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Nachricht vom 29.03.2017
Wirtschaft
Ausgezeichneter Betrieb sichert Zukunft durch Ausbildung
Wie lassen sich nachhaltig Fachkräfte sichern – und damit die Zukunft der Betriebe? Das ist eine zentrale Frage in Zeiten des demografischen Wandels und wachsenden Bedarfs an qualifiziertem Personal. Der Königsweg führt über die klassische Ausbildung im dualen System. Sie bietet jungen Menschen zudem beste Startbedingungen in ein erfolgreiches Berufsleben.
Zertifikat für Nachwuchsförderung für FTM Fahrzeugtechnik Montabaur. Foto: Arbeitsagentur MontabaurMontabaur. Auf diesem Weg geht die FTM Fahrzeugtechnik Montabaur GmbH mit gutem Beispiel voran. Dafür wurde die Firma jetzt mit dem Zertifikat für Nachwuchsförderung der Bundesagentur für Arbeit gewürdigt.

Bei einem Betriebsbesuch überreichte Elmar Wagner, Leiter der Agentur für Arbeit Montabaur, die Auszeichnung im Rahmen der bundesweiten Woche der Ausbildung. Der Montabaurer Kraftfahrzeug-Betrieb, der Autos aller Marken repariert und verkauft, hat elf Beschäftigte. Drei junge Männer machen derzeit eine Lehre zum Kraftfahrzeug-Mechatroniker. Im August rücken zwei Neue in diesen Ausbildungsgang nach, ein weiterer wird Kaufmann im Büromanagement. Der Azubi-Anteil war immer schon hoch. Seit dem Start im Jahr 2005 haben Firmenchef Michael Kuhnke und sein Team 30 Jugendliche ausgebildet, 26 KFZ-Mechatroniker und vier Bürokaufleute. „Für dieses Engagement verdienen Sie Anerkennung“, erklärte Elmar Wagner. „Ihr Betrieb steht stellvertretend für die vielen kleinen und mittleren Unter-nehmen, die die Beschäftigung in unserer Region tragen. Wir alle wissen, dass die duale Ausbildung als wichtige Säule unseres Wirtschaftssystems gestärkt werden muss – mit einem Schwerpunkt im Handwerk, in dem besonders viele Betriebe Nachwuchssorgen haben.“

Firmenchef Michael Kuhnke ist ein Mann der klaren Worte: „Nicht jammern – machen!“, lautet seine Devise auch in punkto Ausbildung. Er bekommt genügend Bewerbungen. Jungs haben schließlich seit jeher ein Faible für Autos. Zudem ist FTM Nachbar eines großen Schulzentrums, das regelmäßig Praktikanten schickt. „Bei der Qualität muss man schauen“, räumt Kuhnke ein. Er sieht Defizite jedoch als Herausforderung und freut sich über jeden „Pflegefall“, den er anhand deutlicher Regeln und im Kontakt zum Elternhaus erfolgreich durch die Ausbildung bringt.

Dies ist schon oft gelungen, und oft auch mit Unterstützung der Agentur für Arbeit Montabaur. Kuhnke nutzt für seine Schützlinge die ausbildungsbegleitende Hilfe – eine kostenlose Nachhilfe bei Problemen in der Berufsschule – ebenso wie die Einstiegsqualifzierung (EQ), über die junge Menschen in eine Ausbildung „hineinwachsen“ können. Für den Betrieb ist die EQ grundsätzlich kostenneutral, denn die Arbeitsagentur zahlt sowohl die Beiträge für die Sozialversicherung als auch vorgeschriebene Vergütung des Praktikanten. Kuhnke findet es selbstverständlich, diese auf das Gehalt des ersten Lehrjahres aufzustocken. Zurzeit ist ein EQler noch im der Praktikum, ein anderer ist nahtlos in die reguläre Ausbildung übergegangen.

„Der Ausbildungsmarkt hat sich zum Bewerbermarkt gewandelt, der jungen Leuten beste Chancen eröffnet. Das liegt vor allem daran, dass die Schulentlasszahlen sinken; dazu steigt die Studierneigung“, weiß Elmar Wagner. „Für die Unternehmen wird es nicht einfacher, engagierte und geeignete Azubis zu finden. Deshalb ermutigen wir sie, auch schwächeren Bewerbern eine Chance zu geben. Die FTM be-weist, dass auch mühsame Wege sich lohnen und die Investition sich am Ende für alle Beteiligten rechnet.“

Für manchen geht der Weg nach der Ausbildung weiter – zur Freude von Michael Kuhnke, der sich selbst eine „Schwäche für Sozialarbeit“ bescheinigt und auch Jahre später um Rat gefragt wird: Ein Ex-Azubi hat seinen Master im Maschinenbau gemacht und geht nun für einige Jahre in die USA. Und ein junger Türke mit Hauptschulabschluss ist inzwischen Kfz-Meister und will Berufsschullehrer werden.

Jugendliche, die sich beruflich orientieren möchten bzw. einen Ausbildungsplatz suchen, wenden sich an die Berufsberatung, Telefon: 0800 4 5555 00.
Arbeitgeber wählen die 0800 4 5555 20. Beide Servicenummern sind kosten-frei.
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