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Nachricht vom 06.11.2019
Region
30 Jahre Mauerfall – Eine Grenzerfahrung der besonderen Art
Es ist kalt an diesem Novembermorgen an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Zwei Busse sind aus unterschiedlichen Richtungen angereist. Der eine kommt aus der im Osten des Landes beheimateten Kirchengemeinde Sandersdorf (Sachsen Anhalt), der andere aus der im oberen Westerwald gelegenen Kirchengemeinde Kirburg. Am Point Alpha kommen 50 Personen beider Gemeinden zusammen, einem der Orte an dem der Eiserne Vorhang die Menschen vier Jahrzehnte lang voneinander geteilt hat.
Rüdiger Stein. Fotos: Axel Bechtloff Kirburg. Hier begeben sich die beiden Kirchengemeinden auf Spurensuche zwischen dem US-Camp Point Alpha und dem „Haus auf der Grenze“. Die original erhaltenen Grenzanlagen zeugen heute noch an diesem Ort von der Unmenschlichkeit der Teilung.

Dieser Verantwortung für die deutsch-deutsche Geschichte stellten sich aber beide Gemeinden ganz bewusst. Denn sie hatten ihre Partnerschaft, die schon über 50 Jahre besteht, vor fünf Jahren - zum 25-jährigen Mauerfalljubiläum - erneuert und sich seit dieser Zeit regelmäßig besucht.

Weiter führte die Reise zunächst zum Novembermarkt in den schönen Rhönort Tann, bevor es dann weiterging zur Übernachtung im Kloster Kreuzberg.

Danach stand eine Führung durch die Barockstadt Fulda auf dem Programm mit ihrem Dom. Anschließend unternahmen die Teilnehmenden Spaziergänge rund ums Kloster Kreuzberg und genossen später Klosterbier und bayrische kulinarische Köstlichkeiten mit intensiven gemeinsamen Gesprächen.

Am Sonntag folgte der Besuch des Gottesdienstes in der Klosterkirche, bevor beide Gruppen wieder gen Osten beziehungsweise gen Westen fuhren. Bei den Sandersdörfern lag noch eine Besichtigung des Gothaer Schlosses an, während die Kirburger noch einen Zwischenstopp in Alsfeld einlegten, wo auch Luther auf dem Weg zum Reichstag nach Worms verweilte.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Jahresthemas Verantwortung statt.

Im nächsten Jahr ist eine gemeinsame Wanderung beider Partnergemeinden entlang der ehemaligen Grenze geplant, dann geht es um das Jahresthema „bewegt“. (PM)
   
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