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Nachricht vom 02.01.2013
Region
Rheinland-Pfalz schrumpft weiter
Zum Jahresende 2012 hat das Statistische Landesamt in Bad Ems aktuelle Bevölkerungszahlen und deren Entwicklung in jüngster Zeit vorgestellt. Insgesamt ist die Zahl der Rheinland-Pfälzer demnach rückläufig, da machen auch die Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald keine Ausnahme.
Bad Ems/Westerwald. Am 30. Juni des letzten Jahres hatten 3.997.857 Personen in Rheinland-Pfalz ihren Hauptwohnsitz. Dies ist das Ergebnis der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Landesamtes in Bad Ems zum jährlichen Erhebungsstichtag. Damit ist die Bevölkerungszahl gegenüber Ende des Jahres 2011 um 1.260 Personen gesunken. Der Landkreis Altenkirchen verzeichnete zum Stichtag 130.413 Einwohner, Silvester 2011 waren es noch 437 mehr. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat der Kreis über 7.000 Einwohner verloren. Für den Kreis Neuwied weisen die Bad Emser Statistiker 180.206 Einwohner aus, was einem Minus von 332 gegenüber Ende 2011 entspricht. Der Westerwaldkreis zählte 197.392 Bewohner und hatte damit im ersten Halbjahr 2012 339 Einwohner verloren.

Bevölkerungsrückgang seit 2005

Die amtliche Bevölkerungsfortschreibung ermittelt für alle Gemeinden auf der Grundlage der letzten Volkszählung aktuelle Bevölkerungszahlen durch die Verrechnung von Geburten und Sterbefällen sowie Zu- und Fortzügen. Auch Änderungen des Wohnungsstatus (Haupt- bzw. Nebenwohnung) werden berücksichtigt. Die Bevölkerungsentwicklung war seit Ende der 80er-Jahre landesweit durch Zuwachsraten geprägt. Dagegen ist seit 2005 ein eindeutig rückläufiger Trend zu verzeichnen, der sich aber von Mitte 2011 an leicht abgeschwächt hat. Grund dafür sind gestiegene Zuwanderungszahlen aus dem Ausland. So zogen im ersten Halbjahr 2012 rund 7.400 Personen mehr aus dem Ausland nach Rheinland-Pfalz als umgekehrt. Der größte Wanderungsgewinn entfiel auf die östlichen EU-Mitgliedsstaaten Polen (rund 2.000 Personen), Rumänien (1.000), Bulgarien (700) und Ungarn (500). Gegenüber den anderen Bundesländern gab es einen Wanderungsverlust von 900 Personen.

Gleichzeitig waren wieder deutlich mehr Sterbefälle als Geburten zu verzeichnen. In der ersten Hälfte 2012 erblickten rund 14.300 Kinder das Licht der Welt, nahezu 22.100 Menschen starben. Der Verlust in der natürlichen Bevölkerungsbewegung konnte durch die insgesamt positive Wanderungsbilanz nicht ausgeglichen werden.

Zuwächse in Koblenz, Mainz, Ludwigshafen und Frankenthal

In drei Viertel der Landkreise und der Hälfte der kreisfreien Städte sanken die Bevölkerungszahlen im ersten Halbjahr 2012. Auffällig ist die Entwicklung in Koblenz: Hier wuchs die Bevölkerung im genannten Zeitraum um mehr als ein Prozent. Wurden Ende 2011 noch 106.677 Einwohner mit Hauptwohnsitz in der drittgrößten Stadt des Landes registriert, waren es ein halbes Jahr später 107.785. Hintergrund der Entwicklung ist die Einführung einer Zweitwohnungsteuer. Personen mit einer Nebenwohnung müssen in Koblenz seit dem 1. Juni 2012 eine Abgabe in Höhe von zehn Prozent ihrer Kaltmiete zahlen. Um diese Abgabe zu umgehen, haben zahlreiche Einwohner ihren Zweitwohnsitz in den Hauptwohnsitz umgewandelt. Dabei dürfte es sich nach Einschätzung des Statistischen Landesamtes überwiegend um Studenten handeln, die damit ihre Hauptwohnung am Heimatwohnsitz aufgegeben haben. Die Bevölkerungsfortschreibung zählt die Umwandlung in eine Hauptwohnung statistisch als Zuzug, der einen Zuwachs der Bevölkerung auslöst, obwohl keine Änderung der realen Wohnsituation erfolgt ist. Auch in den Städten Ludwigshafen (plus 0,5 Prozent), Frankenthal (Pfalz) und Mainz (jeweils plus 0,3 Prozent) gab es nennenswerte Zuwachsraten. Von den Landkreisen konnten sechs eine positive Bevölkerungsentwicklung verzeichnen. Der höchste Zuwachs entfiel auf die Südliche Weinstraße (plus 0,2 Prozent).
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