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Nachricht vom 21.09.2015
Kultur
„Jedermann“ mit „Pension Schöller“ in Irmtraut
Der Bau eines Hospizes in Dernbach hat seit rund eineinhalb Jahren schon so manche Aktion ins Leben gerufen und die Organisatoren haben schon so manchen großen Scheck entgegen nehmen können. Was jedoch die Theatergruppe „Jedermann“ aus Dernbach seit dem 30. August initiiert und auf die Beine gestellt hat, sucht seinesgleichen.
Trubel in der Pension Schöller. Fotos: Klaus-Dieter Häring.Irmtraut. Die Theatergruppe hat sich mit dem gesamten Ensemble bereit erklärt, bis zum 17. Oktober mit dem Stück „Pension Schöller“ auf Tournee zu gehen. Sämtliche Einnahmen gehen dabei an das Hospiz St. Thomas Westerwald für die Errichtung einer Hospizstation in Dernbach.

Dabei machte die Theatergruppe auch Station in Irmtraut, wo an zwei Abenden der Dreiakter von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs gezeigt wurde. „Wir wollten eine volle Carl-Lefknecht-Halle haben und sind dabei an sämtliche Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde Rennerod herangetreten“ erklärt Irmtrauts Ortsbürgermeister Alfons Giebeler die Entstehung dieses Projektes. Und dies mit solch einem Erfolg, dass sich sämtliche Gemeinden an diesem Projekt beteiligten und am Ende sogar zwei Veranstaltungen angeboten werden mussten „um der Nachfrage gerecht zu werden“. Und der Erfolg machte sich dann in Zahlen bemerkbar. So konnte an Elisabeth Disteldorf ein Scheck von 6300 Euro übergeben werden. Der Betrag setzt sich allein aus den Eintrittsgeldern der beiden in Irmtraut gezeigten Vorstellungen zusammen.

Das Stück aus dem Jahre 1890 zeigte sich frisch wie eh und je. Schon die unvergessenen Schauspieler Willi Millowitsch und Harald Juhnke haben in diesem Stück ihren Humor und ihr Können gezeigt. Dem standen dann die Mitglieder des Ensembles aus Dernbach in nichts nach. Der Humor dieses Stücks sprang schnell auf das dankbare Publikum über. Die Geschichte des Stücks, sofern nicht bekannt, ist schnell erzählt. Der Gutsbesitzer vom Lande Philipp Klapproth (Josef Kerp) will in der Großstadt Köln mal die Insassen einer Irrenanstalt kennen lernen, um damit bei seinen Stammtischkollegen angeben zu können. Dies ruft seinen Neffen Alfred Klapproth (Markus Schäfer) auf den Plan der von seinem Onkel finanziell abhängig ist und dringend Geld für die Gründung eines Tanzcafes benötigt. Kellner Hans aus dem Cafe in dem sich die Pension Schöller nun befindet (Detlef Gilles) schmiedet nun den Plan, die Bewohner der Pension Schöller, lauter skurrile Typen, als Insassen einer Irrenanstalt auszugeben. Ganz toll sind sämtliche anderen Rollen dieses Stücks besetzt die den Charakteren ihren eigenen Charme geben. So wie Major a.D. von Mühlen (Bernd Kohnen) oder der mit einem Sprachfehler behaftete angehende Schauspieler Eugen (Tobias Müller). Dieser konnte den Buchstaben „L“ nicht aussprechen. Schon bei dieser Rolle waren Dauerlacher wie bei der „Fniege im Hans““ vorprogrammiert.

Das Vorhaben mit dieser „Irrenanstalt“ gelingt dann auch, scheitert aber spätestens daran, dass diese „Insassen“ sich plötzlich auf dem Gutshof von Philipp Klapproth einfinden. In weiteren Rollen zu finden waren Eva Fodor (Josefine Zillertal, Schriftstellerin), Hermann Josef Bode (Professor Bernhardy, Weltreisender), Monika Wayand (Ida Klapproth, Schwester von Philipp), Kathi Bode (Frieda, Tochter von Ida), Sabine Zimmerschied (Franziska, Schöllers Tochter) und Regisseur Dieter Hambitzer als Besitzer der Pension Schöller. Am Ende war wieder alles einig und die Liebe kam bei diesem Stück dann auch nicht zu kurz.

So wie das Projekt „Hospiz“ das am Ende einen Scheck von 6300 Euro überreicht bekam. Die weiteren Tourneedaten für die Termine in Nistertal, Hartenfels, Hilgert, Oberelbert, Leuterod und Meudt können über www.theaterfreunde-jedermann.de in Erfahrung gebracht werden. kdh
       
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