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Nachricht vom 23.01.2016
Region
Tauwetter: Schlittenhunde konnten nur am Samstag laufen
Es hätten so schöne Schlittenhunderennen werden können, wenn nicht das Wetter auf grausame Art und Weise dazwischengefunkt hätte. Traumhafter Schnee in den vergangenen Tagen ließ die Herzen der Verantwortlichen der 35. Auflage des Schlittenhunderennens in Liebenscheid höher schlagen. Waren doch die letzten drei Rennen nicht von Schnee verwöhnt und mussten mit Trainingswagen durchgeführt werden.
Fotos: Klaus-Dieter HäringLiebenscheid. Nun schneite es in der vergangenen Woche, doch eben nur bis Freitag. Am Samstag, den 23. Januar, dem ersten Renntag, setzte Tauwetter ein und erschwerte die Durchführung der Rennen. Und dies wurde noch getoppt mit der Absage des zweiten Renntages, an dem nur noch ein Schaulaufen durchgeführt wurde.

Trotzdem kamen 60 Musher mit fast 70 Gespannen in den Westerwald, die auch dem tags zuvor einsetzenden Eisregen trotzten. Sie bauten für zwei Tage ihr Lager am Ortsrand auf und wurden anschließend vom Organisationsteam des Veranstalters, der Freiwilligen Feuerwehr Liebenscheid, bestens versorgt. Die Gespannfahrer (Musher) fanden trotz des einsetzenden Tauwetters tolle Voraussetzungen vor. Den vielen freiwilligen Helfern des Veranstalters, der Freiwilligen Feuerwehr Liebenscheid, gelang es rund um die bis zu zwölf Kilometer lange Strecke den Mushern „genug Schnee unter den Kufen“ zu zaubern.

Da der holländische Tierschutz Hunderennen in Holland verbietet, nutzen viele Holländer das Rennen in Liebenscheid und gaben dem Rennen einen internationalen Charakter. Die Beliebtheit des drittältesten Schlittenhunderennens in Deutschland, nach den Rennen in Todtmoos und Langenlonsheim, lässt sich auch daran ablesen, dass nicht nur erfahrene Musher den Weg in den Westerwald fanden. Neben den erfahrenen Startern sind auch Neulinge darunter, die sich erstmals mit einem Schlitten hinter den Hunden auf die Strecke wagen. So wie Marcel Ferrand aus Dornburg-Wilsenroth, der erst im vergangenen Jahr seine Prüfung für die Teilnahme an Rennen bestand. Er fuhr erstmals mit den beiden Sibirien Huskys „Luna“ und „Yuka“ Rennen mit einem Schlitten. „Es war hart und anstrengend“ wusste er, noch atemlos, am Ende der sechs Kilometer langen Strecke zu berichten. Es sei trotz allem eine sehr schöne Strecke gewesen. Er belegte am Ende unter acht Teilnehmern nach 41 Minuten Rennzeit Rang sechs.

Am Ende des ersten Tages zeigte sich Alfred Zepter, einer der Männer der ersten Stunde in Liebenscheid, trotz allem zufrieden, auch wenn er für den zweiten Tag keine Alternativen zur Absage sah. Wurden die Rennen am Samstag noch bei einigermaßen guten Voraussetzungen durchgeführt, ließ sich das Tauwetter bis zum Sonntag nicht aufhalten. Ein Wechsel von Schlitten auf Trainingswagen war seiner Meinung nach durch den tiefen Boden daher unmöglich. Wichtig war es in Sachen Nachwuchs, dass das Kinderrennen am Samstag am Ende des Renntages stattfand. Hier starteten die Kinder der Musher-Familien, um deren Einstieg in den Schlittenhundesport zu fördern.

Neben den Rennen wurde für die über 500 Besuchern aus nah und fern ein buntes Rahmenprogramm zusammengestellt. Dazu gehörte wieder am ersten Renntag die Vorführungen der BRH Rettungshundestaffel am Rothaarsteig e.V., die mit ihren Hunden einen Einblick in die Arbeit der Rettungshundestaffel gab. Sehr gut besucht war am Ende des ersten Tags auch der legendäre Musherball in der Mehrzweckhalle, zu dem die Gruppe „Cadi Country Rock“ aufspielte. kdh
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