WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 17.03.2019
Politik
Mehr Mobilität in Wallmerod
Die Aktion „Leben im Dorf“ ist um eine Version reicher. Gibt es schon seit längerem die mehr als erfolgreichen Projekte „Leben im Dorf – Leben mittendrin“ oder „Leben im Dorf – Energie mittendrin“ gibt es nun auch „Leben im Dorf – Mobil Mittendrin“. Mit dieser Aktion soll die Mobilität für Senioren wie auch für Jugendliche verbessert werden. Aber auch das vorhandene Öffentliche Personennahverkehrs- Angebot (ÖPNV) soll gestärkt und daher mehr genutzt werden.
Modellversuch zu mehr Mobilität im Dorf Wallmerod. Foto: kdhWallmerod. Vorgestellt wurde diese neue Aktion im Sitzungsraum des Rathauses durch Bürgermeister Klaus Lütkefedder und vom Ortsbeirat Werner Türk als Kenner des ÖPNV. Mit dabei Unternehmer Ingo Schmidt von der Firma „Avatar“, der für diesen Modellversuch, eingerichtet für ein halbes Jahr oder 1.000 Fahrten, verpflichtet wurde. Voraus ging ein Grundsatzbeschluss, den der Verbandsgemeinderat schon im vergangenen Jahr fasste und für den 10.000 Euro in den Haushalt gestellt wurden. Der Modellversuch wurde nun als Empfehlung für den Verbandsgemeinderat vom Ausschuss für Dorfentwicklung genehmigt. Der Verbandsgemeinderat tagt am Donnerstag, 28. März.

„Es wird immer schwieriger von Kuhnhöfen nach Wallmerod zum Einkaufen oder zu Veranstaltungen innerhalb der Verbandsgemeinde zu kommen oder wie komme ich mit dem ÖPNV nach Limburg? Wenn ich den Schulverkehr wegnehme, besteht keine Verbindung mehr“, war von Verbandsbürgermeister Klaus Lütkefedder bei Vorstellung des Programms zu erfahren. Neustes Beispiel war die Einstellung der Buslinie LM11 ab Hundsangen. Dem wolle man nun gegensteuern und einen Zubringer zu den bestehenden ÖPNV-Stellen organisieren.

Damit soll nun erleichtert werden, den Zug in Steinefrenz zu bekommen um nach Limburg zu fahren. Aber es soll auch leichter werden entsprechende Einrichtungen innerhalb der Verbandsgemeinde zu erreichen. Bedeutet für ältere Menschen sich anzumelden oder aber auch sich zu Fahrten zum entsprechenden Einkaufsmarkt zu organisieren, zum Arzt fahren zu können oder aber auch ins Rathaus nach Wallmerod.

Die Berechtigung besteht aber nun nicht für alle Menschen aus der Verbandsgemeinde und ist auch nicht kostenlos. So kostet eine Fahrt von Wallmerod nach Hundsangen fünf Euro und ist für Seniorinnen und Senioren ab 70 Jahre und für Jugendliche bis 18 Jahre gedacht, „aber auch Personen mit Einschränkungen die zum Beispiel zum Arzt wollen“ so Klaus Lütkefedder. Die Fahrt für fünf Euro kann nun von mehreren Personen genutzt werden, die sich die Kosten aufteilen.

Die Fahrten sollten aber einen Tag vorher gebucht werden, damit für das Unternehmen „Avatar“ die Möglichkeit einer Planung besteht und eventuelle Leerfahrten vermieden werden. Eine Fahrt innerhalb der Verbandsgemeinde Wallmerod oder zu einem ÖPNV-Angebot kann am Vortag bis 16 Uhr unter der Hotline (06435) 508508 angemeldet werden.

Diese Fahrt wird dann vom Unternehmen „Avatar“ durchgeführt, das nicht nur über eine entsprechende Lizenz verfügt. Auch verfügt das Unternehmen über rollstuhlgerechte Fahrzeuge. Pro Fahrzeug haben acht Personen die Gelegenheit das Fahrzeug für eine Fahrt zu buchen die sich dann auch die fünf Euro Fahrtkosten teilen. Fährt man alleine liegen die Kosten dann bei fünf Euro.

Dieser Modellversuch soll nun am 29. März starten und am 30. September auslaufen. Festgelegt wurde der Modellversuch auf 1.000 Fahrten. Sollte das Angebot dann angenommen werden, „können wir auch nachlegen“.

Wird dieses Projekt durch den Verbandsgemeinderat angenommen, stehen schon für das Mobilitätskonzept weitere Punkte an, die aber in Vorbereitung sind. So setzt sich die Verbandsgemeinde derzeit für einen Nachtbus in Richtung Limburg ein, hier läuft eine Abstimmung, und es wird ein Wettbewerbsbeitrag zum Thema „Grenzenlos mobil“ eingereicht. Ein Antrag auf mögliche Zuschüsse für ein Klimaschutzkonzept ist gestellt. kdh
Nachricht vom 17.03.2019 www.ww-kurier.de