WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 20.08.2015
Region
Glyphosat gehört nicht in den Garten
Der NABU hatte eine bundesweite Kampagne gegen den Verkauf von glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmitteln gestartet. Der Erfolg stellt sich ein, einige Baumarktketten kündigen an, die Produkte ab September nicht mehr zu verkaufen. Der NABU Rhein-Westerwald macht aufmerksam, dass auf versiegelten Flächen solche Mittel nicht erlaubt sind.
Region. Pestizide werden nicht nur in der Landwirtschaft eingesetzt. In so manchem Garten werden im Sommer chemische Unkrautvernichter aus dem Bau- oder Gartenmarkt verwendet. Das weltweit am meisten eingesetzte Pflanzengift Glyphosat wurde kürzlich von der Weltgesundheitsorganisation als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.

Es ist in vielen bekannten Unkrautvernichtungsmitteln wie zum Beispiel „Roundup“ enthalten. Obgleich das Pflanzengift Glyphosat in einigen Produkten als biologisch abbaubar beworben wird, birgt es außerdem erhebliche Gefahren für Natur und Umwelt, warnt der Naturschutzbund (NABU) Rhein-Westerwald.

Denn in der Hoffnung auf „saubere“ Beete und Wege werden Unkrautvernichtungsmittel von Hobbygärtnern häufig bedenkenlos versprüht. Doch gerade im Gartenbereich ist das Risiko von Fehlanwendungen besonders groß. So ist vielen Anwendern nicht bekannt, dass es verboten ist, Unkrautvernichtungsmittel auf versiegelten Flächen wie Gehwegen, Hofflächen oder Garageneinfahrten auszubringen. Denn so gelangt das insbesondere für Fische und Amphibien schädliche Gift in die Kanalisation und letztlich in die Oberflächengewässer.

Dadurch, dass Wildkräuter als angebliche Unkräuter häufig aus reiner Ordnungsliebe bekämpft werden, ohne, dass sie tatsächlich ein Problem für den Garten darstellen, gehen der artenreichen heimischen Tierwelt viele wichtige Nahrungsquellen und Lebensräume verloren. Lässt man Wildpflanzen stehen, profitieren Insekten wie Bienen und Schmetterlinge und letztlich auch Vögel und Fledermäuse, so der NABU weiter.

Aus Sicht des NABU ist zum Wohle von Mensch und Natur eine umfassende Neubewertung der Risiken des Pflanzengifts Glyphosat unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse sowie ein Verbot im Haus- und Kleingartenbereich überfällig.

Mit einem bundesweiten E-Mail-Protest gegen den Verkauf von Glyphosat in Baumärkten und Gartencentern, an dem sich innerhalb nur weniger Wochen mehrere Tausend Menschen beteiligten, erreichte der NABU bereits, dass einige Anbieter ankündigten, das Pflanzengift aus ihrem dem Sortiment zu nehmen.

Nachricht vom 20.08.2015 www.ww-kurier.de