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| Pressemitteilung vom 20.12.2025 |
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| Region |
| Renaturierung im Rothbachtal stärkt Hochwasserschutz und Wasserversorgung |
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| Mit gezielten Maßnahmen soll das Rothbachtal bei Gehlert widerstandsfähiger gegen Starkregen und Trockenheit werden. Eine Landesförderung ermöglicht nun den Start eines umfassenden Projekts, das Naturschutz, Klimaanpassung und Wassersicherung verbindet. |
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Gehlert. Im Westerwaldkreis wurde der Ortsgemeinde Gehlert ein Förderbescheid in Höhe von rund 127.500 Euro überreicht. Die Mittel stammen aus Klimageldern des Landes über die Stiftung Natur und Umwelt. Ziel ist es, das Rothbachtal wieder naturnäher zu gestalten und dadurch Wasser besser in der Landschaft zu halten. Dies trägt dazu bei, Hochwassergefahren für die Ortslage zu reduzieren und gleichzeitig die Wasserversorgung der Wälder sowie die Trinkwassergewinnung zu sichern.
Klimaanpassung durch Wasserrückhalt
Das Projekt basiert auf einem fachlichen Konzept des Forstamts Hachenburg. Vorgesehen ist unter anderem, historische Entwässerungsstrukturen zu schließen, Quellbereiche wieder zu aktivieren und Feucht- sowie Bruchwälder zu renaturieren. Diese Maßnahmen sollen den Landschaftswasserhaushalt stabilisieren und den natürlichen Wasserrückhalt deutlich verbessern. Besonders in Zeiten zunehmender Starkregenereignisse und längerer Trockenperioden gewinnt dieser Ansatz an Bedeutung.
Schutz von Quellen und Lebensräumen
Das Rothbachtal ist geprägt von zahlreichen Quellen, weshalb Gehlert auch als sogenanntes Brunnendorf gilt. Der nachhaltige Schutz dieser Quellen spielt eine zentrale Rolle im Projekt. Durch die Wiedervernässung sensibler Bereiche profitieren nicht nur die Wasservorräte, sondern auch seltene Lebensräume wie Quellmoore. Kartierungen im Vorfeld zeigten, dass diese über Jahrtausende entstandenen Moorflächen in einem außergewöhnlich guten Zustand erhalten geblieben sind. Davon profitieren spezialisierte Tier- und Pflanzenarten, die auf solche Standorte angewiesen sind.
Waldumbau als Reaktion auf Klimafolgen
In der Vergangenheit wurden im Gebiet Entwässerungsgräben angelegt und Fichtenmonokulturen begründet. Diese Wälder sind durch Erderwärmung und starken Borkenkäferbefall weitgehend abgestorben. Gleichzeitig erhöhte sich das Risiko, dass Niederschläge ungebremst in die Siedlungsbereiche abfließen. Künftig setzt man auf naturnahe Mischwälder. Das Schließen der Gräben sorgt dafür, dass Wasser im Wald verbleibt und nicht unkontrolliert abfließt.
Gemeinsames Projekt mit Modellcharakter
Die Gemeinde Gehlert setzt das Vorhaben gemeinsam mit Landesforsten Rheinland-Pfalz um. Ein rund 4,5 Hektar großes gemeindeeigenes Waldgebiet wird dauerhaft aus der Bewirtschaftung genommen und der natürlichen Entwicklung überlassen. Das Projektgebiet liegt im Bereich des Waldbildungszentrums Rheinland-Pfalz und soll künftig für Aus- und Fortbildungszwecke genutzt werden. Es dient damit als Pilotprojekt und anschauliches Beispiel für naturnahen Waldumbau, Hochwasservorsorge und Klimaschutz, das auch andere Kommunen zur Nachahmung anregen soll. (PM/bearbeitet durch Red) |
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| Pressemitteilung vom 20.12.2025 |
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