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Nachricht vom 24.11.2019
Politik
Wirgeser SPD ehrt langjährige Mitglieder
Die Mitgliederehrung des Wirgeser SPD-Ortsvereines am 21. November stand ganz im Zeichen des Ehrenamtes und des langjährigen, vielseitigen Engagements der zu ehrenden Genossinnen und Genossen - sei es im Ortsverein, in der Kommunalpolitik, im Gewerkschaftswesen oder im politischen Alltag. Als Gastredner und Laudator konnte der Ortsvereinsvorstand den gebürtigen Westerwälder Rudolf Scharping gewinnen.
Rudolf Scharping und die 1. Beigeordnete der Stadt Wirges sowie Ortsvereinsvorsitzende Sylvia Bijjou-Schwickert. Fotos: SPD WirgesWirges. Scharping ist nicht nur seit Anbeginn seines politischen Wirkens Mitglied im SPD-Ortsverein Wirges, sondern er gehört durch zahlreiche Ämter und Funktionen innerhalb der Partei sowie allgemein auf der politischen Bühne, beispielsweise als Bundesverteidigungsminister a.D., Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz a.D., ehemaliger Bundesvorsitzender der SPD, zu den absoluten Politgrößen des Landes.

Sechs Genossinnen und Genossen wurden offiziell für je dreimal 40 und dreimal 25 Jahre Mitgliedschaft in der SPD geehrt. Hinzu kam die inoffizielle Ehrung der Eheleute Klein für je zweimal 30 Jahre treue Parteizugehörigkeit. In Summe galt es also 255 Jahre sozialdemokratischen Wirkens zu würdigen und auszuzeichnen. Eine Aufgabe, der die Ortsvereinsvorsitzende Sylvia Bijjou-Schwickert gemeinsam mit Rudolf Scharping nur zu gern nachkam und neben den anerkennenden Worten des ehemaligen Bundespolitikers auch Urkunden und Präsente an die Jubilarinnen und Jubilare überreichte.

Komplettiert und erweitert wurde der festliche Rahmen durch einen sehr aufschlussreichen und interessanten Vortrag des China-Experten Scharping unter dem Titel „Unsere Zukunft – und was hat das mit der Welt und Chin zu tun?“, der den Zuhörerinnen und Zuhörern unter Zuhilfenahme einer Bildschirmpräsentation und der Veranschaulichung von Statistiken eindrucksvoll dabei half, Vorurteile auszuräumen und eine ganz neue Sicht auf die internationalen, vor allem wirtschaftlichen, Beziehungen zwischen Deutschland und China zu gewinnen. Rudolf Scharping kam auf wichtige Eckdaten der deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen zu sprechen, die er anhand einiger Anekdoten seines persönlichen Erfahrungsreichtums allen Gästen leicht zugänglich und verständlich machte. Er beleuchtete in einfachen, aber deutlichen, Worten, wie wichtig es für Europa sein wird, in Zukunft als Einheit in der Welt aufzutreten, um international, insbesondere auf dem globalen Markt, nicht in die völlige Bedeutungslosigkeit abgedrängt zu werden. Diese würde nämlich drohen, wenn die europäischen Staaten sich weiter dem Irrglauben hin gäben, als eigenständige Partner gegenüber China oder den USA mehr ausrichten zu können, als in der Gemeinschaft - das Gegenteil wäre der Fall, so Scharping.

Interessant war auch die Tatsache, dass die deutsche Wirtschaft finanziell 25-mal mehr in China investiert als umgekehrt. So stellt sich das Bild vom vermeintlichen Ausverkauf Deutschlands in einem völlig neuen Blickwinkel dar. Auch der Einfluss Chinas durch den Bau der neuen Seidenstraße wird meist zu Unrecht mit negativen Absichten verknüpft. Den Wirtschaftsaufschwung, den alle Anrainer-Staaten dadurch erleben könnten, lässt man dabei völlig außer Acht, ermöglicht doch gerade dieser, dass der stark wachsenden Bevölkerung außerhalb Europas dadurch die Chance eröffnet wird, ebenfalls zu vernünftigen Lebensstandards frei von Armut zu gelangen. Fazit: eine gelungene Veranstaltung für alle Beteiligten. Die Verantwortlichen danken allen fleißigen Helferinnen und Helfern, die diese interessante Veranstaltung organisiert und somit möglich gemacht haben und bedanken sich ebenfalls bei den zahlreich erschienenen Gästen aus zahlreichen Verbandsgemeinde des Westerwaldkreises. Besonderer Dank gilt auch Rudolf Scharping, der für seinen Vortrag und die Ehrungen extra aus Frankfurt angereist war. (PM)
   
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