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Nachricht vom 15.05.2016
Region
Kräftige Brise zu „Wäller Pfingst-Cup“ und „Pottumer Pott“
Wer am Pfingstwochenende am Wiesensee spazieren ging, der konnte das Schauspiel, welches sich die rund 30 Segelboote der Marke Conger auf dem Wiesensee lieferten, in aller Ruhe beobachten. Dabei trugen die teilnehmenden Zweiermannschaften sowohl einen Kampf um den traditionellen „Pottumer Pott“ als auch um den „Wäller-Pfingst-Cup“ aus.
Fotos: Ulrike PreisPottum. 34 Teams aus ganz Deutschland konnte der Segelclub „Wällerwind“ Pottum (SCWP) am Pfingstwochenende registrieren. Dieser hatte zu seinen alljährlichen Pfingst-Regatten eingeladen. Hiermit boten sie den Seglern der Bootsklasse Conger wieder die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Der Verein selbst war mit sechs Booten am Start. Obwohl sich das Wetter wechselhaft zeigte, waren die Teilnehmer mit den Bedingungen recht zufrieden. Dank der kräftigen Brise konnten die Teams wichtige Punkte für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft sammeln. Die DM findet in diesem Sommer am Dümmer See bei Hüde in Niedersachsen statt.

In den vergangenen Jahren sind die Regatten auf dem Wiesensee stetig gewachsen, sodass es derzeit nur eine Regatta in Deutschland gibt, die in dieser Bootsklasse besser besucht ist, und das ist die Deutsche Meisterschaft. Die positive Resonanz ist sowohl der guten geographischen Lage des Sees zu verdanken, als auch den rührigen Mitgliedern des Pottumer Segelclubs. „Diese Regatta war die bisher größte Conger-Regatta in der Vereinsgeschichte“, erzählt der Vereinsvorsitzende Carsten Held voller Stolz. „Wir hatten einen sehr anspruchsvollen kalten Wind. Im Hafenbereich war der Wasserstand nicht so gut, was zur Folge hatte, dass manche Boote aufsetzten. „Aber draußen auf dem See war alles in Ordnung“, so der Vorsitzende, der selbst mit ins Rennen ging.

Der Verein zählt zurzeit 150 Mitglieder, wovon 30 aktiv sind. Dazu gehören auch Patrick Höhne und Maximilian Berg aus Nürnberg. Die beiden belegten bei der Frühlingsregatta am Rothsee in Bayern den ersten Platz und sorgten so für ihren Verein für einen guten Auftakt in die Regatta-Saison 2016. Am Wochenende ging Höhne zusammen mit Sabine Seitz an den Start. Diesmal hatte er leider kein Glück: sein Boot kenterte. Nachdem er sich trockene Kleidung angezogen hatte, war ihm die Lust für einen neuen „Angriff“ an diesem Tag vergangen. Begeistert spricht er jedoch vom Pottumer Segelclub, in dem sich der 23-Jährige seit fünf Jahren engagiert. Vor allem das familiäre Miteinander sei es, was ihn dazu bewogen habe, diesem Verein beizutreten.

Alle Hände voll zu tun hatten an den drei Tagen Ulrich Becker aus Diez und sein siebenköpfiges Team. Becker fungierte erneut als Wettfahrtleiter. Die Aufgaben von ihm und seinen Kameraden sind sehr vielfältig. Neben den Wetter- und Windverhältnissen müssen sie auch auf die Zeit und die teilnehmenden Teams achten, die in einer vorher festgelegten Route ihre Runden auf dem Wiesensee drehen. Ein „alter Hase“ im Wettfahrtteam ist Horst Hölper. Er ist seit der allerersten Segelretatta, die im Jahre 1976 auf der Bootsklasse 470 stattfand, im Verein aktiv. Lange Jahre war er Wettfahrtleiter.

Am Samstag fanden zwei Läufe auf dem Wiesensee statt. Am Sonntag konnte am späten Nachmittag mit dem „fünf Lauf“ der Wäller-Pfingst-Cup abgeschlossen werden.

Zum Siegerteam wurden Sven Naumann und Hans-Hermann Franke aus Hamburg ernannt. Hauke Weber und Maren Boy aus Essen belegten den zweiten Platz gefolgt von Udo Boy und Andreas Kahlert aus Essen. Erfolgreichstes Teilnehmerteam der Gastgeber waren auf Platz acht Alexander Stahl und Silvia Hagemeyer aus Elbtal-Elbgrund. Stahl belegte übrigens bei der Frühlingsregatta am Rothsee den dritten Platz. Den „Pottumer Pott“ gewann am Montag das Team Hauke Weber und Maren Boy aus Essen. Den zweiten Platz belegten Sven Naumann und Heinz Hermann Franke aus Hamburg und den dritten Platz das Ehepaar Eberhard und Korinna Nalop vom Jachtclub St. Peter-Ording.

Oktoberfeststimmung kam am Samstagabend auf, als der Verein unter dem Motto „Wiesen“ zum gemütlichen Beisammensein einlud. In Dirndl und Lederhose wurde bis in die späte Nacht zünftig gefeiert. Zuvor fand die Taufe des Bootes „Chillen 4000“ statt. Dieses Boot wird dank verschiedener Sponsoren jedes Jahr von der Klassenvereinigung dem Nachwuchs eines Vereins zur Verfügung gestellt. Diesmal konnten sich Bewerber aus Bayern über den Zuschlag freuen. Aus den Reihen der Gastgeber kümmerten sich 24 freiwillige Helfer an den drei Tagen um das leibliche Wohl von Seglern und Besuchern. Ulrike Preis
       
       
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