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Nachricht vom 03.01.2020
Wirtschaft
Bioqualität aus dem selbst gebauten Hochbeet – so geht’s
Alle reden von „bio“ ... mit einem selbst gebauten Hochbeet und der späteren richtigen Nutzung kann man „bio“ ganz einfach zur Realität im eigenen Haushalt werden lassen. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick beim Bau des Hochbeets und etwas Geduld bei Bepflanzung und Anbau erntet man nicht nur frisches Obst oder Gemüse in echter Bioqualität. Man tankt gleichzeitig frische Luft und tut ganz nebenbei auch etwas für Gesundheit und die Natur.
Foto und Quelle: congerdesign | pixabay.comMit einem selbst gebauten Hochbeet zurück zur Natur

Wer bis jetzt noch nicht über ein Hochbeet nachgedacht hat, sollte es spätestens jetzt tun. In Zeiten, in denen das Wort Naturschutz in aller Munde ist, kann man bereits mit einfachen Mitteln auch etwas dafür tun. Ein Hochbeet sieht nicht nur gut aus und belebt die Garten- oder Balkonoptik. Vielmehr kann es bei korrekter Anfertigung und guter Pflege sogar Gewächshäusern Konkurrenz machen. Wie viel „bio“ letztendlich in der eigenen Konstruktion steckt, hängt von jedem Bauherrn selbst ab. Von der Auswahl der Materialien über die Schädlingsbekämpfung bis hin zur Sortenwahl bei der Bepflanzung wird dem ökologischen Handeln keine Grenze gesetzt.

Ein Hochbeet selber bauen und Vorteile nutzen

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei einem Hochbeet um ein Beet, das im Stehen gepflegt werden kann. Es unterscheidet sich von Flachbeeten durch eine feste Rahmenkonstruktion und ist von der Bodenqualität der Umgebung unabhängig. Je nach Schichtung des gewählten Bodens im Hochbeet kann für fast jede beliebige Pflanze die bestmögliche Voraussetzung zum Wachsen geschaffen werden. Neben der Möglichkeit des ökologisch wertvollen Handelns beim Selbstbau eines Hochbeets besticht es zusätzlich durch weitere Vorteile:

- eine rückenfreundliche Arbeitshöhe,
- platzsparender Anbau,
- hohe Erträge aufgrund der entsprechenden Bodenschichtung,
- ganzjährige Nutzung möglich,
- Schädlinge wie zum Beispiel Nager oder Schnecken haben es schwerer und sind leichter zu bekämpfen,
- Form und Material sind individuell wählbar,
- ein Hochbeet eignet sich für Garten, Balkon oder Terrasse.

So gelingt das Hochbeet „Marke Eigenbau“ in drei Schritten

Entweder man stellt die benötigten Materialien selbst zusammen oder man greift auf fertige Bausätze zurück. Es gibt mittlerweile unzählige Anleitungen für die eigene Fertigung von Hochbeeten. Sicherlich ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung kann beim Aufbau so gut wie nichts mehr schief gehen.

Schritt 1: Die Einfassung wird mithilfe von Seitenteilen geschaffen. Die nötigen Muttern, Schrauben und Abdeckungen sind bei einem Bausatz im Lieferumfang enthalten und sorgen für die nötige Stabilität.

Schritt 2: Steht der Rahmen, geht es nun an das Befüllen des Hochbeets. Alle folgenden Schichten sind rund 20 Zentimeter hoch. Vorab gibt es die Möglichkeit, ein Gitter gegen Schädlinge wie zum Beispiel Nager einzusetzen. Die erste Schicht besteht aus Ästen und Baumschnitt und sorgt für die nötige Belüftung sowie die Vermeidung von Staunässe.

Schritt 3: Nun folgen Schicht zwei, drei und vier. Jede Schicht erfüllt einen wichtigen Zweck für das Gelingen und Leben des Hochbeets. Die zweite Schicht besteht aus Rasenboden und die dritte aus Laub oder Kompost für die nötige Versorgung der gewünschten Pflanzen mit Nährstoffen. Die oberste und letzte Schickt bildet die Blumenerde.

Einpflanzen – aber richtig

Wer beim Einpflanzen strategisch vorgeht, kann die Erträge deutlich erhöhen. Für Anfänger gilt es daher von Anfang an, Informationen und Erfahrungen zu sammeln. Wie sagt man so schön: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Einhergehend mit einer guten Planung ist auch die Pflege des Hochbeets von entscheidender Bedeutung für eine lange Effizienz. Das heißt: regelmäßig gießen, jäten, lockern und düngen – das hängt ganz von der jeweiligen Bepflanzung ab.

Praktische Tipps für das selbst gebaute Hochbeet

Obwohl Blumen bestens im Hochbeet gedeihen, bietet sich für die „bio“-Nutzung des Hochbeets der Anbau von Gemüse an. Ganz gleich ob Tomaten, Kürbis, Zucchini oder Stangenbohnen – man sollte darauf achten, nur kleinwüchsige Sorten für eine ideale Erreichbarkeit und Pflege anzubauen. Grundsätzlich gehören höhere Pflanzen in die Mitte und niedrigere an den Rand. So bekommen alle genug Licht. Die ideale Pflanzzeit ist im Frühling und Herbst.

Auch der Standort für das Beet sollte gut durchdacht sein. Grundsätzlich hilft ein ebenerdiger Untergrund, die Konstruktion lange zu erhalten. Ein ungleichmäßiges Absacken wird damit verhindert und zudem sind die Pflanzen so von allen Seiten gut zu erreichen. Auch der Durchmesser des Beets spielt für die Erreichbarkeit eine nicht unwichtige Rolle. Eine sonnige Nord-Süd-Ausrichtung hilft, die Sonnenstrahlen auf der gesamten Fläche effektiv auszunutzen.

Da das Hochbeet schneller austrocknet als Flachbeete, muss an eine ausreichende Bewässerung gedacht werden. Ein Wasseranschluss in der Nähe des Beetes erleichtert die richtige Pflege somit ungemein. Ist das Hochbeet aus Holz gebaut, kann es Sinn machen, dieses vor der Bepflanzung von innen zusätzlich mit einer Folie auszulegen, um das Holz – gerade wegen der relativ großen Wasserzufuhr – zu schützen. (PRM)
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