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| Pressemitteilung vom 18.11.2025 |
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| Region |
| Effiziente Energieeinsparung: Schulen der Verbandsgemeinde Montabaur setzen Maßstäbe |
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| In der Verbandsgemeinde Montabaur wurden Fortschritte im kommunalen Energiemanagement erzielt. Drei Schulen haben ihren Energieverbrauch reduziert, ohne große Investitionen tätigen zu müssen. |
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Montabaur/Nentershausen. Die Verbandsgemeinde (VG) Montabaur hat als erste Kommune in Rheinland-Pfalz die Zertifizierung nach dem Kom.EMS-Standard erhalten. Durch eine Reihe von Maßnahmen konnten drei Schulen den Energieverbrauch bei Strom und Wärme um 30 Prozent senken. Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich lobte das Engagement des Energie-Teams und der Schulhausmeister, die diesen Erfolg ermöglichten.
Verbrauch ermitteln und beobachten
Seit 2012 erfasst die VG-Verwaltung die Verbrauchswerte für Strom, Wärme und Wasser an den elf Schulen ihrer Trägerschaft. Ziel ist es, Betriebskosten zu senken und Energie zu sparen. Im Rahmen der Zertifizierung wurde eine neue Software eingeführt, die kontinuierliches Monitoring ermöglicht. Im Fokus standen die Heinrich-Roth-Realschule plus und die Joseph-Kehrein-Grundschule in Montabaur und die Freiherr-vom-Stein-Realschule plus in Nentershausen. Betrachtet wurden die Jahre 2021 bis 2024. "Es ist alles eine Frage der Einstellung", sagt VG-Energiemanager Thilo Walet.
Heizung richtig einstellen
In Zusammenarbeit mit den Hausmeistern wurden die Heizungssteuerungen optimiert, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Räume werden nur dann beheizt, wenn sie genutzt werden. Ansonsten reicht eine Grundtemperatur aus. Diese Maßnahmen führten zu signifikanten Einsparungen.
Neue Heizungsventile
Ein weiterer Schritt war der Austausch der Heizungsventile durch sogenannte "Behördenventile". Diese können nur noch von Hausmeistern verstellt werden. Christian Ihl, Hausmeister an der Heinrich-Roth-Realschule plus, erklärt, dass die neuen Ventile zusammen mit den Lüftungsanlagen für eine gleichmäßige Raumtemperatur sorgen.
Heinrich-Roth-Realschule plus in Montabaur
Die Schule hat einen Schwerpunkt als Ganztagsschule und wird abends oft von der vhs genutzt. "Als wir uns die Belegungspläne für die Abendstunden angesehen haben, haben wir festgestellt, dass sich die genutzten Räume in drei Heizkreisen befinden. Jetzt haben wir die Kurse alle in einen Heizkreis gelegt und können die anderen beiden nach Schulschluss herunterregeln", berichtet Hausmeister Ihl. In den Fluren der Schule gibt es überall Bewegungsmelder und die Beleuchtung wurde auf sparsame LEDs umgestellt. "Es sind viele kleine Maßnahmen, die wir getroffen haben, die einzeln keine enormen Einsparungen bringen. Aber in Summe macht sich das bemerkbar", stellt der Energiemanager Walet fest. Insgesamt wurde so von 2021 bis 2024 36 Prozent der Wärmeenergie eingespart, was eine Kostenersparnis von mehr als 24.000 Euro bedeutet.
Joseph-Kehrein-Schule in Montabaur
Die Grundschule in der Montabaurer Innenstadt verfügt über eine alte Heizungsanlage, deren Steuerung kaum Optionen für eine Programmierung bot und teilweise kaputt war. Die Phase der Kom.EMS-Zertifizierung hat gezeigt, dass ohne eine moderne Steuerung mit differenzierten Einstellungsmöglichkeiten kaum Optimierungen zu erreichen sind. Deshalb wurde die Heizung in diesem Herbst mit einer neuen Steuerung ausgestattet. "Davon versprechen wir uns viel", so Walet. Schließlich muss Hausmeister Armin Stoffels nicht nur die beiden Schulgebäude, sondern auch die Turnhalle auf Temperatur halten. Diese wird abends und an den Wochenenden von Vereinen genutzt. Die Halle wird kombiniert mit Deckenstrahlern und der Standardheizung beheizt; hier hilft die neue Steuerung, beide Heizsysteme miteinander zu verbinden.
Freiherr-vom-Stein-Realschule plus in Nentershausen
Die Schule wurde mehrfach als "Digitale Schule" ausgezeichnet. Durch die Computer, Smartboards, Netzwerke und vieles andere mehr ist der Stromverbrauch der Schule in den letzten Jahren gewachsen. Dafür ist es im Zuge der Kom.EMS-Zertifizierung gelungen, durch digitale Gebäudeleittechnik Energie einzusparen. Anders als seine beiden Kollegen Ihl und Stoffels muss Hausmeister Markus Hummer nicht mehr in den Heizungskeller gehen, wenn er die Heizung entsprechend der Gebäudenutzung programmieren will. Das kann er dank der neuen Software von seinem Büro aus machen. "Das Programm kontrolliert die Verbrauchswerte fortlaufend. Anhand der Daten kann der Hausmeister dann die Einstellungen anpassen. So hat sich die Anschaffung schnell ausgezahlt", erklärt Walet.
Energiemanagement als Daueraufgabe
Die Erfolge motivieren das Energie-Team der VG-Verwaltung, das System auf weitere Gebäude auszuweiten. Zunächst sollen alle Schulen, dann Feuerwehrgerätehäuser und später andere Liegenschaften folgen. Die erste Re-Zertifizierung steht in zwei Jahren an. (PM/Red) |
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| Pressemitteilung vom 18.11.2025 |
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