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Nachricht vom 13.03.2015
Region
Neun Vorschulkindergruppen erlebten Bilderbuchkino
Ist Spinat essen mutig? Die fünf- bis sechs-jährigen Kinder dachten in der Stadtbücherei Selters über Mut nach. Die zukünftigen Schulkinder wussten die Unterschiede zwischen Mut, Übermut und Vorsicht gut zu differenzieren.
Die Vorschulkinder tauchten beim Stöbern in der Stadtbücherei tief in ihre Lieblingsgeschichten ein. Foto: VeranstalterSelters. Die Vorschulkinder aus neun Einrichtungen besuchten an verschiedenen Tagen die Stadtbücherei Selters und erlebten „Mutig, mutig“ von Lorenz Pauli als Bilderbuchkino. Dazu wurden die Bilder auf großer Leinwand gezeigt und die Geschichte vorgelesen.
Die Fünf- und Sechsjährigen aus Selters, Sessenhausen, Schenkelberg, Maxsain, Freirachdorf, Roßbach, Wölferlingen und Marienrachdorf sprachen mit Birgit Lantermann vom Büchereiteam über das für Kinder so wichtige Thema „Mut“. Maus, Schnecke, Spatz und der Frosch wollen im Bilderbuch klären, wer der Mutigste ist. Als die Maus eine lange Strecke tauchte, war das für den Frosch keine Leistung. Und als der Frosch Grünzeug fraß, war das für die Schnecke nur köstlich, nicht mutig. Alle „Mutigen“ ernteten großen Applaus, bis schließlich der Spatz an der Reihe war. Der zierte sich, und endlich sagte er: „Ich mache nicht mit.“ War das mutig? – Die Freunde zögerten. Aber dann jubelten sie: „Ja, das war Mut!“

Die zukünftigen Schulkinder wussten die Unterschiede zwischen Mut, Übermut und Vorsicht gut zu erläutern. Einen fremden Hund auf der Straße einfach zu streicheln, sei nicht mutig, sondern unvorsichtig, meinten die Kinder. Während einige Spinat-Essen als sehr mutig empfanden, bezeichneten andere es einfach als „Essen“.

Auf die Frage, warum die Stadtbücherei Selters so vielen Kindergruppen auch außerhalb der Stadt anbiete, jedes Jahr zum Bilderbuchkino zu kommen, antwortete Büchereileiterin Birgit Lantermann: „Gerade bei den Kindern, die abseits des Kindergartenausflugs wahrscheinlich nie eine Bücherei besucht hätten, macht es besondere Freude, die Lust an der Sprache und am Lesen zu wecken“. Mit den Büchern könne man eine Verständigungsbrücke bauen und auch mit Kindern kommunizieren, die kaum deutsch sprechen könnten, meinte Lantermann. Dazu hält die Bücherei eine stattliche Anzahl an deutsch-türkischen Büchern bereit.
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