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Nachricht vom 28.03.2019
Wirtschaft
Märzsonne lässt Zahl der Arbeitslosen schmelzen
Der Frühling lässt die Arbeitslosigkeit in der Region schmelzen. Im März steht bei der Arbeitslosenquote wieder die Zwei vor dem Komma. Die Quote ist im Monats-verlauf um 0,2 Prozent auf jetzt 2,9 Prozent gesunken; vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent. In absolute Zahlen übersetzt, heißt das; Derzeit sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur – das sind der Westerwald- und der Rhein-Lahn-Kreis – 5.270 Menschen ohne Job gemeldet. Gegenüber dem Februar ist dies ein Rückgang um 236 Personen, gegenüber dem März 2018 sogar um 610 Personen.
Montabaur. „Von der guten Entwicklung der vergangenen Wochen haben die Männer wesentlich stärker profitiert als die Frauen. Das ist typisch für den saisonalen Aufwärtstrend“, sagt Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur. „Im Winter ruhen viele Außenarbeiten; hiervon sind vor allem männliche Arbeitnehmer betroffen. Jetzt nehmen die Aufträge wieder zu. Auch der Tourismus und die Gastronomie bekommen mit Beginn der Freiluftsaison neuen Schwung.“

Hinter den Eckwerten des Arbeitsmarkts, die als feste Größen erscheinen, steckt tatsächlich eine enorme Dynamik. So hat es im März 2.037 Zugänge in und 2.281 Abgänge aus Arbeitslosigkeit gegeben. Darunter kamen 744 Männer und Frauen direkt aus einem Job, während andererseits 781 eine neue Tätigkeit antreten konnten. Dass sie in der Überzahl sind, spiegelt den positiven Trend.

Die größten Chancen, eine Stelle zu finden, haben diejenigen, die gut qualifiziert und noch nicht lange aus dem Berufsleben heraus sind. Das belegt die Statistik einmal mehr: Die Frühjahrsentspannung schlägt stark bei den Kunden der Agentur für Arbeit zu Buche, die Arbeitslosengeld I als Versicherungsleistung beziehen und zuvor erwerbstätig waren. In diesem Bereich sind 2.786 der insgesamt 5.270 Arbeitslosen gemeldet. Das sind 233 Personen weniger als im Vormonat und 88 weniger als im Vorjahresmonat.

Knapp die Hälfte der Menschen ohne Beschäftigung – aktuell 2.484 Personen – leben von der Grundsicherung; sie und ihre Familien werden von den Jobcentern Westerwald und Rhein-Lahn betreut. Ihre Zahl blieb im Monatsverlauf nahezu konstant (minus 3 Personen). „Erfreulich ist aber, dass sich hier die Arbeitslosigkeit übers Jahr hinweg stark verringert hat“, beobachtet Elmar Wagner. „In der Grundsicherung, wo viele Menschen schon lange nicht mehr erwerbstätig sind, werden 522 Arbeitslose weniger gezählt als im März 2018.“

Wer an einer Qualifizierung und Förderung teilnimmt, wird währenddessen laut
Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zu den Erwerbslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Auf dieser Basis kommt der Agenturbezirk Montabaur aktuell auf eine Quote von 4,4 Prozent. Vor einem Monat lag sie bei 4,6 Prozent, vor einem Jahr bei 4,9 Prozent; sie ist also parallel zur Arbeitslosenquote gesunken.

Auf dem Stellenmarkt geht es trotz des Frühlings verhaltener zu. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 2.092 neue Stellen. Das sind 352 weniger als in den ersten drei Monaten 2018. Zurückgegangen ist auch der Bestand: 3.302 Stellen können derzeit vermittelt werden – 512 weniger als im März vergangenen Jahres. Das Stellenangebot bleibt allerdings hoch und zeugt vom anhaltenden (Fach)Kräftebedarf der heimischen Unternehmen.

Erste Aussagen können über den Ausbildungsmarkt getroffen werden. Das statistische Ausbildungsjahr dauert jeweils vom 1. Oktober bis 30. September. In der ersten „Halbzeit“ 2018/19 wurden der Agentur für Arbeit Montabaur 1.807 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet; das sind 129 weniger als im gleichen Zeitraum 2017/18. Gesunken ist auch die Zahl der Lehrstellenbewerber, was vor allem dem demografischen Wandel geschuldet ist. 1.568 junge Leute haben sich seit Oktober bis März bei der Agentur gemeldet; das sind 226 weniger als im Vorjahreszeitraum. Darunter sind derzeit 939 Jugendliche noch auf der Suche. Angesichts eines Angebots von knapp 1.164 noch offenen Ausbildungsstellen haben sie beste Aussichten, mit Unterstützung der Agentur für Arbeit den gewünschten Platz zu finden.

Und so entwickelte sich der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen, die der Agenturbezirk Montabaur umfasst: Im Westerwaldkreis sind derzeit 3.258 Menschen ohne Job – 115 weniger als im Februar und 338 weniger als im März 2018. Die Quote ist in den vergangenen Wochen um 0,1 auf 2,9 Prozent gesunken und liegt somit 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Der Rhein-Lahn-Kreis, der seit Jahren eine höhere Arbeitslosigkeit hat, schließt weiter zu den Nachbarn auf. Die Quote ist im Monatsverlauf auf glatte 3 Prozent gesunken; das sind 0,2 Prozent weniger als im Februar und 0,5 Prozent weniger als im März 2018. Hier sind aktuell 2.012 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 121 weniger als im Februar und 272 weniger als vor einem Jahr. (PM)
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