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Nachricht vom 18.05.2017
Kultur
Micha Krämer las und sang in der Stadtbücherei Selters
Dass auch eine Krimilesung sehr unterhaltsam sein und die Lachmuskeln strapazieren kann, bewies Micha Krämer in der Stadtbücherei Selters in der Veranstaltungsreihe „Westerwälder Autoren hautnah“. Micha Krämer saß auf einem Barhocker, plauderte locker mit den Gästen und ließ die Protagonisten seiner Romane in kölschem Dialekt oder mit friesischem Akzent erklingen.
Foto: VeranstalterSelters. Auf die Frage, warum er regionale Krimis schreibe, wo die Leute doch die Ermittler aus Schweden bevorzugten, antwortet er: „Jussi Adler Olsen schreibt ja auch regionale Krimis, leider nur aus Schweden.“

Krämer kam ganz nebenbei zum Schreiben von Mördergeschichten. 2009 bat man ihn beim ersten Betzdorfer Krimifestival um eine kleine Kriminalgeschichte aus dem Westerwald. Eigentlich wollte er nur als Kartenverkäufer oder Plakataufhänger fungieren. So präsentierte er mit „Tod im Lokschuppen“ seinen ersten Krimi im Vorprogramm des Festivals. Seitdem schreibt Micha Krämer Buch um Buch. Seine Geschichten haben eine große Fangemeinde und die beiden letzten an der Nordsee spielenden Krimis erreichten Kultstatus über die Region hinaus.

In seinem 45 Jahre alten Feuerwehrauto mit blau umhäkeltem Blaulicht brachte der gebürtige Kausener neben zahlreichen Büchern auch sein Musikequipment mit, denn zwischen den Lesungen sang er eigene Lieder. „Bei meinen ersten Auftritten habe ich noch Coversongs gespielt. Aber warum sollen die Veranstalter GEMA-Gebühren zahlen, wenn ich auch meine eigenen Geschichten singen und erzählen kann?“ Eine davon war das Lied über die verbeulte Milchkanne seiner Oma, mit der er als Kind zum Milchholen geschickt wurde und ganz nebenbei physikalische Erkenntnisse über die Fliehkräfte sammelte.
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