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Nachricht vom 28.11.2013
Region
Dorfkerne dürfen nicht aussterben
Statt immer mehr Neubaugebiete zu schaffen, sollten die Dorfkerne attraktiver gestaltet werden. In einer gemeinsamen Pressemitteilung des CDU-Gemeindesverbandes Hachenburg und des Ortsverbandes Hattert fordern die Christdemokraten eine parteiübergreifende Initiative.
Hattert. Mehr Aktivitäten auf Verbandsgemeindeebene forderten Teilnehmer einer Veranstaltung des CDU-Ortsverbandes Hattert und des CDU-Gemeindeverbandes Hachenburg zum Thema „Sterben die Dorfkerne aus?“

CDU-Ortsvorsitzender Klaus Krämer konnte als Gesprächspartner Bürgermeister Klaus Lütkefedder aus Wallmerod begrüßen. Axel Scheffen verwies in einer kurzen Einführung darauf, dass bei der Erschließung von Neubaugebieten oft kostbare Flächen für die Land- und Forstwirtschaft verloren gehen. Zukünftig müsse der vorhandene Bedarf an Wohnflächen stärker innerörtlich gedeckt werden.

Wohnen in der Dorfmitte - Nein danke? Ist das der unaufhaltbare Zug der Zeit? Die Menschen ziehen aus der Dorfmitte aus – es zieht sie nach draußen an den Rand. In der Dorfmitte wohnen überwiegend ältere Menschen. Für die Jüngeren besitzt die Dorfmitte offenbar keine Anziehungskraft mehr. Und von außen ziehen nur wenige Menschen zu. Das hat Gründe – und das hat gleichzeitig auch dramatische Auswirkungen: Der Dorfkern stirbt weiter aus, die Bausubstanzen bröckeln und die Ortsmitte wird zunehmend unattraktiv für die Nachfolgegeneration. Es fehlt an Leben und Schwung. Ein Teufelskreis.

Wie können Kommunen mit dieser Situation umgehen? Praxiserprobte Antworten darauf gab Bürgermeister Klaus Lütkefedder. Er stellte das Projekt: „Leben im Dorf – Leben mittendrin“ aus der Verbandsgemeinde Wallmerod vor und machte gleichzeitig deutlich, dass für jede Region eigene Ausgestaltungen zur Wiederbelebung der Dorfkerne möglich sind.

Detailliert schilderte Klaus Lütkefedder die einzelnen Schritte, um die Sanierung von Wohngebäuden bzw. den Neubau im Ortskern attraktiv zu machen. Zuschussanträge werden im Regelfall innerhalb von 10 Arbeitstagen entschieden. In der Verbandsgemeinde Wallmerod wurden zwischenzeitlich 159 Objekte finanziell gefördert. Von diesen Baumaßnahmen profitiert im erheblichen Umfang das heimische Handwerk. Auch gesamtwirtschaftlich kann das Projekt für die Kommunen als Erfolg gewertet werden.

CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Karl-Heinz Boll forderte eine parteiübergreifende Initiative, um Anreize und Lösungen gegen ausblutende Dorfkerne für die Dörfer in der Verbandsgemeinde Hachenburg zu erarbeiten. Insbesondere die kleinen Dörfer müssten hierbei durch eine aktive Verwaltung unterstützt werden. Die Thematik müsse zum Herzensanliegen werden, heißt es in der Pressemitteilung.
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