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Nachricht vom 20.10.2015
Region
Gastfamilien für junge Flüchtlinge gesucht
Der Westerwaldkreis sucht Gastfamilien, die junge minderjährige Flüchtlinge aufnehmen können und wollen. Dazu gibt es eine Veranstaltung des Kreisjugendamtes am Mittwoch, 4. November um 19.30 Uhr. Die meist männlichen jungen Flüchtlinge sind ohne Eltern oder Verwandte oftmals seit vielen Monaten auf der Flucht und brauchen ein fürsorgliches Zuhause.
Montabaur. Mit Hilfe von Gastfamilien will das Kreisjugendamt in Montabaur die Betreuung von „unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“, kurz UmF, die ohne einen sorgeberechtigten Verwandten eingereist sind, verbessern. Aus diesem Grund sucht der Westerwaldkreis jetzt Pflegeeltern, die diese Kinder und Jugendliche aufnehmen wollen und können. Deshalb lädt das Kreisjugendamt am Mittwoch, 4. November, 19.30 Uhr, in den Peter-Paul-Weinert-Saal der Kreisverwaltung in Montabaur diejenigen zu einem Info-Abend ein, die die Bereitschaft haben, einen jungen Flüchtling bei sich aufzunehmen.

Dabei soll unter anderem geklärt werden, was auf mögliche Gasteltern zukommt, die sich zu diesem Schritt bereit erklären. Derzeit werden bereits 33 minderjährige Flüchtlinge aus Krisengebieten vom Kreisjugendamt betreut. „Nach in Kraft treten des Gesetzes zur Verbesserung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher am 1. November rechnen wir mit bis zu 100 jungen Menschen im kommenden Jahr. Die meisten minderjährigen Flüchtlinge ohne Begleitung kommen aus Syrien, dem Irak, Eritrea oder Afghanistan. Sie sind meist männlich und zwischen 14 und 18 Jahren“, erläutert Udo Sturm, Leiter des Kreisjugendamtes in Montabaur.

Minderjährige unbegleitete Kinder und Jugendliche werden zunächst vom Jugendamt in Obhut genommen. Der Landkreis hat dann die Aufgabe, sich um Unterbringung, Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge zu kümmern. Hierzu gehört auch die Beantragung einer Vormundschaft am Familiengericht. Vom Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes werden die minderjährigen Flüchtlinge dann in Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht. Doch werden die Plätze, nach Auskunft Sturms, in nächster Zeit knapp.

Interessierte sollten offen dafür sein sich auf andere Kulturen, Religionen, Sitten und Gebräuche einzustellen, sich mit Themen wie Fluchterfahrung und Pubertät auseinandersetzen können und über ein freies Zimmer verfügen. Insbesondere auch Familien, Lebensgemeinschaften oder Einzelpersonen mit Migrationshintergrund kommen in Frage. Grundsätzlich sind für die Verständigung Fremdsprachenkenntnisse in Englisch und Französisch von Vorteil.

Weitere Infos unter Telefon 02602/124457 (Susanne Diedert) und 02602/124483 (Christiane Wadle).
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