wie die Sommerreifen bei Kälte hart werden, so weichen Winterreifen bei Wärme auf. Das führt zu einem hohen Verschleiß. Ein Winterreifen, der also normalerweise drei bis vier Winter durchhalten würde, kann so schon nach einem Jahr ganz abgefahren sein.
Winterreifen sind im Sommer außerdem recht laut und führen zu einem hohen Verbrauch an Kraftstoff. Der hohe Verschleiß und der hohe Kraftstoffverbrauch machen es deshalb nicht lohnenswert, auf eine Sommerbereifung zu verzichten. Bei einem normalen Fahrbetrieb spielen sich die Mehrkosten für die passende Saisonbereifung deshalb in der Regel wieder ein.

Wann soll man wechseln?
Die Faustregel für den Wechsel von Sommer- zu Winterbereifung lautet „Von O bis O". Das bedeutet: Ostern ist die Zeit für das Aufziehen der Sommerreifen, im Oktober wird wieder zurück auf Winterbereifung gewechselt. Da dies aber auch die Stoßzeiten der Werkstätten sind, kann man auch 2 - 4 Wochen warten und so schneller das Auto umgerüstet bekommen. Aber Achtung: Autos ab dem Jahr 2014 müssen mit einem Reifendruck-Kontrollsystem ausgestattet sein. Bei innen liegenden Sensoren sollte man unbedingt prüfen, ob die Sensoren noch funktionieren, bevor man die Reifen wechselt. Die Drucksensoren haben meistens eine nicht wechselbare Batterie, so dass man nur den ganzen Sensor austauschen kann. Das macht man am Besten vor der Montage der neuen Reifen. So spart man sich viel Arbeit.

Idealfall Ganzjahresbereifung?
Neben den Sommer- und den Winterreifen gibt es auch noch die Ganzjahresreifen. Sie werden auch "M+S" Reifen genannt. M+S bedeutet "Matsch und Schnee". Hier kann man geteilter Meinung sein: Ganzjahresreifen sind für Regionen mit eher milden Wintern eine Option für Fahrzeuge, an die keine hohen Ansprüche bei Optik und Fahrleistung gestellt werden. Ein nur zum Einkaufen verwendeter Kleinwagen ist damit mit Sicherheit gut ausgestattet. Aber dort, wo sich heiße Sommer mit grimmig kalten Wintern abwechseln, sollte für jede Saison eine passende Bereifung vorliegen. Eine interessante Bezugsquelle für eine neue Bereifung ist beispielsweise www.AutoDoc.de. (PRM)
Nachricht vom 09.01.2020 www.ww-kurier.de