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Nachricht vom 19.07.2019
Region
Wald entdecken auf dem Giller mit der Uni Siegen
Viele Naturinteressierte sind der Einladung der Uni Siegen zum 3. „Tag der Biologischen Vielfalt" auf den Giller bei Lützel gefolgt. Im Mittelpunkt stand dieses Mal das Thema Wald. An verschiedenen Stationen standen ExpertInnen den Wanderern Rede und Antwort: Darunter BiologInnen der Uni Siegen, VertreterInnen von Naturschutz-Organisationen wie dem NABU und der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein.
ExpertInnen von der Uni Siegen und von Naturschutzorganisationen standen den BesucherInnen an den Stationen Rede und Antwort. Im Mittelpunkt standen jeweils unterschiedliche Themen
- wie hier die verschiedenen Baumarten. (Foto: Uni Siegen)Siegen. Siegerländer und Wittgensteiner kennen den Giller von KulturPur, vom jährlichen Gillerbergturnfest oder vom Ski-und Schlittenfahren im Winter. Beim 3. Tag der Biologischen Vielfalt hatten sie jetzt die Gelegenheit, Flora und Fauna auf dem Giller genauer unter die Lupe zu nehmen und sie sich von ExpertInnen erklären zu lassen. Zum 3. Mal in Folge hatte die Universität Siegen zu dieser besonderen Veranstaltung eingeladen. Nach der Trupbacher Heide und dem Wetterbachtal bei Burbach verwandelten die OrganisatorInnen in diesem Jahr den Giller in einen ökologischen Lernort. Entlang eines 3,5 Kilometer langen Rundwanderwegs hatten sie insgesamt 12 Stände aufgebaut. Jeder informierte über ein anderes Thema –von Vögeln und Pflanzen des Waldes, über verschiedene Baumarten bis zu Amphibien und Reptilien.

An den Stationen standen kompetente ExpertInnen den Wanderern Rede und Antwort: Darunter BiologInnen der Uni Siegen, VertreterInnen von Naturschutz-Organisationen wie dem NABU und der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein, aber auch MitarbeiterInnen der Deutschen Ameisenschutzwarte, des Landesbetriebs Wald und Holz NRW oder des Naturparks Sauerland Rothaargebirge. Vieles, an dem man sonst womöglich einfach vorbeigewandert wäre, ließ sich so genauer kennenlernen: Der Moorwald mit seinem besonderen Moosbewuchs, Ameisen-Kolonien, die so klein sind, dass sie in einer hohlen Eichel Platz finden –oder die Tiere und Pflanzen des Jahres 2019.

Auch die aktuelle, schwierige Situation des Waldes war Thema: Durch die extreme Sommertrockenheit 2018 und den ebenfalls zu trockenen diesjährigen Sommer, Stürme sowie den Borkenkäferbefall ist der Wald stark gefährdet. Waldumbau soll dazu beitragen, die Wälder besser vor dem Klimawandel zu schützen: Zum Beispiel durch die Ansiedlung klimastabiler heimischer Mischwälder und die Einführung von Baumarten aus anderen Regionen, wie Douglasien oder Weißtannen. Ausführliche Informationen dazu bekamen die Wanderer an der Station„Waldumbau“des Landesbetriebs Wald und Holz NRW.

Den Menschen die Natur vor der eigenen Haustür näherbringen –das ist das Ziel des jährlich stattfindenden Tages der Biologischen Vielfalt. Für Kinder hatte das Organisationsteam dazu auch in diesem Jahr wieder eine Rallye mit abwechslungsreichen Aufgaben konzipiert. Da galt es, Insekten mit dem Kescher zu fangen, zu beschreiben und anhand eines Naturführers zu bestimmen, mit dem Fernglas heimische Vogelarten zu entdecken, ein Baumrätsel zu lösen und die verschiedenen Mitglieder einer Ameisenkolonie unter dem Binokular zu betrachten.„Wer Pflanzen und Tiere von klein auf kennen lernt, wird auch später bereit sein, sie zu schützen. Deshalb ist es uns wichtig, den Tag und die Wanderung auch für Kinder attraktiv zu machen“, erklärte Biologie-Professorin Dr. Klaudia Witte, die die Veranstaltung zusammen mit ihrem Mitarbeiter Dr. Urs Gießelmann organisiert hatte.

Kinder, die alle 12 Stationen besucht und alle Aufgaben erfolgreich absolviert hatten, bekamen am Ende eine Urkunde ausgehändigt. Sie durften außerdem an einer Verlosung teilnehmen. Im Anschluss an den Rundgang konnten sich die BesucherInnen im Hotel Ginsberger Heide mit Kaffee, Waffeln und Kuchen stärken. Auch 2020 soll es wieder einen Tag der Biologischen Vielfalt geben –an welchem Ort, steht aktuell noch nicht fest.

Veranstaltet wird der „Tag der Biologischen Vielfalt“ vom Institut für Biologie der Uni Siegen zusammen mit der NRW-Stiftung, der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein, dem NABU Siegen-Wittgenstein und dem Kreis Siegen-Wittgenstein. In diesem Jahr waren außerdem der Landesbetrieb Wald und Holz NRW, der Naturpark Sauerland Rothaargebirge, die Deutsche Ameisenschutzwarte sowie der Hegering Hilchenbach und die Klimawelten Hilchenbach an der Organisation beteiligt. Der Tag wird von der NRW-Stiftung finanziell unterstützt.Weitere Informationen gibt es unter www.biovielfalt-siwi.de (PM)

   
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