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Nachricht vom 13.05.2018
Wirtschaft
Der Datenskandal bei Facebook
Von einem „handfesten Skandal“ sprach die bundesdeutsche Justizministerin Katarina Barley. Im März diesen Jahres ist bekannt geworden, dass die Datenanalyse-Firma „Cambridge Analytica“ in der Lage war, sich unerlaubt Zugang zu Daten von über 50 Millionen Facebook-Nutzern zu verschaffen. Barley spricht von einer bedrohten Demokratie durch fehlenden Datenschutz bei Facebook und fordert eine gründliche Aufklärung.
Nur dadurch, dass viele Nutzer freiwillig ihre Daten preisgeben, wird Facebook eine besondere Marktmacht zuteil. Foto: pixabay.com / geraltRegion. Doch dieser Skandal offenbart noch eine andere Verwundbarkeit. Sabine Bätzing-Lichtenthäler, stellvertretendes Mitglied des Bundesrats, hat bereits des Öfteren darauf hingewiesen: Besonders bei Kindern und Jugendlichen sei die Suchtgefahr hoch, gehöre doch das Handy und auch das Surfen im Internet zum täglichen Alltag. Da das Smartphone einen so hohen Stellenwert in unserer heutigen Welt einnimmt, gilt es, auf Bedrohungen richtig zu reagieren. Und die größte Bedrohung scheint derzeit von Facebook zu kommen.

Das Handy vor Gefahren schützen
Unzählige Menschen sind ständig online und ständig per Handy zu erreichen. Das Smartphone hat den Menschen – insbesondere die jüngeren unter ihnen – nicht nur voll im Griff, sondern wird auch zum Sammelpunkt einer ganzen Reihe von privaten Daten seines Besitzers. Zum verantwortungsvollen Surfen gehört daher auch ein verantwortungsvoller Umgang mit dem zum Lebensmittelpunkt vieler Menschen avancierten kleinen Gerät. Dazu zählt natürlich zunächst eine rundum schützende Handyhülle, ohne Einschränkung der Funktionalität des Handys, wie beispielsweise von zanasta.de. Auf diese Weise erleidet das kostbare Gerät in einem Moment der Unachtsamkeit keine größeren Schäden durch äußere Einwirkungen. Das Handy ist jedoch auch inneren Bedrohungen ausgesetzt. Es besteht Gefahr durch spionierende Apps, Datendiebstahl, Malware und Viren. Um das eigene Smartphone zu schützen, ist es daher unabdingbar, dieses per Bildschirmsperre und PIN vor fremden Zugriffen abzusichern. Hier empfehlen sich sowohl knifflige Kombinationen als auch ein Passwort in Form eines Fingerabdrucks. Ferner sollte überprüft werden, welche Berechtigungen den einzelnen Apps auf dem Handy erteilt wurden. So mancher Nutzer wundert sich, warum eine vermeintlich harmlose App Zugriff auf die Handykamera verlangt. Hier werden fleißige Facebook-Nutzer feststellen: Facebook erlaubt sich ziemlich viel.

Marktmacht und Kontrollverlust von Facebook
Das soziale Netzwerk Facebook ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Alternativen zu Facebook gibt es kaum und wenn diese für den CEO und Gründer Mark Zuckerberg zu bedrohlich werden, so kauft er diese entweder auf oder kopiert erfolgsversprechende Funktionen der Konkurrenten. Eine derartige Alleinstellung des US-amerikanischen Unternehmens erlaubt diesem, die Regeln im Marktsegment des sozialen Netzwerkens online neu zu definieren. Und dies tut es auch: Der ehemalige im Rahmen von Facebook Beschäftigte Benjamin Fearnow berichtete, dass sich Mitarbeiter mit der Frage befassten, welche Verantwortung Facebook habe, die Wahl von Donald Trump zum US-amerikanischen Präsidenten zu verhindern. Doch dass dieser im Jahre 2017 tatsächlich die Präsidentschaftswahlen gewonnen hat, vermittelt ein gänzlich anderes Bild. Und Facebook-Mitarbeiter bestätigen: Der Optimismus des Facebook-Chefs Mark Zuckerberg hat starke Rückschläge erfahren – zu groß ist die Gewissheit, dass mittlerweile auf unzählige Wege seine Plattform von Dritten zweckentfremdet werden kann. Markant steht hierfür der aktuelle Datenskandal.

Die Frage nach dem Schuldigen
Mark Zuckerberg beteuerte noch im März: „Wir haben die Verantwortung, Ihre Daten zu schützen – und wenn wir dies nicht können, verdienen wir es nicht, Ihnen zu dienen“. Wenngleich diese vom Facebook-Oberhaupt getätigte Aussage durchaus vielversprechend wirkt, so stellt sich doch die Frage, wie er dies – angesichts widersprechender Evidenzen – zu bewerkstelligen glaubt. Zu Beginn des im März aufflammenden Datenskandals um die Preisgabe von Daten aus Millionen von Facebook-Profilen stand eine simple Umfrage des britischen Wissenschaftlers Aleksandr Kogan. Dieser hatte vermeintlich wissenschaftliches Interesse daran, mithilfe einer Quiz-App auf Facebook für den US-Wahlkampf relevante Informationen über einzelne Nutzer zusammenzutragen. Problematisch war dabei nicht nur der angeblich lockere Umgang mit den Datenbeständen der Nutzer aufseiten von Facebook, sondern auch der Verkauf der Umfrageergebnisse an die auf Datenanalyse spezialisierte Firma „Cambridge Analytica“. Es bleibt umstritten, inwieweit diese Ergebnisse für den US-Wahlkampf – insbesondere im Sinne der Republikaner – genutzt und Zielgruppen auf Facebook gezielt beeinflusst wurden. Fakt ist jedoch, dass das Analyse-Unternehmen circa 6 Millionen Dollar vonseiten der Republikaner erhalten hat.

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Mark Zuckerberg zeigt sich angesichts dieser Fakten voller Reue und entschuldigt sich bei den Nutzern für den Vertrauensbruch. Facebook sei, so Zuckerberg, bereit, den Schutz der Nutzerdaten zu stärken. Diese Ambitionen sind jedoch mehr als nur ein wehmütiges Schuldbekenntnis, sondern ein ernsthafter Schritt in Richtung Rehabilitation. Der Facebook-Chef wurde mittlerweile bereits zu mehreren Anhörungen in den US-amerikanischen Kongress bestellt, um zu dem Datenskandal Stellung zu beziehen. Mark Zuckerberg nutzte diese Gelegenheit auch, um eine Reihe von Neuigkeiten zu verkünden. So kündigt er beispielsweise an, dass Nutzer zukünftig mit einer neuen Löschfunktion mehr Kontrolle über die von Facebook gesammelten Daten bekommen sollen. Facebook soll diesen ermöglichen, Informationen über die von ihnen besuchten Internetseiten einzusehen und gezielt von ihren Konten zu löschen. Mark Zuckerberg kündigt also eine regelrechte Revolution in der Datenhandhabung seines sozialen Netzwerkes an. Inwieweit er dies umsetzen wird, bleibt abzuwarten. Eine Portion Skepsis und Selbstschutz ist jedoch auch weiterhin ratsam.
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