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Nachricht vom 12.07.2019
Region
Fortbildung zur Kulturbegleitung für Menschen mit Demenz
Die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen befriedigt elementare Bedürfnisse des Menschen: Kultur inspiriert, bildet, fördert die Kommunikation und bereichert das Leben auf vielfältige Weise. Das gilt auch für Menschen mit Demenz. Ihnen ist der Zugang zu kulturellen Angeboten jedoch oft verwehrt – auch, weil es an der entsprechenden professionellen Begleitung fehlt. Eine Fortbildung des Landes-Netz-Werks Demenz schafft Abhilfe: Vom 22. bis 24. Oktober können sich Pflegekräfte, Ehrenamtliche, Museums- und Kulturpädagoginnen und -pädagogen sowie andere Interessierte für die „Kulturbegleitung für Menschen mit Demenz, Schwerpunkt Museum" qualifizieren.
SymbolfotoMainz. Die Fortbildung vermittelt neben Grundlagenwissen zum Thema Demenz vor allem Methoden, mit denen Menschen mit Demenz das Museum in all seinen Facetten nähergebracht werden kann: Wie organisiert man den Besuch in einem Museum? Welche Objekte eignen sich für die Zielgruppe? Welche Sprache verstehen Menschen mit Demenz? Das Gelernte wird in praktischen Übungen vertieft. Ein Reflexionstag nach etwa sechs Monaten bietet die Möglichkeit, sich über erste Erfahrungen in der Praxis auszutauschen und weitere Hilfestellungen zu erhalten. Die Fortbildung schließt mit dem Zertifikat „Kulturbegleiter/in für Menschen mit Demenz, Schwerpunkt Museum" ab.

Das Landes-Netz-Werk Demenz, das die Fortbildung anbietet, ist eine landesweite Service- und Koordinierungsstelle zum Thema Demenz. Sie wird gefördert durch das Sozialministerium und ist Teil der Demenzstrategie des Landes Rheinland-Pfalz. Träger des Landes-Netz-Werks ist die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG).

„Teilhabe am öffentlichen und damit auch am kulturellen Leben ist ein Menschenrecht. Deshalb sollten sich alle gesellschaftlichen Kräfte dafür einsetzen, dass Menschen mit Demenz die kulturellen Angebote einer Kommune nutzen und davon profitieren können", erklärt Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der LZG. Der Besuch in einem Heimatmuseum könne Erinnerungen wecken, die Begegnung mit Bildern und Skulpturen fördere die eigene Kreativität. „Durch das Fortbildungsangebot wollen wir erreichen, dass mehr Menschen mit Demenz diese wertvollen Erfahrungen machen können", so Krell.

Die LZG setzt sich mit Unterstützung des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Rheinland-Pfalz dafür ein, den Teilhabegedanken weiter zu verwirklichen. Gemeinsam mit dem Museumsverband Rheinland-Pfalz engagiert sie sich für die Öffnung der rheinland-pfälzischen Kulturinstitutionen, insbesondere von Museen, für Menschen mit Demenz und fördert die Ausbildung von Kulturbegleiterinnen und -begleitern.

Fortbildung Kulturbegleitung für Menschen mit Demenz
Termin: 22. bis 24. Oktober, späterer Reflexionstag
Tagungsort: Landesmuseum Mainz
Referent: Jochen Schmauk-Langer, Museumspädagoge, Gründer und Geschäftsführer von „dementia und art" und Lehrbeauftragter für den Bereich Demenz beim Format „Kunst in
sozialen Anforderungen" am Institut für Kunst und Kunsttheorie der Uni Köln
Kosten: 200 Euro
Kontakt, Information und Anmeldung:
www.lzg-rlp.de/de/weiterbildung-kulturgeragogik-schwerpunkt-museum.html. (PM)
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