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Nachricht vom 07.04.2016
Region
AfA Stegskopf im "Stand-by"-Betrieb: Niemand soll entlassen werden
Flüchtlingshilfe gelingt nur gemeinsam: Das Land findet Lösungen mit Beschäftigten und Vertragspartnern für die Zukunft auf dem Stegskopf. Die ADD teilt mit, das es keine betriebsbedingten Entlassungen geben wird, die meisten Angestellten sollen in die Einrichtung nach Diez wechseln. Auch werde der DRK Kreisverband keine Kündigungen aussprechen. Der Landrat sei bereits vor Ostern informiert worden.
Vizepräsidentin der ADD, Dr. Anna Köbberling (Rechts) teilt mit, das es keine betriebsbedingten Kündigungen für die Mitarbeiter/Innen der AfA Stegskopf geben wird. Foto: annaEmmerzhausen/Stegskopf/Trier. Die Landesregierung und die Landesverwaltung haben jetzt mit allen Beteiligten Gespräche über die Zukunft der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende auf dem Stegskopf geführt. Die im letzten Jahr eröffnete Einrichtung, die mit
viel Engagement und großem Einsatz der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helfer
in den letzten Monaten betrieben wurde, wird in den „Stand-by“-Betrieb versetzt. Sie
dient damit künftig als Reserve für den Fall, dass die Zugangszahlen der Asylsuchenden wieder stark zunehmen sollten.

„Wir brauchen diese Reserve, denn wir möchten auf Veränderungen der Flüchtlingsbewegungen gut vorbereitet sein und schnell reagieren können. Die Menschen haben lange und beschwerliche Wege hinter sich, wenn sie zu uns kommen. Das Mindeste, was wir tun können, ist eine gute Versorgung für sie bereit zu halten, und das geht nur mit allen Beteiligten. Deshalb waren und sind diese Gespräche so wichtig. Flüchtlingshilfe gelingt nur gemeinsam,“ erklärt ADD-Vizepräsidentin, Dr. Anna Köbberling.

Am Dienstag sprachen Integrationsministerin Irene Alt, Flüchtlingskoordinator Detlef
Placzek und ADD-Vizepräsidentin Dr. Anna Köbberling mit Vertreterinnen und Vertretern der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe, die sich in vorbildlicher Weise für die Asylbegehrenden auf dem Stegskopf eingesetzt haben und dankten ihnen für ihr großes Engagment. Die Landesregierung versprach, die Ehrenamtler, die sich auch weiterhin für Flüchtlinge im Westerwald engagieren wollen, zu unterstützen und den Dialog zu intensivieren.

Am Mittwoch folgten Gespräche mit dem Caterer, dem Sicherheitsunternehmen sowie
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtung, die die ADD aber zuvor schon
schriftlich informiert hatte. „Hier steht das Land ganz klar zu seinen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Keiner der 21 Beschäftigten wird eine Kündigung aus betrieblichen Gründen erhalten“, betont die ADD-
Vizepräsidentin. Einige Mitarbeiter, vor allem Hausmeister, werden weiterhin auf dem
Stegskopf beschäftigt, um die Einrichtung während der Stand-by-Phase zu pflegen.

Das Land bietet allen anderen Beschäftigten einen alternativen Arbeitsplatz beim
Land an. Der Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird dabei in die Erstaufnahmeeinrichtung nach Diez wechseln, wo noch zahlreiche Arbeitskräfte benötigt
werden.

Am Donnerstag folgte ein konstruktives Gespräch mit dem Kreisverband des DRK. Von Seiten des DRK wird es keine Kündigungen geben. Um alternative Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden, wird mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Einzelgespräche geführt werden. In der Zeit zwischen Ende April und Anfang Mai gibt es ein Folgegespräch. Ein Gespräch mit dem Reinigungsunternehmen hat ebenfalls stattgefunden.

Die Kreisverwaltung Altenkirchen wurde bereits vor Ostern über die Entscheidung des „Stand-by“-Betriebes informiert, heißt es in der Pressemitteilung. Vertiefende Gespräche von Staatssekretärin Margit Gottstein und Landrat Michael Lieber, in denen Einzelheiten hinsichtlich der Zukunft der Einrichtung und dem weiteren Verfahren besprochen werden, sind noch im April geplant. „Wir konnten mit allen Vertragspartnern und Beteiligten zufriedenstellende Lösungen finden und sind zuversichtlich, auch in Zukunft gemeinsam und engagiert in der Flüchtlingshilfe zusammen zu arbeiten. Entscheidend ist, dass wir das
Ziel der Versorgung der geflohenen Menschen mit dem gemeinsamen Einsatz aller
Beteiligten sicherstellen“, heißt es in der Mitteilung von Dr. Anna Köbberling.
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