WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 06.11.2016
Politik
Diskussionsrunde mit Dr. Werner Langen
„Wie geht es weiter mit Europa?“ - zu diesem Thema hatte der CDU-Gemeindeverband Westerburger Land in Kooperation mit dem Ortsverband Westerburg den langjährigen Europaabgeordneten Dr. Werner Langen zu einer Diskussionsrunde eingeladen.
Erinnerungsfoto mit Frank Spiek (von links), Ralf Seekatz MdL, Gundolf Eckardt (25 Jahre), Jürgen Hanz (25 Jahre), Klaus Weil (25 Jahre) Bärbel Kunz (25 Jahre), Dieter Wisser (25 Jahre), Winfried Türk (40 Jahre) und Dr. Werner Langen. Foto: PrivatWesterburg. Im vollbesetzten Saal des Hotels "Zum Adler" in Westerburg konnte der Vorsitzende des Gemeindeverband Westerburger Land, Ralf Seekatz, neben vielen Parteifreunden aus der Region auch einige Bürger aus den Nachbar-Verbandsgemeinden begrüßen. Zu Beginn der Sitzung wurden einige Mitglieder geehrt. Für 25 Jahre CDU-Mitgliedschaft wurden Bärbel Kunz und Gundolf Eckardt aus Westerburg, Jürgen Hanz aus Rotenhain, Klaus Weil aus Pottum und Dieter Wisser aus Enspel geehrt. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Winfried Türk aus Westerburg geehrt.

Seekatz bedankte sich ausdrücklich für die langjährige Treue der CDU-Mitglieder zur Partei. So lange Mitglied einer Partei zu sein, verdiene besondere Anerkennung, da es nicht immer einfach sei, auch in schwierigen Zeiten öffentlich zu einer Partei zu stehen. Gemeinsam mit dem Europaabgeordneten Dr. Werner Langen und dem stellvertretenden Ortsvorsitzenden von Westerburg, Frank Spiek, überreichte Seekatz die Urkunden mit Ehrennadel und einem Buchgeschenk.

Nach der Ehrung führte der Gemeindeverbandsvorsitzende Ralf Seekatz, der auch Europasprecher der CDU-Landtagsfraktion ist, kurz in das Thema ein. Steht Europa am Scheideweg, wie geht es weiter mit Europa? Schaffen wir die Bewältigung der Flüchtlingskrise, gelingt es uns, unsere Außengrenzen zu sichern und wie gestaltet sich der Umgang mit der Türkei? Dies sind die brennendsten Fragen, die derzeit die Menschen umtreiben, ebenso wie die Auswirkungen der Freihandelsabkommen TTIP und CETA zum Beispiel auf den Verbraucherschutz in Deutschland. „Wir sind froh, dass Dr. Werner Langen trotz seines vollen Terminkalenders die Zeit gefunden hat und ins Westerburger Land gekommen ist, um uns über diese und andere Themen aus Europa zu berichten“, hieß Seekatz den Gast willkommen.

Dr. Werner Langen, der bereits seit 1994 Mitglied des Europäischen Parlamentes ist, ging zunächst auf die unschönen Begegnungen am Tag der Deutschen Einheit in Dresden mit Anhängern der Pegida ein. Dr. Werner Langen rief auf, mit Argumenten die Bürger zu überzeugen. „Wir müssen unsere Demokratie und unsere Grundrechte in der EU verteidigen“, so Dr. Werner Langen. Zu Brexit führte Dr. Werner Langen aus, dass das Ergebnis natürlich nicht befriedigend sei. Letztendlich werde das Verfahren noch über zwei Jahre dauern und ob es dann schlussendlich wirklich zum Brexit käme, sei offen. Zur Flüchtlingskrise merkte der Europapolitiker an, dass schon vieles getan wurde in den vergangenen Jahren und sich die Situation deutlich beruhigt habe. „Für die Zukunft brauchen wir eine vernünftige Einwanderungspolitik, bei der wir die Bedingungen selbst definieren“, gab Dr. Langen zu bedenken.

Neben seinen Ausführungen zur Eurozone und auch zu den Freihandelsabkommen führte Dr. Werner Langen aus, dass das Europaparlament volle Mitentscheidungsrechte bei den wichtigsten Themen auf der EU-Ebene habe. Daher fordert er auf, weiterhin zu Europa zu stehen, auch wenn die EU derzeit einen mühsamen Weg gehe. „Wir müssen dafür kämpfen, dass die EU auch in den Köpfen der jüngeren Generation eindringt, damit Europa eine Zukunft hat“. Bei der anschließenden regen Diskussionsrunde wurden Fragen zum Brexit, zum Bürokratieabbau aber auch zur Außen- und Sicherheitspolitik der EU diskutiert.

Ein Schwerpunkt bildete hierbei das Verhältnis von Deutschland zur Türkei. Dabei wurde die Haltung der Bundesregierung zur Türkei in Bezug auf das Einreiseverbot deutscher Bundestagsabgeordneten zu Soldaten der Bundeswehr scharf kritisiert. Ebenfalls wurden intensive Zweifel an der Verlässlichkeit der Türkei geäußert. Ob dieses Land wirklich reif sei für einen EU-Beitritt sei sehr fraglich, so der Tenor der Anwesenden.

Nach der Diskussion bedankte sich der stellvertretende Ortsvorsitzende von Westerburg, Frank Spiek, bei Dr. Werner Langen für den fachkundigen Vortrag und überreichte mit den besten Wünschen ein Gastgeschenk. Gleichzeitig wurde auf die nächste Veranstaltung des CDU-Gemeindeverbandes Westerburger Land in Höhn aufmerksam gemacht. Im Frühjahr wird hier Landrat Schwickert für eine Diskussionsrunde zur Verfügung stehen.
Nachricht vom 06.11.2016 www.ww-kurier.de