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Nachricht vom 29.03.2015
Region
Die Nacht der Champions – Boxen in Ransbach-Baumbach
Am Samstag, 28. März fand das ultimative Box-Event im Westerwald statt. FLP-Box Team Koblenz brachte Profiboxen in die Stadthalle Ransbach-Baumbach. Auch Weltmeister Yakup Saglam aus Rennerod war mit dabei. Durchaus der Höhepunkt des Abends, denn der Westerwälder engagiert sich für den Jugendsport.
Weltmeister Yakup Saglam aus Rennerod gewann in Ransbach-Baumbach. Fotos: Uwe SchumannRansbach-Baumbach. Die Stadthalle wurde zur Kampfarena. Insgesamt sieben Kämpfe in verschiedenen Alters- und Gewichtsklassen brachten die Halle zum Beben. Die Veranstaltung sollte ursprünglich am 21. Februar stattfinden. Aufgrund von Krankheit wurde es jedoch verschoben. Am 28. März wurde es dann doch nachgeholt.

Im ersten Kampf stiegen die Jugendlichen Nikolai Aslanidis aus Frankfurt gegen den aus Koblenz stammenden Milano Reinhardt in den Ring. In den drei Runden des Aufbaukampfes zeigten beide Sportler ihr Können. Ein reger Schlagabtausch folgte dem anderen. Selbst eine blutige Nase brachte Reinhardt nicht aus dem Konzept. Beide zeigten einen technisch einwandfreien Kampfstil. Der Kampf wurde unentschieden gewertet.

Kampf zwei bestritten Koeksal Orduhan und Volkan Karaguelle. Der Kampf war auf sechs Runden ausgelegt. Orduhan und Karaguelle schenkten sich nichts und legten eine gute Show hin. Orduhan provozierte seinen Gegner mehrfach durch Fallenlassen seiner Deckung und forderte gezielte Schläge, bis er schließlich doch zu Boden ging. Der Kampf endete vorzeitig in der zweiten Runde durch KO. Karaguelle kam lediglich mit einigen Schwellungen an der Stirn aus dem Ring.

Der dritte Kampf fand zwischen Suleyman Dag und dem 20-jährigen Wormser Antonio Hoffmann statt. „Er ist einer unserer Hoffnungsträger für die kommenden Jahre. Er dürfte reif sein, um einen größeren Internationalen Titel zu boxen“, sagt sein Trainer und Manager Detlef Loritz über Hoffmann. Hoffmann hat zwar nur 10 Profi-Kämpfe in seiner Statistik, dominierte jedoch von Beginn an den Kampf. Dag wurde vom Ringrichter auch mehrfach angezählt, bis er schließlich recht früh das technische KO kassierte.

Dann folgte der 24-jährige Cem Kurnazcan gegen den 22-jährigen Gökhan Ucar. Beide Kontrahenten schienen recht ausgeglichen und wagten den Schritt zum Gegner. Der Kampf musste vom Ringrichter abgebrochen werden, da vermutet wurde, dass Ucar sich die Hand gebrochen hatte. Der Ringarzt konnte jedoch Entwarnung geben: Die Hand war nur gestaucht. Der Sieg ging an Kurnazcan.

Im fünften Kampf standen sich Ergin Solmaz aus Koblenz und Andreas Sidon aus Gießen gegenüber. Die Schwergewichtler bestritten den Acht-Runden-Kampf über die volle Distanz. Sidon führte einige Runden, Solmaz ließ dich davon aber nicht unterkriegen und schaffte den Ausgleich. Einige Male musste der Kampf unterbrochen werden, da Solmaz seinen Mundschutz verlor. Aufgrund des technisch hohen Niveaus und der Ausgeglichenheit wurde dieser Kampf auch unentschieden gewertet.

Darauf sollte der Kampf von Dennis Ronert aus Koblenz folgen. Der „Bomber vom Rhein“ ist unter anderem IBF-Junioren Cruisergewicht Weltmeister, Deutsche Weltmeister der Verbände IBF und WBU und steht in der IBF Weltrangliste ganz weit vorne. Sein Gegner verließ leider die Veranstaltung kurz vor Beginn. Es war unklar ob Ronert überhaupt in den Ring steigt. Doch im Laufe des Abends wurde Ersatz gefunden. Nikolay Brown erkläre sich bereit gegen Ronert zu kämpfen, und das obwohl er nicht vorbereitet war. Der Kampf wurde auf vier von den geplanten zehn Runden angesetzt. So war es auch klar, dass Ronert den Kampf dominierte. Brown kam kaum zum Zuge und kassierte einen Treffer nach dem anderen. Dazu kam, dass Ronert in Form war und den Vorteil in seiner Geschwindigkeit sah. Der Ringrichter erkläre ihn in der zweiten Runde für „technisch KO“.

Highlight des Abends war natürlich das „Heimspiel“ von Yakup „The Scorpion“ Saglam aus Rennerod. Der Westerwälter ist GBA/IBO-Intercontinental and International Champion und Deutscher Meister im Schwergewicht GBA. Er engagiert sich viel in seinem Heimatort für die Förderung des Jugendsports. So brachte er auch eine paar seiner Schützlinge mit, die ihn bei seinem Einmarsch begleiteten und seine Titel-Gürtel präsentierten.

Saglam trat in zwölf Runden gegen den Schwergewichtler Marcel „The Highlander“ Zeller an. Auch hier gab es einiges zu sehen. Saglam und Zeller ließen keine Gelegenheit aus auf den Gegen zuzugehen. In der dritten Runde, nach 2:41 Minuten zwang Saglam den Highlander in die Knie, der kurz danach technisch KO ging.

Alle Kämpfe liefen sportlich sehr fair ab. Kein Sportler wurde ausgebuht, alle wurden mit einem Applaus in den Ring begleitet. Selbstverständlich gab es für alle Gäste Gelegenheit nach der Veranstaltung mit den Sportlern ins Gespräch zu kommen und Autogramme zu erhalten. Musikalisch begleitet wurde das Event von der Band „Einergeht garnicht“. Für den medizinischen Ernstfall war auch das DRK vor Ort.
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