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Nachricht vom 05.05.2014
Region
Mittelalterliche Spielleute, Urkunden und archäologische Schätze
Am Freitag, den 25. April fand im historischen Löwensaal des Vogtshofs die feierliche Eröffnung der stadtgeschichtlichen Ausstellung zur 700jährigen Wiederkehr der Stadtrechtsverleihung statt. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung der Stadt Hachenburg, um die Ergebnisse der seit September 2012 geplanten Ausstellung in Augenschein zu nehmen.
Mittelalterliche Spielleute der Gruppe Wildwuchs (Marburg) sorgten für das musikalische Rahmenprogramm der Ausstellungseröffnung. Foto: Gabriele Rustemeyer.Hachenburg. Nach einem kleinen Imbiss im Foyer lockten mittelalterliche Klänge der Spielleute Wildwuchs aus Marburg die Gäste in den Löwensaal. Der Begrüßung durch den ersten Beigeordneten der Stadt Hachenburg, Karl-Wilhelm Röttig, folgte das Grußwort von Dr. Rolf Faber, dem ersten Vorsitzenden des Nassauischen Altertumsvereins.

In seinem Festvortrag mit dem Titel „Eine junge Stadt in alten Mauern“ wandte sich der Stadtarchivar Dr. Jens Friedhoff verschiedenen Aspekten der mehr als 700jährigen Stadtgeschichte zu. Im Jubiläumsjahr 2014 jährt sich nicht nur die Stadtrechtsverleihung durch König Ludwig den Bayern vor 700 Jahren, sondern auch die Entstehung des „Landsturms“ vor 200 Jahren, die 1814 maßgeblichen Anteil an den Befreiungskriegen gegen Napoleon hatte, und die in der Ausstellung in Form der prächtigen Fahne des Bataillons Hachenburg präsent ist. Darüber hinaus wird im Jahr 2014 des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht, der in Hachenburg dazu führte, dass die Feier des 600jährigen Stadtjubiläums verschoben wurde bzw. niemals stattfand. Die als „Dauerausstellung“ konzipierte „Schau zur Stadtgeschichte“ im Gewölbekeller der Perlengasse soll zukünftig in die Stadtführungen eingebunden werden.

Die Spielleute von Wildwuchs leiteten schließlich zum Besuch der Ausstellung im Gewölbekeller der Perlengasse über, dem die Gäste folgten, um die Exponate erstmalig in Augenschein zu nehmen. Präsentiert werden Urkunden, spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Ofenplatten, die Bataillonsfahne von 1814 sowie umfangreiche archäologische Funde, die von der Direktion Landesarchäologie in Ehrenbreitstein als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt wurden.

Mehr als 20 reich illustrierte „Fahnen“ mit Texten erläutern die verschiedenen Themen der Ausstellung, beginnend mit der Siedlungsgeschichte des Mittelalters über die Stadtrechtsverleihung, Wirtschaftsleben der Stadt, der Geschichte der jüdischen Bevölkerung Hachenburgs bis hin zur „Entdeckung der Stadtgeschichte im 21. Jahrhundert“ in Form des Films „Hagenberg“ oder des 1914 verfassten, jedoch nicht zur Uraufführung gelangten Theaterstücks „Der Femgraf“.

In den Räumen der Stadtbücherei ist der zweite Teil der Exposition zu sehen, der sich dem „making of“ der Ausstellung widmet. Zahlreiche Fotos dokumentieren den langen Weg von den „ersten Visionen“ und Konzepten über Museumsbesuche, die Beschaffung von Exponaten bis hin zum Aufbau der Ausstellung. Gewidmet ist dieser Teil der Ausstellung all jenen, die zum deren Gelingen beigetragen haben.

Zur weiteren Beschäftigung mit stadtgeschichtlichen Themen der Ausstellung lädt die als Heft 2 der Schriften des Stadtarchivs erschienene Veröffentlichung ein (Hachenburg 1314 bis 2014 – Streifzüge durch 700 Jahre Stadtgeschichte), die sowohl in der Touristinformation in der Perlengasse als auch im Buchhandel erhältlich ist.

Die Ausstellung im Gewölbekeller der Perlengasse und in der Stadtbücherei ist zu den jeweiligen Öffnungszeiten zu besichtigen.
 
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