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						| Nachricht vom 01.07.2019 | 
					 
					
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						| Theater: Der Tod hat abgeräumt, doch die Jugend hat gesiegt | 
					 
					
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						| Es war diese laszive Lust an der Zerstörung durch den Tod, dargestellt von Joana Santos Sousa Pereira und ständig begleitet von ihren devoten Dienern „Pech“ und „Schwefel“, die dem Publikum des Laienspielstücks „Tod oder Liebe – eine Romeo & Julia Story“ schnell klar machte, hier entfaltet sich ein Glanzstück jugendlicher Spielkunst. Die Kursstufe 12 der IGS Selters hat „Romeo   und   Julia“ grandios interpretiert. | 
					 
					
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						 Selters. Unter der Regie und Leitung ihrer Lehrerin Tina Petereit brachten 19 Darsteller der IGS Selters ihre ganz eigene Umsetzung des zeitlos spannenden Themas der glücklosen   Liebe   auf   die   Bühne.   Schon   die   Einzelvorstellung   der Darstellenden,   jede   und   jeder   mit   einem   eigens   von   ihr   und   ihm ausgewählten   Musikstück   hinterlegt,   zeugte   von   Kreativität   und Einfallsreichtum. Im Streit zwischen den verfeindeten Familien Montague und   Capulet   wogten   Gefühlswelten   durch   die   Handlung,   boten Lebenslust, Hass, Häme und Gewalt aber auch der leidenschaftlichen Liebe Raum, sich zu entfalten. Im hinreißenden parallel ausgetragenen Duell zwischen dem Tod und der Liebe (Joana S.S. Pereira und Anna-Lina Schulz), fand das Spiel einen Rahmen, den sehr schnell der dumpfe Gong der dunklen Macht dominierte. 
 
Die Besucher erlebten köstliche Charaktere wie die beiden Halbstarken der jeweiligen Familien, der eine (Nikola Sieber als Mercutio) düster den Baseballschläger schwingend, der andere (Robin Kunz als  Tybalt) mit einer   wunderbar   großspurigen   Mimik,   die   sich   in   der   übergroßen Sonnenbrille   materialisierte.   Sie   wurden   von   einer   Julia   (Hannah Herberg)   verzaubert,   die   dem   ganzen   Trubel   im   verliebten Schwebezustand entrückt schien. Romeos (Florian Sältzer) Verzweiflung über das bekannte Ende dieser literarischen Liebe war zum Greifen nah.Man könnte den Reigen der in ihre Rolle vertieften Schülerinnen und Schüler endlos weiter beschreiben, wie den nervös nestelnden Pfarrer (Jakob Oestreich), der sein immer hilfloser wirkendes Blumengesteck eins um andere Mal auf die Bühne schleppte. Dann der schüchterne Zögling der Familie Capulet, Ernesto (Melvin Fernandes), der sich mal eben  in  die   Familienmagnatin   der   Gegenseite  verguckt  hatte  (Paula Schönwetter).  Am Ende konnte die scheinbar  verzagte und sieglose Liebe zahlreiche zarte und freundschaftliche Bande knüpfen, ganz im Zeichen einer sehr wohl optimistischen Jugend. 
 
Was   dem   so   unglaublich   authentisch   vorgetragenen   Stück   jedoch zusätzlichen   Charakter   verlieh,   war   der   immer   wieder   aufblitzende Bezug zur Jetztzeit  (Krieg, Streit, Liebe, Versöhnung)  auch durch die Wahl   der   moderne   Sprache   und   Musik,   jedoch   gespickt   mit   den bekannten Textstellen aus der „Balkonszene“  in Shakespeare-Sprache.Eine liebevolle Bühnendekoration, eine Licht- und Tonkomposition, die sich vor den Profis nicht verstecken musste, man muss es sagen, auch wenn inflationäres Lob in Schulen nicht immer geschätzt wird, das war nicht sehr gut, diese Vorführung war exzellent, Note 1+, setzen. Nein, besser   noch:   weiter   machen.   Das   ansteckende   Lächeln   einer überglücklichen Tina Petereit und der tosende Abschlussbeifall lassen hier auf eine Fortsetzung hoffen. (PM) | 
					 
					
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