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Nachricht vom 02.02.2014
Kultur
Irische Klänge im Alten Bahnhof
1982 bereisten Johannes Peter Tries und Christine Maringer-Tries („Duo Balance“) zum ersten Mal Irland. „Ich brauchte damals noch eine schriftliche Erlaubnis ihrer Eltern, denn sie war noch minderjährig“, erzählte Tries zu Beginn des Konzertes im Alten Bahnhof in Puderbach den zahlreich erschienenen Zuhörern und schwärmte dann von einer Insel, die in ihrer rauen Schönheit und Authentizität beide Musiker des Duo Balance für immer in ihren Bann gezogen hat.
Das Duo Balance entführte die Zuhörer auf die grüne Insel. Fotos: Eva KleinDementsprechend war auch das Programm mit dem Titel “Lieder ohne Grenzen – irisch-keltische Lieder und Texte“ am Samstagabend (1.2) stark von der grünen Insel beeinflusst.

Während des ersten Teils des Abends wechselten sich traditionelle Trinklieder und Worksongs mit volkstümlichen Balladen und Songs bekannter Interpreten wie Chris de Burgh und Jimmy MacCarthy ab und bildeten einen bunten Reigen irischen Liedgutes, während nach der Pause auch Lieder anderer Länder und Landstriche auf dem Programm standen.

Das dabei gezeigte Repertoire – von Christine Maringer-Tries mit ihrer glasklaren Sopranstimme vorgetragen und mit harmonischen Gitarrenklängen stimmungsvoll untermalt – war dabei mal fetzig und schnell, sodass mancher Fuß im Takt mitwippte, kannte aber auch viele leise Töne, wie bei dem politisch inspirierten Song “No Frontiers“ von Mary Black. Die virtuose Abrundung bildete der bekannte Koblenzer Jazz-Musiker Dirko Juchem, der mit Flöte, Querflöte, Klarinette, Saxophon und Contrabass-Flute ein Klangbild schuf, das die Zuhörer direkt in die rauen Weiten Irlands versetzte.

Auch außerhalb der Musik war an diesem Abend Irland zu Gast im Alten Bahnhof, denn sowohl die Dekoration und Beleuchtung, als auch das Rahmenprogramm mit Irish Stew und Guiness waren perfekt auf das Thema des Abends abgestimmt. Rezitationen von Gedichten und Zitaten von und über Irland sorgten für unterhaltsame Pausen zwischen den musikalischen Darbietungen und so mancher staunte, dass auch Heinrich Böll schon von der Magie dieser Insel und ihrer Bewohner fasziniert war.

Besonders in den Duetten des Duo Balance war die musikalische Harmonie der beiden Stimmen eindrucksvoll zu spüren und trug viel zum Gesamtbild des Abends bei. „Ein Fremder ist nur ein Freund, den du noch nicht kennen gelernt hast“, sagt ein altes irisches Sprichwort. Das Duo Balance mit Dirko Juchem hat an diesem Abend mit Sicherheit neue Freunde gewonnen. Eva Klein
       
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