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Nachricht vom 21.11.2019
Wirtschaft
Abschlussfeier im Forstlichen Bildungszentrum Hachenburg
Das Forstliche Bildungszentrum (FB ) in Hachenburg hatte allen Grund zu feiern: 19 Forstwirte wurden im Rahmen einer würdigen Feierstunde zu Forstmeistern ernannt. Dazu hatten sich im Seminarraum des FBZ viele Ehrengäste, natürlich aber auch die glücklichen Forstwirtschaftsmeister versammelt. Anscheinend ist die Försterei doch noch eine der wenigen Männerdomänen, da keine einzige Frau unter den Absolventen zu finden war. Das tat aber der Freude der neuen Forstwirtschaftsmeister keinen Abbruch, die sich wie viele der mitgereisten Angehörigen, über ihre Ernennung freuen konnten.
Sebastian Hammer vom Forstamt Hachenburg ist Lehrgangsbester. Fotos: wearHachenburg. Monika Runkel, die Leiterin des FBZ, begrüßte die Ehrengäste, darunter Vertreter des Forstministeriums, der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, der Stadt Hachenburg, und der Personalvertretung der Landesforsten Rheinland-Pfalz. Monika Runkel outete sich als bekennende Liebhaberin von Zitaten, so zum Beispiel: „Mancher will Meister sein und ist nie Lehrling gewesen.“ Damit eröffnete sie die Abschlussfeier und zeigte unverhohlen ihren Stolz darüber, dass von 22 Prüflingen 19 den Meistertitel erworben haben, und das FBZ wieder seinen ausgezeichneten Ruf in Deutschland untermauert hat, denn es kamen Absolventen aus Rheinland-Pfalz, aus Bayern, aus Schleswig-Holstein, und aus dem Saarland.

Während der achtzehnwöchigen Ausbildung zum Forstwirtschaftsmeister wurden drei Teilbereiche in den Fokus der Fortbildung gelegt: Produktion und Dienstleistung, Betriebs- und Unternehmensführung sowie Berufsausbildung und Mitarbeiterführung. Die Inhalte wurden von vielen verschiedenen Referenten innerhalb und außerhalb des FBZ vermittelt. Methodisch erfolgte dies nicht nur durch Frontalunterricht, sondern in vielen Bereichen durch Gruppen- und Projektarbeiten und Exkursionen. Der Zeitrahmen der Prüfungen umfasste rund sechs Wochen, die Abnahme der Prüfungen erfolgte durch die Mitglieder des Prüfungsausschusses der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Acht Teilnehmer haben sogar den Lehrgang aus eigener Tasche bezahlt, also ohne Unterstützung des Arbeitgebers, immerhin beliefen sich die Kosten pro Teilnehmer auf rund 6.300 Euro, plus Unterkunft und Verpflegung. Monika Runkel beendete ihre Rede mit einem Zitat: „Vier Dinge kommen nie zurück, das gesprochenen Wort, der abgeschossene Pfeil, das vergangene Leben, und die verpasste Gelegenheit.“ Damit war alles gesagt.

Pia Hüsch-Schäfer, die 1. Beigeordnete der Stadt Hachenburg überbrachte die Glückwünsche des verhinderten Stadtbürgermeisters Harald Leukel, ehe Heribert Metternich, der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz das Wort ergriff. Er hob die Bedeutung des Waldes für die Menschheit hervor, wobei er eine Lanze für die vielgeschmähte Fichte brach. Sie ist heute das Sorgenkind, war immer der Brotgeber für die Gemeinden, für Metternich ist die Fichte unverzichtbar, ebenso unverzichtbar sind in den Augen des Vizepräsidenten die „grünen Berufe“.

Bernd-Peter Räpple vom Umweltministerium RLP überbrachte die Glückwünsche von Ministerin Ulrike Höffken für die neuen Forstwirtschaftsmeister. Die Ausbildung zum Forstwirtschaftsmeister „Made in Germany“ würde von den vielen europäischen Staaten neidvoll betrachtet, die Ausbildung sei modern, anspruchsvoll und zeitgemäß. Räpple rief die neuen Forstwirtschaftsmeister auf, das jetzt Erreichte zu genießen, sich danach nicht auf den Lorbeeren auszuruhen und die möglichen Weiterbildungen zu nutzen, die auch in einem Studium enden können. Sein Dank ging an die Prüfer, Referenten und die Angehörigen der Absolventen, die diese während der Ausbildung massiv unterstützt hätten.

Siegfried Rohs war als Vorsitzender der Prüfungskommission immer nah am Geschehen, er betonte, dass Forstwirtschaftsmeister eine große Zukunft vor sich hätten, sie sollten ihre Chancen nutzen, die ihnen offen stehen. Kritisch merkte Rohs an, dass die Politik dem Sterben des Waldes recht tatenlos zusehe, während man in der Bankenkrise mal soeben locker zig Milliarden Euro locker gemacht habe. Im Anschluss überreichten Dr. Jürgen Becker von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und die Vorredner die Bescheinigungen über die bestandene Meisterprüfung an die Absolventen, die Meisterurkunden werden später ausgehändigt, da die Prüfungen bis zwei Stunden vor der Abschlussfeier andauerten.

Die drei Lehrgangsbesten wurden explizit ausgezeichnet, es waren dies André Bonertz als Dritter, Tobias Hermann als Zweiter, und der Lokalmatador Sebastian Hammer vom Forstamt Hachenburg als Primus.

Sebastian Hammer hatte dann auch die Ehre, als Lehrgangsbester einige Worte des Dankes zu sprechen, wobei er insbesondere die Referenten, die Angehörigen, und das FBZ-Service über den grünen Klee lobte.

Monika Runkel betonte bei ihrem Schlusswort, dass ohne den Rohstoff Holz die gesteckten Klimaziele nicht zu erreichen wären. Mit Bedauern erwähnte sie, dass Harald Hericks, der Leiter des Forstamtes Hachenburg, in Kürze in den wohlverdienten Ruhestand gehen und Cornelia Fronk, die Lehrgangsleiterin, die mit Fachkompetenz und Humor den Lehrgang begleitete, sich demnächst einer anderen Aufgabe widmen werde.

Zu einem Abschiedsschmaus wurde nach Ende der Feierlichkeiten in die Kantine des FBZ eingeladen. wear
       
       
   
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