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Nachricht vom 26.12.2019
Politik
Westerburger SPD fordert Räume für medizinische Versorgung
Die SPD Fraktionen des Stadt- und Verbandsgemeinderates beantragen für die erste Jahreshälfte 2020 einen Entwurf für die Überplanung der Hofwiese in Westerburg. Ziel ist ein Gebäude in dem zum Beispiel Ärzte, eine Apotheke, ein Café und Seniorenwohnungen untergebracht werden können. Bereits im Jahre 2017 wurde seitens der SPD ein solcher Antrag gestellt.
Westerburg. „Angesichts der dringenden Aufgabe , die medizinische Versorgung im Westerburger Land aufrechtzuerhalten und zu verbessern, ist ein weiteres Abwarten nicht zu verantworten“, begründet Harald Ulrich, Vorsitzender der SPD Fraktion im Verbandsgemeinderat, den Antrag.

Altersbedingte Praxisschließungen und ein erhöhter ärztlicher Versorgungsbedarf aufgrund der demografischen Entwicklung zwingen die Kommunen zum Handeln. „Durch den Landarztmangel stehen Kommunen mittlerweile im Wettbewerb untereinander“, so Ulrich. Eile sei geboten; Entscheidungen müssen zeitnah getroffen werden.

Ein Gebäude als moderne, anforderungsgerechte Versorgungsstruktur ermöglicht es Ärzten gleicher oder unterschiedlicher Fachrichtungen gemeinsam zu praktizieren. Insbesondere junge Mediziner bevorzugen die Beschäftigung in solchen Zentren, bieten sie doch die Möglichkeit der Arbeit im Angestelltenverhältnis, und damit bei flexibler Arbeitszeit die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch entfällt das hohe Risiko der Finanzierung einer eigenen Praxis.

Die SPD sieht somit gute Chancen für eine adäquate Besetzung des Zentrums mit geeigneten Ärzten. Sie beantragt daher, dass die Verwaltung neben der Suche nach einem Investor auch die Möglichkeit des Betriebes eines eigenen MVZ prüft.

Zum Standort Hofwiese ergänzt Thomas Bixby von der SPD Stadtratsfraktion: „Die Hofwiese mit einer Größe von 15 000 Quadratmetern wird derzeit lediglich als Parkplatz genutzt. Ein Haus, verbunden mit einer Apotheke, einem Café, kleineren Geschäften sowie Seniorenwohnungen wertet den Standort und somit die Attraktivität der Stadt deutlich auf.“

Die Hofwiese sei ideal zu den Schulzentren, Behörden und dem neu entstehenden Supermarkt gelegen, führt Markus Saberniak weiter aus. Das Stadtzentrum sei fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen. Auch können die Räumlichkeiten unter Einbeziehung des vorhandenen Baumbestandes in eine parkähnliche Struktur eingebunden werden. Es muss die Aufgabe sein, die Stadt Westerburg so attraktiv zu machen, dass Ärzte dort wohnen und arbeiten wollen. In Verbindung mit einer konsequenten Weiterentwicklung der Stadt müssen die Planungen daher deutlich über die Hofwiese hinaus weitergehen. (Harald Ulrich)
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