WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 20.08.2015
Region
Zwischen zwei Kulturen: Fiona Abken arbeitete in Malawi
Die junge Fiona Abken aus Meudt absolvierte einen Freiwilligendienst in Malawi. Auch nach ihrer Rückkehr ist ihr Engagement zur Verbesserung der dortigen Lebensbedingungen ungebrochen. Der Westerwälder Verein Charity-Event e.V. unterstützte ein Bildungsprojekt und plant nun die weitere Zusammenarbeit, wo Fiona Abken ihre Erfahrungen und Fähigkeiten einbringt.
Fiona Abken bei der Unterrichtung von Schulkindern der Primary School (Grundschule). Fotos: prMeudt/Lifuwu. Stolze 4.000 Einwohner zählt das am Rande des Malawisees gelegene Fischerdorf Lifuwu. In diesem Dorf, in welchem circa 70 Prozent der Einwohner Kinder sind, absolvierte Fiona Abken aus Meudt einen mehrmonatigen Freiwilligendienst. In dieser Zeit konnte sie durch Lehrtätigkeiten im Kindergarten vor Ort, in einer lokalen Primary School und im Bereich der Erwachsenenbildung unterschiedlichste Eindrücke und Erfahrungen sammeln.

Befragt man sie zu dem prägendsten Eindruck aus dieser Zeit, fällt ihr vor allem das Wort „Kulturschock“ ein: „Das ist wohl der Begriff, der am meisten gebraucht wird, wenn jemand den Schritt von der Ersten in die Dritte Welt, und wieder zurück, beschreitet.“
Positiven Erfahrungen konnte die junge Studentin vor allem im Umgang mit dem Faktor Zeit sammeln. „Zeit spielt in Malawi scheinbar überhaupt keine Rolle. Dies war für mich gerade nach dem Abistress eine gar nicht so einfache Umgewöhnung. Aber durch den Wegfall von Terminen und Stress konnte ich lernen, mich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren.“

Zu diesen wichtigen Dingen gehörte schnell auch die Feststellung, dass nicht alles in Malawi positiv ist: „Was man bei der Arbeit mit den stets lachenden Kindern leicht übersieht, ist ihr gesundheitlicher Zustand“, so Abken. Vom Hunger gezeichnete Blähbäuche, stark ausgeprägte Nabelbrüche und chronischer Husten sind ebenso verbreitet wie Pilzbefall auf der Kopfhaut. Diese Ereignisse nahm Fiona Abken zum Anlass, gemeinsam mit zwei weiteren Volunteers das Projekt „Konda ku Lifuwu“ zu gründen. Vor allem über Facebook gelang es den Dreien bereits sehr schnell finanzielle Spenden zu erhalten.

Diese konnten dann in einem 4-Punkte-Plan gezielt eingesetzt werden. Das erste Projekt „kill the fungus“ hatte das Ziel, die auf der Kopfhaut von Pilzbefall erkrankten Kinder zu heilen. Dem folgte das zweite Projekt „eat safely“, welches durch den Kauf von 150 Metalllöffeln, Aufbewahrungsboxen, einem Kessel und einem Schöpfer eine gesunde Nahrungsaufnahme ermöglichte. Das dritte Projekt ist dann unter dem Namen „Hygiene at the clinic“ umgesetzt worden. 14 Matratzen und sterile Unterlagen konnten für den Geburtenraum des ansässigen Krankenhauses erworben werden. Auch der Wundversorgungsraum wurde mit wasserfester Farbe gestrichen und mit einem Sterilisator und Aufbewahrungsboxen für medizinische Utensilien ausgestattet. Das vierte Projekt stellte nunmehr die bisher größte Herausforderung dar. Geplant war ein neues Gebäude für an Tuberkulose erkrankten Patienten. „Wir rechnen damit, dass auch dieses Projekt in den nächsten Wochen fertig gestellt werden kann. Somit haben erkrankte Personen eine wesentlich bessere Chance auf eine Regenerierung.“, so Fiona Abken.

Auf das große Engagement der jungen Meudterin ist auch der Westerwälder Verein Charity-Event e.V. aufmerksam geworden. So konnte mit einer finanziellen Spende umfassendes Bücher- und Lernmaterial erworben werden.

Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland schloss sich Fiona Abken dem Verein Charity-Event e.V. an, in dessen Spendenausschuss sie mittlerweile agiert und ihre Erfahrungen zu internationalen Hilfsprojekten einbringt.

Weitere Informationen zu den Eindrücken von Fiona Abken und den Projekten findet Sie unter fionainmalawi.wordpress.com/

www.facebook.com/KondaKuLifuwu?fref=ts

www.charity-event.info/portfolio-items/schulbuecher-fuer-malawi/

 
Nachricht vom 20.08.2015 www.ww-kurier.de