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Nachricht vom 20.11.2016
Wirtschaft
Wirtschaftstag der VR-Banken: Drei-Säulen-System hat sich bewährt
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, Grünen-Vorsitzender Cem Özdemir, Outfittery-Gründerin Anna Alex, die Bestsellerautorin und Polizistin Tania Kambouri, Dirk Roßmann von der gleichnamigen Drogeriekette und Siemens-CEO Joe Kaeser gehörten zu den Referenten des diesjährigen Wirtschaftstages der Volks- und Raiffeisenbanken in Frankfurt. Die Westerwald Bank war mit Unternehmern aus der Region zu Gast.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble gehörte zu den Referenten des Wirtschaftstages der Volks- und Raiffeisenbanken in Frankfurt. (Foto: Genossenschaftsverband) Frankfurt/Westerwald. Europa kommt in Punkto Sicherheit und Digitalisierung eine besondere Rolle zu. Dafür gelte es, die Bindung der Menschen an Europa zu stärken. Das sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble beim Wirtschaftstag der Volks- und Raiffeisenbanken in Frankfurt. Die Tagungsüberschrift 2016: „Deutschland verändert sich - Perspektiven für den Mittelstand“. Wie in der Vergangenheit hatte die heimische Westerwald Bank auch in diesem Jahr wieder rund 70 Unternehmer und Kunden aus der Region hierzu eingeladen.

Den Plänen einer europaweiten Einlagensicherung erteilte Schäuble erneut eine Absage. Bei der Bankenregulierung sei es notwendig, für die kleinen und mittleren Geldinstitute spezifische Lösungen zu finden. In Europa und der EU-Kommission fänden die Vorteile des deutschen Bankensystems mit seinen drei Säulen immer mehr Zustimmung, bekräftigte Schäuble. Die von Genossenschaftspräsident Michael Bockelmann zuvor geforderten proportionalen Regelungen für kleine Kreditinstitute einerseits und große systemrelevante Banken andererseits wertete der Finanzminister als notwendig. Hierfür werde er sich einsetzen.

Joe Kaeser, Vorstandschef von Siemens, widmete sich ausführlich der Digitalisierung als Haupttreiber für Veränderungen in Deutschland. Im Zeichen von Industrie 4.0 spiele die Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle. Als besonders innovativ und kreativ erwiesen sich dabei inhabergeführten Unternehmen. Daher gelte es, diese Eigentümer- und Innovationskultur auch in die Großunternehmen zu integrieren. Nicht die größten und auch nicht die schnellsten Unter-nehmen würden überleben und den Wandel gestalten, sondern diejenigen, die sich am besten an die sich immer rasanter ändernden Bedingungen anpassten.

Für die mittelständischen Banken gelte es in diesem Kontext, so Verbandspräsident Bockelmann, nicht jede, aber die besten Innovationen der FinTech-Branche aufzugreifen. Wilhelm Höser, Vorstandssprecher der Westerwald Bank, der die Westerwälder Teilnehmer des Wirtschaftstages begleitete, wies in diesem Zusammenhang auf die Vorreiterrolle der Westerwald Bank beim Bezahlsystem „PayDirekt“ und bei der videobasierten Identitätskontrolle für Kunden (Online-Legitimation) hin. Für ihn war und ist der „Wirtschaftstag eine gute Möglichkeit, mit einer ganzen Reihe mittelständischer Kunden im Gespräch zu bleiben und mit ihnen gemeinsam Top-Referenten aus Wirtschaft und Politik zu verfolgen, die auch über den Tellerrand hinausblicken." Es ist zuversichtlich, dass die gesunde, mittelständisch geprägte Wirtschaft des Westerwaldes die Herausforderungen der Digitalisierung meistern werde.

Zu den diesjährigen Top-Referenten in der Frankfurter Jahrhunderthalle zählten neben Schäuble und Kaeser beispielsweise Grünen-Vorsitzender Cem Özdemir, Anna Alex, Gründerin und Geschäftsführerin der Outfittery GmbH, die Bestsellerautorin und Polizistin Tania Kambouri und Dirk Roßmann, Chef der gleichnamigen Drogeriekette.
 
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