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| Pressemitteilung vom 22.12.2025 |
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| Region |
| Wärme für den Winter: Sheltersuits für obdachlose Menschen im Westerwald |
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| Obdachlosigkeit bleibt im Westerwald oft unsichtbar – doch sie ist da. Um Betroffene vor Kälte zu schützen, hat der Johanniterorden nun spezielle Schutzanzüge an das Housing-First-Projekt der Regionalen Diakonie Westerwald gespendet. |
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Westerwaldkreis. Fünfzehn sogenannte Sheltersuits hat der Johanniterorden über die Johanniter Hilfsgemeinschaft Mittelrhein an das Housing-First-Projekt im Westerwald gespendet. Die robusten und wärmenden Schutzanzüge sind für obdachlose Menschen gedacht, die keine Wohnung finden konnten und die Nächte im Freien verbringen müssen. Entwickelt wurden sie speziell für den Einsatz unter extremen Wetterbedingungen.
Multifunktionale Anzüge gegen Kälte und Nässe
Die Sheltersuits sind als Kombination aus Schlafsack, Jacke, Beinschutz und Rucksack konstruiert. Sie bestehen aus wetterfestem Material und bieten Schutz bei niedrigen Temperaturen. Durch ein schnell zu öffnendes Unterteil lassen sie sich auch beim Gehen oder Laufen tragen. Am Tag können sie bequem als Rucksack verstaut werden. Die Verteilung der Schutzanzüge erfolgt durch die Johanniter Hilfsgemeinschaft Mittelrhein.
Die Maßnahme richtet sich an obdachlose Menschen im Westerwald, die aus unterschiedlichen Gründen keine Wohnung beziehen konnten oder noch keinen Zugang zum Housing-First-Programm gefunden haben. Besonders betroffen sind Personen, die in Hochsitzen, unter Brücken oder in unbeheizten Notunterkünften übernachten.
Housing First im Westerwald: Hilfe durch Wohnraum
Das Housing-First-Projekt im Westerwaldkreis ist ein Modellprojekt des Landes Rheinland-Pfalz. Es wird im nördlichen Kreisgebiet von der Regionalen Diakonie Westerwald, im südlichen Bereich von der Caritas betreut. Sechs von zehn Verbandsgemeinden im Kreis beteiligen sich daran, die Koordination übernimmt die Verbandsgemeinde Westerburg.
Ziel des Projekts ist es, wohnungslose Menschen möglichst schnell mit eigenem Wohnraum zu versorgen. Das Konzept setzt auf ein festes Zuhause als ersten Schritt in ein geregelteres Leben. Die Teilnahme am Programm ist nicht an Bedingungen wie Abstinenz oder Therapie geknüpft. Stattdessen soll die neue Wohnsituation eine stabile Grundlage schaffen, auf der die Betroffenen weitere Hilfsangebote in Anspruch nehmen können.
Verdeckte Obdachlosigkeit im Fokus
Die Initiatoren sehen auch die sogenannte verdeckte Obdachlosigkeit als wachsende Herausforderung. Dabei handelt es sich um Menschen, die keine feste Unterkunft haben, aber aus Scham keine Hilfe suchen und sich weitgehend aus dem öffentlichen Blick zurückziehen. Gerade für sie sollen die Sheltersuits einen Beitrag leisten, um zumindest einen Mindestschutz vor Kälte zu bieten.
Insgesamt wurden im Rahmen des Projekts bisher 27 Personen betreut. Einem großen Teil davon konnte Wohnraum vermittelt werden. Doch nicht alle lassen sich sofort erreichen oder sind in der Lage, eine Wohnung anzunehmen. Hier sehen die Verantwortlichen weiteren Handlungsbedarf.
Prävention durch Engagement
Mit der Spende der Sheltersuits wird ein wichtiger Beitrag geleistet, um Menschen in akuten Notlagen zu unterstützen. Sie sollen als Notlösung dienen, wo die regulären Maßnahmen des Housing-First-Projekts noch nicht greifen. Gleichzeitig zeigen die Verantwortlichen mit dem Projekt, dass soziale Verantwortung, praktische Hilfe und interdisziplinäre Zusammenarbeit auch im ländlichen Raum konkrete Wirkung entfalten können. (PM/bearbeitet durch Red) |
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| Pressemitteilung vom 22.12.2025 |
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